SaschaSalamander

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My Doll House

yui_dollhouse_1.jpgDer Manga mag ab 16 sein, meine Rezension ist es garantiert nicht. Denn während der Manga Dinge gelegentlich niedlich verpackt, rede ich hier Klartext und nenne die Dinge beim Namen. Zwar rezensiere ich häufiger einmal Dinge ab 18, aber hier hatte ich keine Lust, drumherumzureden. Damit nicht jemand zufällig über diesen Text stolpert und sich daran stört, schalte ich also diesen Text und packe die Rezension in das Kommentar. Wer die Rezension also liest und hinterher verstört ist, möge bitte nicht mir die Schuld dafür geben, ich habe Euch gewarnt ;-)

Vorab schon einmal der Klappentext: Student Mahiro Kagosaka ist in der glücklichen Lage, nicht nur über ein riesiges Haus und drei Firmen, sondern auch über außergewöhnlich wirksame Pheromone zu verfügen, die ihm einen regelrechten Harem eingebracht haben. Seine komplizierte Persönlichkeit und seine verschiedenen Rollen (er jobbt auch als weibliches Model) bereiten ihm zwar Freude, jedoch auch diverse Probleme. Zum Beispiel hat er allerhand zu tun, um die zahlreichen Gespielinnen seiner "Sammlung" zufriedenzustellen.

SaschaSalamander 14.07.2012, 09.12

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von El Tofu

Vor und vor allem unter dem Tisch stell ich mir am spannensten vor. Unter dem Bett wäre natürlich auch interessant, aber vermutlich etwas zu staubig.

vom 17.07.2012, 19.13
Antwort von SaschaSalamander:

neee, unter dem Bett war nix (kommt vermutlich in Band 7, die Serie läuft derzeit noch, da muss der Autor kreativ werden). Naja, mangelnde Handlung muss kompensiert werden durch eine umso größere Vielfalt an Orten (wenn es schon an Praktiken, Stellungen, Konstellationen mangelt ... und an Handlung, erwähnte ich schon die mangelnde Handlung? *g*)
1. von SaraSalamander

Mahiro Kagosaka ist Leiter dreier Firmen. Außerdem strahlt er soviel Sexappeal aus, dass er von Frauen nur so umschwärmt ist, daheim eine ganze Gruppe von Damen um sich herum hat, die alle nur das Eine von ihm wollen. Einzige Ausnahme ist eine Komilitonin, die gegen seine Pheromone immun ist, und gerade in die hat er sich verliebt. In seiner Freizeit arbeitet Mahiro als weibliches Model Arisu, seine Identität versucht er geheimzuhalten, um einen Skandal zu vermeiden.



Eine kontinuierliche Handlung zu beschreiben ist schwer, denn es gibt zwar drei, vier Grundelemente, aber diese sind weniger durch einen roten Faden verbunden als vielmehr das Alibi für den Sex drumherum. Die "Handlung" besteht im Grunde aus: Mahiro trifft auf XY, und sie will Sex und hat ihn jetzt sofort. Mahiro ist als Frau verkleidet, wird enttarnt und überzeugt die Frau durch Sex sein Geheimnis zu wahren. Mahiro trifft auf seine Freundin und versucht vor ihr zu verheimlichen, dass unter dem Tisch / unter der Bettdecke gerade eine Frau an seinen Familienjuwelen nuckelt. Mahiro hat einen Auftritt und muss als Crossdresser die Brüste aufspritzen, den Penis zwischen die Beine klemmen. Mahiro versucht weiblicher zu werden, indem er einen Mann anbaggert. Und all dies eher lose zusammenhängend, man könnte die Episoden eigentlich auch beliebig austauschen. Ich frage mich, wieso er nicht längst enttarnt ist, wenn doch im Grunde eh jeder um sein "Geheimnis" weiß, aber so ist das eben im Manga.



Praktiken bzw Themen des Mangas, ohne drumherumzureden: Dicke Titten (sorry, "große Brüste" wäre einfach unpassend formuliert), Crossdressing, Crossdresser, aufgespritzte Brüste mit Silikon und isotonischer Kochsalzlösung, Maid / Zimmermädchen / Zofe, Facesitting, Voyeurismus, Masturbation, Dreier, Gangbang, Lesbisch (Yuri), Genderbender, Fetisch (Strapse, Nylon, Stiefel, Lack, Dessous, Strings, Höschen mit Loch in der Mitte), oral. Orte hierfür: im Bett, hinter und unter dem Tisch, auf dem Sofa, im Wasser, auf dem Boden, vor dem Fenster, in der Öffentlichkeit, heimlich in einem Zimmerchen, auf der Toilette, im Pool, und so weiter. Kreativere Ideen als einfach nur zu rammeln wie die Kaninchen fällt dem Zeichner an Möglichkeiten, wie man Sex haben könnte, baut der Zeichner hier nicht ein.



Auf den ersten vier Seiten wird der Protagonist vorgestellt (zwei Seiten davon Großaufnahme seines Äußeren, genaugenommen also nur zwei Seiten Handlung), auf der fünften Seite liegt er bereits am Boden und hat Sex über vier weitere Seiten. Sieben Seiten lang wird seine Situation geschildert, und schwupps gibt es schon wieder Sex über mehrere Seiten. So geht es dann munter voran. Der Manga ist also ganz klar ein Hentai (Porno), von Ecchi (Softporno) kann hier keine Rede mehr sein. Trotzdem gelingt den Japanern etwas, das ich wirklich bewundernswert finde: während westliche Pornos immer vulgär wirken, schaffen sie es, ihnen dennoch etwas Unschuldiges und Niedliches anhaften zu lassen, dem Vulgären die Schärfe zu nehmen. MY DOLL HOUSE ist sogar ab 16! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: all die oben benannten Darstellungen sind ab 16 ...



