SaschaSalamander

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Im Kühlfach nebenan

profijt_nebenan_1.jpgKÜHLFACH 4 hatte ich ja als Hörbuch zu mir genommen. War sehr schön, aber es dauerte, bis ich mich an die Stimme des Sprechers gewöhnt hatte. Den zweiten Band, IM KÜHLFACH NEBENAN, habe ich mir dann als Buch besorgt. Ich bin froh darüber, und es waren sehr kurzweilige Momente, in denen ich mich mit Pascha, Martin und Marlene vergnügte.

Marlene? Genau! Pascha hat nämlich Gesellschaft bekommen. Bei einem Brand im benachbarten Kloster wurde eine Nonne sehr schwer verletzt, eine andere kam zu Tode. Marlene. Und die kann mit Pascha Kontakt aufnehmen. Leider jedoch nicht mit Martin oder anderen Menschen. Außerdem ist so ein Pinguin nun das Allerletzte, was Pascha sich als Gesellschaft gewünscht hatte! Wenigstens bringt Marlene einen neuen Fall mit, denn der Brand scheint kein Unfall gewesen zu sein, es hat jemand nachgeholfen.

Wie schon der erste Band ist auch der zweite einfach genial. Die Idee ist noch frisch, die Sprüche sind zwar inzwischen bekannt (voll peino, total depriletto, etwas riffeln, usw), aber noch immer witzig. Und Marlene bietet ein hervorragendes Gegenstück sowohl zu dem sprüden Martin als auch zu dem rotzigen Pascha. Gut, sie betet und scheint anfangs recht heilig, aber recht bald erkennt man, dass Marlene schon damals mehr unter ihrer Kutte zu verbergen hatte, als man ihr ansah. Sie hat es faustdick hinter den Ohren und wird eine hervorragende Verbündete im Kampf gegen das Böse.

Die Szene gegen Ende, in der beide gemeinsam den Übeltäter mürbe machen und ihn mit Telefonterror und anderen techschnischen Spielereien quälen, ist einfach köstlich! Denn Pascha hat inzwischen gelernt, manche technischen Geräte zu beherrschen, und Martin hat unterschiedliche Abwehrmechanismen gegen Geister gebastelt, und zusammen treiben sie sich immer weiter voran in ihrem elektromagnetischen Know-How. Und Marlene zeigt, dass Nonne zu sein nicht zwangsläufig bedeutet, fernab von Technik und Realität zu leben.

Wohin es sich entwickelt, kann man sich zwar anfangs denken, aber es gibt dann auf einmsal sehr viele "roten Heringe", falsche Hinweise, und es ist der Autorin super gelungen, verschiedene Themen anzuschneiden und zu vermischen.  In dieser Hinsicht hat sie sich eindeutig gesteigert zum ersten Band, der Krimi ist hier nicht mehr nur Nebensache, sondern absoluter Pageturner. Wirtschaftsverbrechen und Baugrundstücke. Ein ordentlicher Versicherungsbetrug. Rassismus und rechte Politik. Prostitution, Obdachlosigkeit und Randgruppen. Viele Motive, die angeschnitten werden, sehr viele mögliche Täter. Ein herrliches Verwirrspiel, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.

Wer Pascha nicht kennt, der hat etwas verpasst!

SaschaSalamander 21.02.2011, 09.57

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Heike

Ich verstehe genau, was du meinst. Ich war im letzten Jahr auch ziemlich euphorisch mit dem Videodreh und nach vier Stück ist der Videodreh schon wieder eingeschlafen. Gibt halt zu viele mittlerweile davon und man hat auch nicht immer Zeit 15 Minuten und mehr zuzuschauen.

vom 21.02.2011, 19.07
Antwort von SaschaSalamander:

kann ich mir vorstellen, das macht doch ganz schön Arbeit. Hut ab vor Kossi, die das so regelmässig macht in dieser Häufigkeit, aber für mich wär das nix ... wie Du sagst: man hat nicht immer die Zeit. Eine Rezi kann ich überfliegen und entscheiden, ob ich das Buch interessant finde und die Rezi genauer lese. Bei Videos ist das komplizierter mit dem "Überfliegen". Bei einigen sehr wenigen Büchern höre ich im Nachhinein andere Rezis auf Video an, aber das sind Ausnahmen, wenn mich ein Buch sehr begeistert hat und ich dann mehr als nur ein paar wenige Zeilen dazu lesen will (quasi eine Art "im Nachhinein Verarbeiten", indem ich Rezis und Videos dazu lese / sehe)
1. von Heike

Mach doch mal Videos zu deinen Buchesprechungen und lade die bei youtube hoch. Ist jetzt gerade in und modern.

vom 21.02.2011, 10.46
Antwort von SaschaSalamander:

Ich weiß, dass es momentan grade in ist. Trotzdem nicht mein Ding. Ich mag keine Videos drehen, und ich sehe mir solche Videos auch nicht an und lese in entsprechenden Blogs eigentlich nur die Rezensionen. Ist nicht mein Medium. Mein Medium ist die Schrift, nicht die gesprochene Sprache.

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