SaschaSalamander

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Spiel nach meinen Regeln

belle_spielregeln_150_1.jpgValentina ist eine Femme Fatale, die Männer liegen ihr zu Füßen, und sie genießt es, sie wie dressierte Hündchen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Sie ist schlank, supersexy und weiß um ihre Vorzüge. Chrissy ist ein Mauerblümchen, eine Beziehung nach der anderen läuft schief, Männer sehen in ihr nur eine billige Gelegenheit, und sie sehnt sich nach dem Mann ihrer Träume. Sie ist pummelig, klein und weiß einfach nicht, was sie tun soll.

Die beiden sind beste Freundinnen. Nach außen hin zumindest. Doch im Grunde hassen sie sich gegenseitig. Valentina blickt herablassend und genervt auf Chrissy, ärgert sich über deren lästiges Gequake und kann es einfach nicht leiden, ständig als Beraterin für sie zu fungieren. Deswegen lässt sie Chrissy manchmal so richtig auflaufen. Und Chrissy hasst es, von Valentina bevormundet zu werden, sie hasst es, wie ihre "Freundin" sie immer wieder mit den dämlichsten Typen verkuppeln will und ihr immer wieder die guten Männer wegschnappt.
Dann taucht Michael auf und verbringt eine heiße Nacht mit Chrissy, die ihr Glück kaum fassen kann. Auch Valentina kann nicht glauben, was das Pummelchen ihr erzählt, und sie macht sich ans Werk, den attraktiven jungen Geschäftsmann für sich zu gewinnen. Wäre doch gelacht! Und tatsächlich ist sie erfolgreich. Ohne allerdings zu ahnen, dass Michael eigentlich auf Dinge steht, die Valentina niemals tun würde. Ein Machtkampf zwischen den zwei dominierenden Partnern entsteht, während Chrissy mit Michaels Familie eine Bootstour unternimmt und so langsam erfährt, welche Vorlieben ihr Angebeteter, sein Vater, dessen Frau und deren Schwester so teilen.

Hm, nun habe ich recht viel Zeit mit der Inhaltsangabe verbracht, die Rezi selbst wird vermutlich kürzer. Aber ich finde die Charas und die Handlung einfach witzig. Okay, es ist ein erotischer Roman, und die Sprache ist entsprechend auch manchmal ganz schön deftig. Die Handlung kann man auch schon im Voraus erahnen, dafür müsste man den Roman gar nicht wirklich lesen.

A-haaaaber, was mich daran begeisterte: es ist einfach zu köstlich, ein und dasselbe Ereignis einmal aus Valentinas und dann aus Chrissys Sicht zu lesen. Außerdem sind die beiden wie Feuer und Wasser, geben der Handlung ganz schön Zündstoff. Der Leser ist eigentlich auf Chrissys Seite, denn Valentina ist einfach nur unfair und gemein. Doch manchmal stellt auch Chrissy sich wirklich dämlich an, man möchte sie einfach nur am Kragen packen und fragen, ob sie noch alle Sinne beieinander hat, ihr sagen, dass sie endlich einmal ihr Leben selbst in die Hand nehmen soll.

Die Vorliebe der Familie ... nun, Michaels Vater beschwor einen Skandal titels "der Poklatscher-Major" herauf, und darauf lässt sich der erotische Part des Buches dann auch reduzieren. Chrissy mit ihrem saftigen Hinterteil gefällt Michael und Vater eben doch besser als die dürre Valentina, die nichts aushält. Chrissy ist ganz schön verwundert, als sie mit dem Dreierteam Vater, Ehefrau u deren Schwester aufbricht. Denn die Damen folgen jedem Befehl des Herren, haben Spaß an der Lust und genießen den Schmerz, wenn sie übers Knie gelegt werden. Schon eine schräge Familie, muss Chrissy feststellen. Und auch Valentina ist schockiert, wozu Michael sie immer wieder bewegen möchte und dass er ihr im Gegensatz zu den anderen Männern so gar nicht gehorchen will, sondern ihr statt dessen auch noch sagt, was SIE für IHN zu tun hätte!

Ach, köstlich. Nicht wirklich von Niveau oder Belang, und anfangs auch noch ein paar Seiten bis zum Einstieg in das Buch, aber danach eine unterhaltsame Lektüre mit einigen (wenn auch unfreiwilligen) Lachern. Nichts, das man gelesen haben muss. Aber wer mal einen erotischen Roman mit etwas anderer Spielart lesen will ... oder sich für Spanking und Analspiele (kommt nur her, Ihr Suchmaschinen!) interessiert ... oder einfach nur den sinnlosen Kampf zwischen zwei recht unreifen jungen Frauen mitverfolgen möchte, der verbringt mit "Spiel nach meinen Regeln" ein paar witzige Stunden.

SaschaSalamander 09.07.2008, 10.37

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