SaschaSalamander

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Spoiler und ähnliche Gemeinheiten

Animierter Diddl bohrt beim Briefschreiben gedankenverloren in der NaseIch wurde in einem der Kommentare letztens darum gebeten, das Ende eines Buches bitte nicht vorwegzunehmen bei der Rezension. "Spoilern" nennt man das, nach dem englischen Wort "verderben". Das Thema Spoiler ist mir ein sehr wichtiges, deswegen möchte ich zusätzlich zu meinem >Beitrag in den Extras< auch hier noch einmal ein paar Worte verlieren.


Spoiler sind etwas wirklich fieses. Ich finde es unglaublich gemein, jemandem das Ende vorwegzunehmen. Manchmal treiben sich Leute einen regelrechten Spaß damit, wie etwa bei den Harry Potter Büchern. Auch bei vielen Rezensionen im Internet stößt man auf Spoiler, obwohl man nur eine kurze Information suchte. Ich könnte jedesmal fluchen und den Verfassern solcher Zeilen Tod und Pest und Teufel an den Hals wünschen!

Es ist schwer, einen Spoiler zu fassen. Um eine Rezension zu schreiben, gehört natürlich eine kurze Inhaltsangabe dazu. Ich kann in einem Satz die Grundaussage setzen, halte das aber für zu wenig und schreibe deswegen lieber etwas mehr. Schließlich möchte ich, bevor ich ein Buch lese, auch gerne etwas mehr wissen als nur - bezogen auf Tintenherz etwa - "Meggie liest sich selbst in die Tintenwelt hinein". Aber wo höre ich auf, wo ist die Grenze?

Alles, was darüber hinausgeht, ist Ermessenssache. Manch einer möchte wirklich nicht mehr wissen als eben jenen Satz, manch einer möchte so ziemlich alles außer dem Ende. Ich versuche die Waage zu halten mit dem, was ich selbst gerne hören würde. Ein paar weitere Informationen über den Inhalt, aber keine spannenden Wendungen verraten und nichts, das vorab zuviel verrät. Man kann einiges über den Inhalt erzählen, ohne jedoch zuviele Einzelheiten zu verraten. Ob das Ende offen ist, ob die Geschichte althergebracht oder neuartig ist, das sind Dinge, die ich dann doch gerne erzähle. Ich denke, das ist in Ordnung, solange der Inhalt selbst nicht verraten wird.

Eine Rezension soll bewirken, dass diejenigen, die es noch nicht gelesen haben, dieses Buch vor Spannung kaum erwarten können. Und diejenigen, die es schon gelesen haben, sollen sich zurückerinnern können, sollen ihre Gedanken in meinen Worten wiederfinden und das Buch nochmals durchleben. Oder, falls sie anders empfanden und meine Worte entgegen ihrer Meinung stehen, eine andere Sicht auf dieses Buch lesen und mir gerne die eigene Meinung mitteilen, denn ich liebe verschiedene Blickwinkel.

Nun ja, es gibt auch noch Bücher, bei denen Spoiler an der Tagesordnung sind. Das sind Werke, von denen man davon ausgeht, dass fast jeder sie gelesen hat oder als Film kennt. Die unendliche Geschichte etwa, das letzte Einhorn, Moby Dick, der Herr der Ringe , Pinocchio und viele, viele andere (mit neuen Werken, die fast jeder kennt, etwa Harry Potter, bin ich trotz allem vorsichtig. Manch einer hat das Glück, auch die ersten Bände noch vor sich zu haben *neidvoll guck*). Ich hoffe, solche "Spoiler" werden mir verziehen ... ebenso wie manche meiner Rätselfragen, die ja auch oft einen Teil der Geschichte verraten, falls man sie noch nicht kennt (ich erinnere mich an die Frage zu dem Parfum von Süßkind oder ähnliche Fragestellungen). Bei Rätselfragen gehe ich davon aus, dass diejenigen, die das Buch noch lesen möchten, sich nicht für die Frage interessieren. Die Antwort steht in den Kommentaren, der Leser sollte also den Klick darauf vermeiden ...

Ich hoffe, dass ich dies in allen meiner bisherigen Rezensionen hier im SaraSalamander, in der MangaTainment und auch überall an anderen Orten im Internet geschafft habe, ohne jemandem die Freude am Lesen zu verderben. Mein größter Wunsch ist es, anderen Menschen das Lesen nahezubringen, nicht es ihnen zu vermiesen. Sollte ich jemals eine solche Rezension hier schreiben, in der ich Eurer Ansicht nach zu weit gehe, dann weist mich bitte darauf hin, ich werde es umgehend ändern. Ich könnte es mir vermutlich niemals verzeihen, jemandem die Freude am Lesen genommen zu haben!

SaschaSalamander 27.10.2005, 17.57

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