SaschaSalamander

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Nur einmal gelesen

Manchmal frage ich mich, wie Menschen mit ihren Büchern umgehen. Naja, ich will mich nicht beschweren, denn ich könnte sie ja auch kaufen. Statt dessen bevorzuge ich die günstigere Variante Tauschen. Es stört mich nicht, wenn das Zeug in meinem Regal nicht perfekt ist, ich will es schließlich lesen, und nicht mint als Sammlerstück bewundern. Bücher sind da, um benutzt zu werden.

Aber es passiert nicht selten, dass ich bei Tauschticket "nur einmal gelesen" der Zustandsbeschreibung entnehme. Bei mir bedeutet das "wie neu", bei anderen scheinbar "geknickter Buchrücken, ein paar Eselsohren, Butterbrot als Lesezeichen".

Ich habe letztens zwei Bücher verschickt. Hardcover von 1998 und 1997, die ich sehr, sehr oft in den Händen hielt. Lexika. Der Schnitt natürlich ein klein wenig nachgedunkelt, so sauber meine Hände auch waren. Ansonsten keinerlei Mangel, er hätte frisch aus der Buchhandlung stammen können.

Bin ich so pingelig, oder sind andere so schlampig?
Wie geht Ihr mit Euren Büchern um?
Was bedeutet "einmal gelesen" bei Euch,
wie sehen Eure Bücher nach 10 Jahren aus,
wenn Ihr sie viel genutzt habt?

SaschaSalamander 13.10.2007, 13.13

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Markus

Das kommt stark darauf an, was für Bücher es sind. Es gibt welche, die erinnern einen an etwas oder jemanden und dann gibt es andere, die man des Inhalts wegen benötigt. Insgesamt gibt es wenige Bücher, die ich oft benötige. Ich gehe jetzt bei mir erstmal vom realen, reinen Benötigen aus, des Inhalts wegen (Formelsammlung, Normen, Handbücher) und weniger -wie ich jetzt Dir mal frech unterstelle- vom emotionalen Bedürfnis nach dem Buch.
Mit technischen Büchern gehe ich technisch um: es sind Werkzeuge, die eine Funktion erfüllen. Ich klebe die kleinen bunten Seitenmarker rein, damit ich schneller zum gewünschten Abschnitt finde. Da solche Bücher leider oft sehr teuer sind, verunziere ich deren Schnitt mit meinen Initialen. Nach ein paar Jahren sind sie fällig und werden durch neue ersetzt. Das Alte schaue ich mir nochmal durch und prüfe es auf manuelle Einträge, Gesuddel, Skizzen, eingelegte lose Blätter und derlei mehr. Dann wandert es in die Tonne. Mit einem wehleidigen Blick des Preises wegen ;)
Sind es aber Bücher, die von emotionaler Bedeutung sind, gehe ich selbstredend anders um damit. Ich habe eine Jules-Verne-Gesamtausgabe, die ich aus bestimmten Gründen nicht hergeben mag, die nehme ich mir manchmal vor, blättere darin, denke nach, schweife ab, träume mich wo hin... die schaut nach fast 25 Jahren immer noch aus wie neu. Gelegentlich sauge ich den Schnitt ab, einmal alle paar Jahre sind die Schutzumschläge dran, gesäubert zu werden.
Dann gibt es aber noch eine Art Buch, da berührt einen der Inhalt so sehr und dazu bekam man es vielleicht sogar noch von einem lieben Menschen geschenkt, das ist dann etwas völlig anderes. Diese Bücher dürfen ruhig "abgeliebt" aussehen, denn dazu sind sie da :) :blume:

vom 19.10.2007, 19.18
2. von Ceryl

Wenn auch etwas später möchte ich meinen Mist hier auch mal abladen :zwinker:

Ich selbst Tausche keine Bücher, ich plündere die städtische Bibliothek.
Ich finde es in einer Bib ok wenn die Bücher älter, etwas abgegriffen, ggf. auch mal ne lockere Seite haben.
Aber Essensflecken, Eselsohren als Lesezeichen und "unappetitliche Einlagen" gehn gar nicht!
Meine eigenen Bücher haben je nach alter gewaltige Gebrauchsspuren (besitze eine fast Erstausgabe von Watership Down als Taschenbuch die bereits gewaltig zerlesen ist, incl. wieder eingeklebte Seiten). Bevor es bei meinen neueren Büchern soweit kommt werden die von aussen Eingebunden (in Original Bücherei Einklebefolie die meine Mom mitbringt), Vor allem die Kochbücher.
Würde ich Bücher tauschen fände ich es eigentlich nur angebracht wenn die Bücher anständig behandelt wurden und ich keien "Überraschungen" erleben müsste. Wäre ein Buch "schadhaft" würde ich es gerne vorher wissen. Genauso würde ich mit meinen Angeboten verfahren!

so jetzt isses aber ganz schön lang geworden..

vom 16.10.2007, 16.39
1. von CeKaDo

Ich schreibe in meinen Buchbeschreibungen meist mehr über den Zustand des Buches, den jeder selbst beurteilen mag.

So steht bei mir beipsielsweise:

"Deutliche Gebrauchsspuren", "Viel gelesen und leicht verschlissenes Äußeres"

Aber auch gern: "Kaum Gebrauchsspuren", wenn das buch wie neu aussieht. Ich beschreibe lieber schlimmer als es ist und setze hinzu, daß alle Buchstaben noch enthalten sind. :)

Dann gibt es nie eine Enttäuschung.



vom 13.10.2007, 13.27
Antwort von SaschaSalamander:

Ich gehöre zu denen, die immer ganz exakt angeben, gebe jeden Mangel genau an, z.B.
- rundgelesen
- schiefgelesen
- angegilbt
- Geruch (Dachboden, Raucher)
- Mängelexemplarstempel
- Leseknick im Buchrücken
- Ecken angestoßen
- abgegriffene Farben am Cover
etc ...
 klingt zwar meist schlimmer als es ist, aber besser als umgekehrt ...

ich denk halt, "leicht verschlissenes Äußeres" ist vielfach zu deuten, was heißt das? Ein Leseknick würde mich nicht stören, ein Fleck mitten im Buch dagegen schon, beides könnte "leicht verschlissenes Äußeres" sein. Aber im Zweifelsfalle kann man ja immer nachfragen. In dem Moment, wo jemand etwas anfordert, erklärt er sich einverstanden, finde ich, und muss dann ggf zufrieden sein, wenn jemand mit "nur einmal gelesen" etwas anderes meint als man selbst ...

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