SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Setzen - Sechs

Ich möchte einfach einmal etwas loswerden, das mir schon oft aufgefallen ist. Seit ich in letzter Zeit auf noch mehr Blogs lese und in noch mehr Communities unterwegs bin, fällt es mir umso verstärkter auf. Denn ich möchte mich gerne schnell und bündig informieren, ich liebe lange Rezensionen, die etwas über den gewünschten Titel aussagen. Umso enttäuschter bin ich dann, wenn die vermeintlich lange Rezension sich entpuppt als:

- 15 Zeilen Klappentext abschreiben

- 20 Zeilen eigene Zusammenfassung des Klappentextes in eigenen Worten

- 15 Zeilen eigene Meinung, die sich auf die Handlung beziehen und aus Klappentext und Zusammenfassung ersichtlich sind auch ohne das Buch gelesen zu haben.

- 5 Zeilen eigene Meinung, die in etwa lauten "das Buch ist sehr spannend, ich habe es in einem Rutsch gelesen, der Anfang zieht sich ein wenig, aber gegen Ende konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen" oder "naja, hab mich ziemlich durchgequält, die Charaktere waren alle ein wenig flach, und die Story war ziemlich klassisch. Hatte mehr erwartet".

- 2 Zeilen Fazit: "Muss man unbedingt haben, DIE Empfehlung des Jahres" oder "kann man sich sparen, lieber erst mal reinlesen und dann selbst entscheiden"

Danke für die Info! *grml*
Und für sowas kriegen die Leute Reziexemplare *motz*
Sowas hab ich in der 9ten Klasse als Referat abgegeben, als ich das Buch nicht lesen wollte. Hab es nicht gelesen und trotzdem solche Phrasen vorgetragen und bekam ´ne glatte 1.

Sorry, da bin ich ein bischen gefrustet. Wenn ich ein Buch nichtssagend finde, stehe ich dazu und erkläre das ausführlich. Oder wenn es mir gefällt, dann teile ich das auch entsprechend mit dem Leser. Und wenn mir nichts dazu einfällt, dann schreibe ich eben keine Rezi, auch das sollte der Verlag einem zugestehen. Aber solche nichtssagenden Langtexte gehen mir auf den Keks. Jaja, ich muss sie nicht lesen. Leider sieht man es dem Text vorher nicht an, und es waren vergeudete zwei Minuten, in denen ich auch was anderes hätte lesen können.

Genug gemotzt, zurück zu den schönen Dingen des Lebens ;-)

SaschaSalamander 25.05.2011, 20.50

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von SusiKnitchicks

Zu dem Thema solltest Du mal hier lesen:

Hier klicken

vom 27.05.2011, 22.50
Antwort von SaschaSalamander:

interessantes Thema *nick*

die Diskussion dort sehe ich zwiespältig, aber hier wäre es unfair, sich darüber öffentlich auszulassen und dort möchte ich mich nicht beteiligen. Ich halte nichts davon, private Emails öffentlich zu machen, egal welcher Kontext.

Aber, ja, es ist wirklich eine Frage, wie respektvoll soll man schreiben, wie ehrlich darf man sein. Ab wann sind Begriffe oder Formulierungen unfair, und bis wann spiegeln sie lediglich die eigene Meinung wieder. Da wird man wohl nie auf einen Nenner kommen.

Ich habe einmal eine Rezi geschrieben (nicht hier, sondern an anderer Stelle), die nicht negativ war, die Zielgruppe jedoch stark eingrenzte und klarmachte "für Leute, die XY erwarten ist das Buch ungeeignet" (weil ebendies durch verschiedene Faktoren indiziert wurde bzw ich dies so empfunden hatte). Hatte aber auch betont, für wen das Buch geeignet ist.

Reaktion war eine sehr ausführliche und unverhältnismäßig böse Email der Verlegerin, die da mit Kanonen auf Spatzen schoss. Ich antwortete auf ihre Mail ebenso ausführlich, erhielt jedoch keinerlei Antwort mehr.

