9. von MicroAngelo

Mein Regal hat mehr als eine Reihe, man merkt daran überdeutlich dass der Trend zum Zweitbuch anhält :)
Deshalb tue ich mich ein wenig schwer mit der Auswahl: Oben sind Hobbybücher.
Drittes Buch links: Feiningers "Kleine Fotolehre" -aber das tue ich niemandem an. An der Stelle, auf Seite 125, wird erzählt von Brennweite und Lichtstärke. Dabei habe ich es mir gekauft, weil er die 17 Arten des Lichtes so schön beschrieben hatte.
In der anderen Reihe ist Hesse sein "Steppenwolf" und da steht auf Seite 125:
Lag das nicht alles in Scherben und hatte seinen Sinn verloren? Aber meine anderen, meine persönlichsten Probleme und Anliegen, die würde sie alle verstehen, daran zweifelte ich nicht. Bald würde ich mit ihr über den Steppenwolf, über den Traktat, über alles und alles reden, was bisher nur für mich allein existiert, worüber ich nie mit einem Menschen ein Wort gesprochen hatte. Ich konnte nicht widerstehen, gleich zu beginnen.
«Hermine», sagte ich, «mir ist neulich etwas Wunderliches begegnet. Da gab ein Unbekannter mir ein kleines gedrucktes Büchlein, ein Ding wie ein Jahrmarktsheft, und darin stand meine ganze Geschichte und alles, was mich angeht, genau beschrieben. Sag, ist das nicht merkwürdig?»
«Wie heißt denn das Büchlein?» fragte sie leichthin.
«Es heißt `Traktat vom Steppenwolf'.»
«Oh, Steppenwolf ist großartig! Und der Steppenwolf bist du? Das sollst du sein?»
«Ja, ich bin es. Ich bin einer, der halb ein Mensch ist und halb ein Wolf, oder der sich das einbildet.»
Sie gab keine Antwort. Sie sah mir mit forschender Aufmerksamkeit in die Augen, sah auf meine Hände, und für einen Moment kam in ihren Blick und ihr Gesicht wieder der tiefe Ernst und die düstere Leidenschaftlichkeit von vorhin. Ich glaubte, ihre Gedanken zu erraten, ob ich nämlich Wolf genug sei, um ihren «letzten Befehl» vollziehen zu können.
«Es ist natürlich eine Einbildung von dir», sagte sie, sich zurück ins Heitere wandelnd, «oder, wenn du willst, eine Poesie. Aber es hat etwas. Heute bist du kein Wolf, aber neulich, wie du da in den Saal hereinkamst, wie vom Mond gefallen, da warst du schon so ein Stück Bestie, gerade das hat mir gefallen.»
Sie unterbrach sich mit einem plötzlichen Einfall und sagte wie betroffen: «Das klingt so dumm, so ein Wort wie ,Bestie' oder ,Raubtier'
Die anderen Reihen sind in der Tiefe gestaffelt und die erspare ich auch erst recht



vom 09.06.2005, 22.32

8. von Bea

"Der Mond ist eine Frau"

Schwierig ist es mit dem Absatz, weil der Text in zwei Spalten aufgeteilt ist - ich nehme mal Spalte 2 - gemäss Absatz 2:

Diese kosmischen Weiberprinzipien verstehen sich nicht besonders gut, können sich aber auf halben Wege entgegenkommen: emotional, gefühlsmässig und auch das Outfit betreffend. Die Eva mag es jedoch betont schlicht, die Dame hingegen etwas farbenfroh. Das könnte einen sehr aparten und positiven Frauentyp ergeben.

