SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Schräg

Trix Solier 02 - Odyssee im Orient

2010 las ich bereits den ersten Band von TRIX SOLIER, leider habe ich nichts darüber geschrieben. Ein Jugendfantasy, aber im Grunde ein All-Ager, der mit seinem hintergründigen Humor auch Erwachsene begeistert. Autor ist Sergej Lukianenko, den ich mit seinen Werken unterschiedlichster Genres sehr gerne lese. Düstere Fantasy liegt ihm ebenso wie Science-Fiction oder Jugendromane. Man spürt den russischen Witz, und ich liebe es, wie er auf diese Weise ein Bild des modernen Russland vermittelt und dabei dennoch fernab von Raum und Zeit seine Geschichten spinnt, er gehört zu meinen liebsten Vertretern der modernen Fantasy.

Rezensiert habe ich von ihm bisher >WELTENGÄNGER / WELTENTRÄUMER< und >DER HERR DER FINSTERNIS<


Beschreibung des Verlages:

Trix träumt von ruhmreichen Heldentaten – und verbringt seine Lehrzeit mit ordinärer Küchenmagie. Als ihn ein Drache als »Kerlchen« bezeichnet, hat er endgültig die Nase voll. Zeit für ein großes Abenteuer! Im fernen Samarschan lauert der Mineralisierte Prophet und will die ganze Welt unterwerfen. Trix reist in die Wüste und trifft dort nicht nur auf Drachen in Riesenkükenform, fremdbeschleunigte Kamele, Zwerge und einen hinterhältigen Dschinn im Hawaiihemd, sondern auch auf alte Freunde. Zusammen mit Fürstin Tiana, dem gewitzen Klaro und Annette, der rauschkrautsüchtigen Fee, begibt sich Trix auf die Jagd nach dem mächtigsten Wesen der Welt.


Meine Meinung zu diesem Buch:

Trix Solier ist ein Zauberlehrling, der schon im ersten Band viele Abenteuer bestehen musste. Auch der zweite Teil - dieses Mal spielt die Geschichte im Orient - strotzt wieder vor Anspielungen. Literatur (Goethe, Schiller, britische Limericks sowie weitere) wird dieses mal großgeschrieben, trifft Trix doch auf einen Herrscher, der regelrecht vernarrt ist in diese Kunstform. Auch Rätsel kommen in Hülle und Fülle vor, einige der Protagonisten sind ziemlich rätselvernarrt. Natürlich zaubert Trix eine Menge Dinge, die man heute unter schnöden Begriffen wie "Auto" kennt. Ich liebe es, wie Lukianenko Fantasy, Märchen, mittelalterlichen Orient und Okzident sowie die moderne Gegenwart miteinander verknüpft, alle Genres über Bord wirft. Und sich im Gegenteil sogar selbst auf die Schippe nimmt, wenn Trix und seine Freunde überlegen, was in einem typischen Abenteuer nun wohl als nächstes geschehen würde (auch in anderen Werken karikiert er sich gerne selbst). Die Charaktere wachsen dem Leser schnell ans Herz, haben alle ihre Macken und Angewohnheiten, mit denen sie schnell unverwechselbar werden.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist für mich (nicht nur hier, sondern bei fast allen seiner Werke): Lukianenko schreibt laaang. Seine Stories sind packend und voller Abenteuer, aber hier und da könnte er gerne etwas kürzer treten. Trotzdem empfinde ich diese Momente nicht als langweilig, da sie zur Atmosphäre beitragen und die Handlung dennoch vorantreiben. Schwer zu erklären, ich versuche es mal so: Die Quest führt von A nach Z, und es gibt viele kleine Zwischenschritte, sonst wäre es ja zu geradlinig und kurz. Lukienanko führt recht viele kleine Stationen ein, sodass die Helden also sehr viele Abenteuer erleben, aber natürlich zögert sich dadurch auch alles hinaus. Ich denke, eine gute Umschreibung ist: "lang, aber nicht langweilig". Man muss Zeit mitbringen und Geduld, aber man wird prima unterhalten. Und man muss bereit sein, dass die Geschichte ziemlich viele Umwege beschreitet.

