SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Gespenster-Krimi 05 - Das lebende Gemälde

Klappentext: Kann ein Gemälde töten? Mark Saxon und seine Freundin Paola ahnen nicht, dass sie mit dem Bild das Grauen in den Palazzo der De Simones bringen. Eine Aura des Bösen umgibt das Gemälde. Schreckliche Dinge ereignen sich auf dem Anwesen. Ein Familienmitglied nach dem anderen stirbt auf makabere Weise und niemand scheint den blutigen Spuk aufhalten zu können. Mark begreift, dass ein Fluch auf dem Kunstwerk liegt, dem sich niemand entziehen kann.


DAS LEBENDE GEMÄLDE ist der neue Titel aus der Reihe GESPENSTER-KRIMI. Waren die bisherigen Titel eher stark fantasy- oder slasherlastig, wird es hier tatsächlich fantastisch, spooky und unheimlich. Zwar flattern keine Gespenster durch das Hörspiel, doch die Story auf der Vorlage von Earl Warren orientiert sich sehr an klassischem viktorianischem Schauerroman im Stil von Edgar Allan Poe, Oscar Wilde, Bram Stoker, E T A Hoffmann und ähnlicher Vertreter. Auch, wenn mir die anderen Titel der Reihe gefielen - diese Folge ist erstmalig genau das, was ich als Fan dieser literarischen Epoche mir erhofft und versprochen habe. Unheimliche Ereignisse, Abgründe der Menschen, unvorstellbare Schrecken.

Was mir an besonders gefiel, war der Spannungsaufbau: eine dramatische Einleitung, die bereits den Wahnsinn des Malers durchklingen lässt und den Hörer auf das kommende Grauen vorbereitet. Dann ein gemütlicher Einstieg, erste Andeutungen, Vorstellung der Charaktere, angedeutete Abgründe. Nach und nach werden immer mehr Hintergründe der Familie offenbar, werden die Figuren vertieft. Ein Todesfall, Aussicht auf einen weiteren tragischen Tod, immer deutlicher wird der Horror des Gemäldes. Der Versuch, gegen das Übernatürliche zu kämpfen, sich gegen den Fluch zu wehren, es wird immer grausamer und unabwendbarer, die Lage ist aussichtslos, und dann der Höhepunkt. Großartig, absolut klassisch und genau richtig für Freunde unheimlicher Schauergeschichten. 

Auch die Effekte sind diesmal deutlich weniger. Wobei "weniger" sich rein auf die Häufigkeit bezieht, keiensfalls auf die Qualität, im Gegenteil! Wurde etwa im PRÄPARATOR von vorne bis hinten nur geschlachtet, wird die Gänsehaut dieses Mal sehr dosiert und gezielt erzeugt. Umso ekliger und abstoßender wirken die kurzen Momente des Grauens, so eklig und abscheulich, dass man gar nicht anders kann als zurückzuspielen und es einfach sofort noch einmal zu hören, weil es so toll war ;-)

Wie üblich ist das Hörbuch bis in die kleinste Nebenrolle mit Profis besetzt, allen voran wieder einmal Rainer Fritsche, Jürgen Thorman, Annina Braunmiller-Jest, Michael Pan, Arianne Borbach, Till Hagen, Jaron Löwenberg und einige weitere. Man fühlt sich bei diesem Hörspiel wieder einmal wie der Zuschauer eines Blockbusters und sieht die Akteure sowie die Kulisse regelrecht vor sich. 

Gibt es ansonsten hier und da Ecken oder Kanten, die ich ansprechen kann, fällt mir hier wirklich kaum etwas auf, das von meiner Seite extra zu erwähnen wäre. Rund, und in sich absolut stimmig. Weitere Worte empfände ich als unnötig ;-)

SaschaSalamander 30.11.2015, 08.42

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