Winke, Bea - mit dem Griff ins Regal 1 - Ablage ganz oben...

vom 09.06.2005, 22.06

7. von Wörmchen/Sandra

Nur gut, dass du nicht gesagt hast, aus welcher Reihe :) Den betreffenden Abschnitt aus dem dritten Buch der obersten Reihe hätte ich unmöglich hier reinschreiben können *ggg*

Aus der zweiten Reihe (ist ein laaaanger Absatz):
..."Alles in dieser Welt läuft entweder ab oder fällt auseinander", sagte er tonlos. "Gleichzeitig werden die Kräfte schwächer, die zusammenwirken und der Welt ihren Zusammenhalt geben. Das wussten wir schon als Kinder, aber wir hatten keine Ahnung, wann die Zeit des Endes da sein würde. Wie hätten wir auch? Und doch lebe ich jetzt in dieser Zeit und glaube, dass sie nicht allein meine Welt betrifft. Sie betrifft auch eure, Eddie und Susannah; sie betrifft vielleicht eine Milliarde anderer Welten. Die Balken brechen. Ich weiß nicht, ob das eine Ursache oder eines von vielen Symptomen ist, aber ich weiß, dass es stimmt. Kommt! Rückt näher! Hört zu!"...
Stephen King - "tot."

Liebe Grüße
Sandra

vom 09.06.2005, 19.52

6. von Vanessa

"Ich habe diesen Koffer in George Town gekauft, in einem kleinen Laden. Ich kann Ihnen aber leider nicht mehr sagen, wo genau". Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben. Eddy hätte mir so etwas nicht antun können! Seine Küsse, unser Zusammensein und seine Versprechungen waren doch nicht nur ein Traum. Er muß mir helfen! Und er wird es auch tun...
"Dieser Hunger nach Leben" Beatrice Saubin

vom 09.06.2005, 19.12

5. von Tina

"Igraine blinzelte heftig und schüttelte sich. Das Feuer glimmte nur noch. Die alte Frau war eingeschlafen; sie hatte sich mit Tüchern und Lumpen zugedeckt und lag so dicht wie möglich an der Glut. Die Halle war leer. Die Kammerfrau döste auf einer Bank, fest in ihr Tuch und ihren Umhang gewickelt..."

aus: Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley :D

vom 09.06.2005, 17.23

4. von SaraSalamander

Die Frau nahm den Vogel behutsam auf die Hand. Der breitete die Flügel aus und flog davon. Gleich darauf kam er zurück und ließ der Frau einen Fisch vor die Füße fallen. Dann flog er fort, um einige Minuten später mit einem Seehund in den kleinen Krallen zurückzukehren.

(aus: Ka-mo-e-luk von Heide Wendland; Märchen der Inuit)

vom 09.06.2005, 16.36

3. von Chatty

Ich stellte fest, dass Joni das Auto genommen hatte, also ging ich zur Haltestelle und kam ein bißchen Bedrängnis, weil es der Bus war, der am Krankenhaus vorbeifuhr, und das war ein kleiner Umweg, abe er fuhr schnell, es war später Vormittag, und die Straßen waren leer .. usw. usw.

(Zeruya Shalev - Liebesleben)

vom 09.06.2005, 15.26

2. von Iris

"Das Büro von Barry X ist lang und schmal,mit Ziegelsteinwänden und knarrendem Fußboden.Es ist mit Antiquitäten und anderen dekorativen Gegenständen geschmückt.Wir reichen uns die Hand und setzen uns.Er ist schlank und fit,und ich erinnere mich,daß ich in dem Zeitschriftenartikel auch Fotos von der Turnhalle gesehen habe,die Mr.Lake für seine Mitarbeiter eingerichtet hat.Außerdem gibt es hier eine Sauna und ein Dampfbad."
Der Regenmacher von John Grisham :)


vom 09.06.2005, 13.22

1. von Anette

Na, wie wäre es denn, wenn wir nur den 2. Absatz schreiben, und du mußt raten, welches Buch gemeint ist?? *gg*
"Es bestand also kein Grund zum Verzweifeln. Niemand verdächtigte mich, und dem Ziel meiner Bemühungen war ich ein ganzes Stückchen näher gekommen."
(Ingrid Noll - Der Hahn ist tot)
Grüßle, Anette

vom 09.06.2005, 09.46
Antwort von SaschaSalamander:

Habe ich auch überlegt, aber dann müsste jeder später nochmal die Antwort posten, und diese dann später wieder dem Text weiter unten zuzuordnen ist recht umständlich. Aber die Idee an sich gefällt mir sehr :-)

Da du erst den Text tippst (und als Auslöser für die Nachfolgenden fungierst *g*), kann ich während des Lesens raten, was es sein könnte. Bei Igraine dachte ich an Avalon, ansonsten musste ich bisher passen ...