Ich denke, dies wird mehrere Gründe haben. Zum einen werden keine Genitalien gezeigt, Brüste sind das höchste der Gefühle. Gut, hier und da wölben sich Schamlippen unter den Höschen, aber das sind Pantyshots, die müssen nicht zensiert werden. An lediglich zwei Stellen wurde zensiert (eine weiße Fläche anstelle des gelüpften Strings), ansonsten kommt der Zeichner komplett ohne aus. Und man hat auch beim Lesen nicht das Gefühl, dass etwas fehlt, denn es wird mehr als genug gezeigt, und die Phantasie des Lesers läuft auch Hochtouren. Dazu kommt, dass der Sex stets einvernehmlich geschieht und abgesehen von der nymphomanen Häufigkeit (die Orgasmusfähigkeit der Frauen in diesem Heft ist wirklich irre, wow) recht "normal" ist, eine "Verwirrung" der 16jährigen dürfte also kaum geschehen, wie es bei bestimmten Praktiken der Fall sein dürfte.



Dazu kommt ein recht angenehmer Witz, ich habe einige Male schmunzeln müssen, denn so naiv und dümmlich die Charaktere sind (manchmal sosehr, dass es schon wehtut), sind sie auf ihre Weise doch liebenswert, irgendwie süß. Einzig was nicht dazu passt und in dem ansonsten eher niedlich wirkenden Heft auffällt, sind zwei sprachliche Aussetzer: "meine Möse pocht" und "meine Möse explodiert gleich". Das ist dann billiger Porno, der hier einfach fehl am Platz ist und nicht zu den ansonsten eher unschuldig wirkenden Charakteren passt. Ich weiß nicht, wie dies im Original gehalten wurde, aber der Übersetzer hätte hier ein wenig auf Kontinuität achten können, damit es in sich stimmiger ist.



Ansonsten sind es noch die Lautmalereien, die absolut eindeutig sind: Splosch, Flutsch, Pump, Stoß, Splash, Die Zeichnungen sind sehr hübsch und abgesehen von der Größe der Brüste auch recht realistisch (wobei der Mangaka nicht übertreibt und die Schwerkraft dennoch beachtet wird).



Die Gesichter sind ansprechend, die Körper sehr hübsch, die Kleidung anregend und schick. Hintergründe außer Mobiliar und notfalls Landschaft gibt es keine, aber darauf kommt es auch nicht an. Das einzige, was Toshiki Yui nicht zeichnen kann, sind Ohren, die mögen der Versuch einer realistischen Darstellung sein, sind aber recht misslungen. Der Manga ist ganz schön oversexed, normalerweise lege ich so etwas schon nach wenigen Seiten weg, weil es mir einfach zu anspruchslos ist. Trotzdem hat MY DOLL HOUSE es geschafft, dass ich interessiert (wenn auch nicht angeregt, dafür war es einfach zu viel, zu platt) weiterlas und meine Freude an den Zeichnungen und Charakteren hatte.



Allerdings gibt es zwei Dinge, die mir doch recht aufgestoßen sind: dass Mahrio Pheromone aussendet, die andere nötigen, mit ihm Sex haben zu müssen, ist bescheuert aber damit kann ich gerade noch leben. Was mich aber absolut stört, und was für mich auch durch nichts zu entschuldigen ist:



Mahiro leitet 3 Firmen und ist Student. Sein Alter wird nicht genannt, aber man geht wohl davon aus, dass er erwachsen ist. Ähnlich verhält es sich mit anderen Charakteren, ein Mädel etwa ist schon über 30 und ärgert sich, dass sie dennoch ständig ihren Ausweis zeigen muss. Aber selbst, wenn man das Alter Mahiros benennen würde - sorry, er sieht zu jung aus für einen Porno! Die Körper mögen zwar erwachsen sein, aber die Gesichter sind so kindlich, dass es eigentlich verboten gehören müsste. Einige der Charaktere sehen so jung aus, dass man fast von Sh*ta- und L*licon reden könnte (sorry, wenn Google alles finden darf, aber über diese Begriffe will ich niemals Besucher hier haben!), und das ist für mich ein absolutes NoGo in diesem Genre. Aber gut, das mag jeder für sich selbst entscheiden, schließlich sind die Charaktere dennoch erwachsen, und in einigen Panels sieht Mahiro dann tatsächlich doch schon etwas reifer aus. Gerade im Manga ist es immer sehr schwer, bei den oft niedlich gezeichneten Figuren eine Grenze zu ziehen zwischen Erwachsenen und Kindern. Aber gerade deswegen müsste man da stärker darauf achten.



Mir fällt es alles in allem also sehr, sehr schwer, diesen Manga zu beurteilen. Dafür, dass es einfach nur ein Porno ist ohne Handlung, Anspruch oder Kreativität, müsste ich soviele Punkte abziehen, dass ich ihn nicht einmal hier vorgestellt hätte. Dafür, dass er dennoch gut unterhält und eigentlich recht witzig ist, hübsch gezeichnet und mit netten Charakteren, ist er andererseits doch recht gelungen für einen Manga seiner Art. Und dafür, dass die Protagonisten so verdammt jung aussehen, müsste ich ihm unendlich viele Minuspunkte geben ...



vom 14.07.2012, 09.13

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