SaschaSalamander

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Sleep well in your Bettgestell

kalkofe_bettgestell_1_1.jpg>Oliver Kalkofe< ist mir schon seit meiner späten Jugend bekannt, als er regelmässig in der TV-Zeitung Kolumnen schrieb und das TV-Geschehen kritisch unter die Lupe nahm. Damals wie heute mochte / mag ich seinen schrägen Humor gepaart mit rasiermesserscharfer Beobachtungsgabe. Es ist nicht leicht, gut fundierte Recherche so "süffig" zu präsentieren. Andererseits ist die TV-Welt ja wirklich ein dankbares Fressen für jeden Satiriker, bietet sie doch mehr als ausreichend Steilvorlagen.

SLEEP WELL IN YOUR BETTGESTELLT weckte sofort meine Neugier. Denn diesen Spruch sagte mein Opa immer, wenn ich ins Bett musste. Ich dachte, das war irgendeine Redensart von ihm, was sucht die nun auf dieser CD? Nachgelesen, und siehe da, es geht also darum, wie das frühere TV unsere heutige Sprache beeinflusst hat. Sehe ich heute keinerlei TV mehr, so war ich früher ein TV-Junkie und war natürlich neugierig auf diese CD und auch die Herkunft dieses Satzes.

Kalkofe gliedert seine CD in mehrere Abschnitte, so etwa Showmaster, Sitcoms, Aliens und zum Abschluss einige ganz besondere Bonbons. Er erzählt interessante Hintergründe zu den Showmastern, Schauspielern, Synchronsprechern, Serien, und sogar den Drehbucharbeiten. Und um seine Aussagen zu unterstreichen, gibt es als Highlight zwischen den Erklärungen immer die eingespielten Original-Zitate. Dem Thema >Schnodderdeutsch< ist ein ganzes Kapitel gewidmet, das ich äußerst aufschlussreich fand.

Dieter Thomas Heck, Horst Tappert, Loriot, Leonard Nemoy, Alf, die Bundy-Familie, Ilja Richter, Ekel Alfred, Dieter Hallervorden, Robin Williams, Rudi Carrell,  Rainer Brandt, Hans Rosenthal und vielen weiteren bekannten Namen mehr begegnet der Hörer auf dieser kleinen Zeitreise. Wer wurde damals nicht von Freunden mit "Nanu-Nanu" begrüßt oder mit "Tschüssikowsky" verabschiedet?

Ich finde es schön, wie es Kalkofe wieder gelingt, Wissen so amüsant an den Mann zu bringen, dass man sich vielmehr unterhalten als belehrt fühlt, ich habe mich köstlich amüsiert und fand es toll. Freute mich über bereits bekannte Sprüche und fand es äußerst spannend, über die Herkunft einger Ausdrücke informiert zu werden, deren Herkunft mir bisher unklar war, etwa "Palim-Palim" oder eben "Sleep Well". Einige Dinge sind heute so gängig, dass man sich gar keine Gedanken mehr darüber macht, etwa "Null Problemo" (jetzt nach dieser CD erinnere ich mich allerdings wieder, wie ich das als Kind selbst oft sagte und so manch tadelnden Blick der Erwachsenen erntete *smile*).

Natürlich gab es einige Sprüche, die mir gefehlt hatten, und gerade bei Loriot wurden einige Beispiele genannt, die ich nicht gebracht hätte, während andere in meinen Augen weit markantere fehlten. Ich denke, das macht aber auch den Reiz des Hörbuches aus, denn jeder wird für sich die Liste um viele, viele weitere für ihn selbst wertvolle Sprüche ergänzen können.

Schade fand ich lediglich, dass einige Stellen etwas zu ausführlich beschrieben wurden, wo ich es nett gefunden hätte, ein paar zusätzliche Zitate einzubauen statt die Hintergründe so deutlich darzustellen, etwa das Kapitel um Leonard Nimoy war doch sehr lang, hätte statt dessen mehr Platz für weitere StarTrek-Zitate gelassen. Doch wie schon gesagt - die Wahl der Zitate ist nur eine sehr kleine Auswahl, und eine umfassende Darstellung mitsamt Erklärung hätte den Rahmen einer einzelnen CD weit gesprengt. Daher hoffe ich, dass dieser Titel bei den Hörern ankommt und es bald weitere Fortsetzungen geben wird :-)

SaschaSalamander 28.11.2012, 20.06

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Susi

Ich hatte es auch und finde es als kurzweilige Unterhaltung wirklich nett. Man wird so in die Jugend versetzt :) *fremdschäm* :lol:

vom 29.11.2012, 06.06
Antwort von SaschaSalamander:

ja, ging mir ähnlich *hihi* ... teilweise fremdgeschämt, hier und da auch ein kleines bisschen für mich ... aber manches war vor meiner Zeit, z.B. Klimbim oder iieser Typ (Name vergessen, sorry), der diese Schnoddersprache geprägt hat. Aber Alf, Derrick, Dalli-Dalli, Rudi Carrell, Wetten dass vor Gottschalks Zeiten und Co, oooooh ja ... 

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