Wie gesagt: es ist sehr schwer, eine konstruktive Kritik zu schreiben, jeder reagiert anders. Den Mund verbieten lassen darf man sich als Rezensent nicht, aber Worte wie "furchtbarer Stil" sind für den einen halt "eigene Meinung", für den anderen "unter der Gürtellinie".

2. von Soleil

Ich habe gestern etwas sorgenvoll auf diesen Beitrag geschaut, da muss man ja vorsichtig sein, es fühlt sich immer einer auf den Schlips getreten und mosert rum.
Allerdings geht es mir wie Dir, was wohl auch ein Grund sein wird, warum ich kaum Rezis lese. Vor kurzem gab es auch eine Umfrage auf einem anderen Blog ob und wann man Rezis liest. Fast alle meinten, sie lesen sie ungerner, da oft zu viel verraten wird.
Das passiert natürlich schnell, wenn man erst den Klappentext wiedergibt und dann -nochmal- etwas mit eigenen Worten und dann beim Formulieren der eigenen Meinung noch mal eher inhaltlich, als bewertend wird.
Da jetzt so viel über die Länge und Kürze von Beiträgen und vor allem Rezis geschrieben wird, habe ich mir auch Gedanken dazu gemacht. Zu einem Schluss bin ich aber noch nicht wirklich gelangt. Bei unserem Blogthema macht etwas ultrakurzes nicht viel Sinn.Oder?

vom 26.05.2011, 18.23
Antwort von SaschaSalamander:

Ja, ich habe auch lange überlegt, ob ich das so schreiben soll oder nicht. Aber es ist eben meine Meinung, und dazu stehe ich. Denn ich lese wahnsinnig gerne Rezensionen, und die von Dir angesprochenen Spoiler ärgern mich ebenso wie eine Meinung, die zwar vermeintlich lang und ausführlich ist aber dann im Grunde doch nicht wirklich etwas aussagt.

Meistens lese ich Rezensionen auch erst hinterher, zumindest bei Sachen wie Amazon etc. In den Blogs, die ich gerne besuche, da lese ich auch vorab, denn da weiß ich, dass mir nichts verraten wird und die Leute auch gute Texte schreiben, die mir das Buch näher erklären.

Ultrakurz macht keinen Sinn, nein, ich denke nicht. Was die Länge betrifft ... hm, ich halte mich manchmal selbst für etwas zu lang und frage mich, ob das überhaupt jemand liest in dieser Ausführlichkeit. Andererseits lese ich von anderen selbst sehr gerne lange Rezensionen, gerade wenn ich nach dem Genuss eines Buches wissen will, was andere darüber denken. Ich denke, längere und kürzere haben beide ihre Berechtigung, es gibt für beide Seiten eine entsprechende Zielgruppe.

Nur, wie gesagt, bei leerem Blabla und bei Spoilern hört meine Toleranz auf, und dazu steh ich :-)

1. von Anette

Ich kann nicht gemeint sein, ich hasse es den Inhalt zusammenzufassen :D Allerdings sind meine Rezensionen nicht immer die längsten, aber manchmal habe ich zu Büchern eben nicht mehr zu sagen, als das, was ich eben sage, dafür sind sie aber auch nicht mit allgemeinen Phrasen und Klappentexten künstlich gestreckt ;)

vom 25.05.2011, 22.27
Antwort von SaschaSalamander:

nein, ich würde hier niemanden verlinken in meiner Liste, und wenn es Leute wären, die hier schon kommentiert hätten, dann würde ich das auch nicht schreiben.

Ich denke auch, Leute mit solchen Rezensionen würden bei mir nicht lesen. Sie wären vermutlich erschlagen von meinen Texten *ggg*

In diesem Sinne: ich kann alle meine Leser beruhigen, ich habe keinen von Euch gemeint ;-)

ach so, und wegen dem Zusammenfassen des Inhaltes: das mache ich bei mir im Blog schon, denn ich will nicht jeden zwingen, im Web nach dem Inhalt zu recherchieren. Aber ich nehme dann eigene Worte und nicht den Klappentext. Mich stört dabei wie oben genannt das "doppelt gemoppelt" und das Fehlen der Eigenarbeit. Abschreiben kann jeder ...

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