Wer Fantasy liebt und mal etwas lesen möchte, das abseits der gängigen Klischees und zu erwartenden Handlungsabläufe ein bisschen Abwechslung bietet, der ist hier goldrichtig. Auch Freunde von Pratchett und Co dürften Trix lieben, denn der Humor ist ähnlich schräg.

Und was das Hörbuch betrifft: zu Stefan Kaminski spare ich mir die Worte, er ist einfach toll und macht jedes Hörbuch quasi zum One-Man-Hörspiel, dass man meint eine ganze Riege verschiedener Sprecher vor sich zu haben. Seine Stimme, sein Vortrag, es ist wie immer meisterlich.


SaschaSalamander 10.09.2012, 14.36 | (0/0) Kommentare | PL

Untot lebt sich´s auch ganz gut

davidson_untot04_150_1.jpgWie ich auch schon über die ersten drei Bände der Vampire geschrieben habe, möchte ich nun auch kurz noch den vierten Teil vorstellen, wenn auch nicht mehr ganz so ausführlich, schließlich sollt Ihr ja beim ersten Teil beginnen, die Folgebände ergeben sich dann von selbst ;-)

Betsy hat nun also Nostro und die böse Monica getötet, einen Job bekommen und wieder verloren, ihre Schwester kennengelernt, einer Bande jugendlicher Vampirdiebe Einhalt geboten, Sinclair zu einer Hochzeit überredet, den Wildfang George gezähmt, von ihrem baldigen neuen Geschwisterlein erfahren sowie viele weiteren spannenden Abenteuer erlebt. All das in nur einem knappen Jahr. Aber natürlich kann sich der Leser sicher sein, dass es ebenso turbulent weitergehen wird. Denn ein Serienkiller treibt sein Unwesen in Minnesota, und Betsy passt genau in sein Opferprofil. Dann wäre da noch John von den Blade Warriors, der ihre näher auf die Pelle rückt, als dies ihrem Bald-Ehegatten Sinclair lieb ist. Ihre Stiefmutter freut sich, einen hervorragenden Babysitter für den kleinenplärrenden Jon Peter gefunden zu haben. Vampirälteste Marjori bittet sie in ihrer Funktion als Königin um ein paar regelmässige Zeilen für den Vampirnewsletter. Und Betsy würde sich am liebsten ein Messer in den Körper rammen, und endlich einmal auch ein physisches Problem zu haben ...

Jaaaaa, köstlich. Liest sich ebenso flüssig wie die anderen drei Romane, und ich hatte ihn viel, viel schneller durch, als mir das lieb war. Diese Bücher sind einfach viel zu kurz und erscheinen in viel zu langen Abständen. Der nächste ist noch nicht einmal angekündigt in Deutschland, und das, obwohl der fünfte Band in Amerika im Mai letzten Jahres erschien und die Autorin schon den siebten vollendet hat! *grml* ...

Was ich schade finde: wie auch der zweite Band habe ich das unkonkrete Gefühl, dass die Handlung zusehr dahindümpelt. Der erste und dritte Band waren ziemlich geradlinig mit einem Hauptthema und vielen Nebensträngen. Im zweiten und vierten Band ist der jeweilige Hauptstrang (die Vampirmörder bzw der Serienkiller) eher Nebensache. Die Autorin verliert sich manchmal im Gestrüpp der vielen einzelnen Themen. Es ist auch jede Menge, was los ist. Aber ich habe mir vorgenommen, die Bücher nicht mehr direkt als "Roman" anzusehen, sondern vielmehr als eine Art witziger Vampirtussen-Soap im Buchformat. Das trifft es eher, und damit kann ich mich auch sehr gut zufriedengeben.

Dafür aber etwas, das mir besonders gefällt: die Idee des Buches, das "Buch im Buch" ... na, Ihr werdet schon sehen ;-) *hihi*

Tscha, was kann ich sagen: wer die ersten Bände las, sollte unbedingt weiterlesen, Betsy ist frech, sexy und unwiderstehlich zickig wie eh und je. Wer sie noch nicht kennt, sollte schleunigst nochmal die >Rezi zum ersten Teil< lesen und sich dann sofort auf in die nächste Buchhandlung machen ;-)

SaschaSalamander 21.04.2008, 09.27 | (0/0) Kommentare | PL

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