SaschaSalamander

Statistik KW 34

GELESEN / GEHÖRT
2 - Trix Solier 02 - Abenteuer im Orient (S Lukianenko)
2 - D Geh v Ashton Place 01 - Aller Anfang i schwer (M Wood)
2 - Wächterschwingen 01 - Herzen aus Stein (I L Minden)
2 - Blind Date mit dem Leben (S Kahawatte)


GESEHEN
Toast
Beastly
After.Life


NEUZUGÄNGE
Mein Blind Date mit dem Leben (S Kahawatte)
Verlockende Versuchungen (I L Minden)
Das zerbrochene Fenster (Z Beck)
Gamerunner (B R Collins)
Midnight Secretary 04 (T Ohmi)
Puppy Lovers 01 (R Amazume)
Spice and Wolf 07 (K Koume, I Hasekura)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 26.08.2012, 20.06| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Synchronsprecher und ihre Rollen 5

>Hier< geht es zu Teil 1
>Hier< geht es zu Teil 2
>Hier< geht es zu Teil 3
>Hier< geht es zu Teil 4



F
RANZISKA PIGULLA
Ihre Stimme ist unverwechselbar, sie ist ein MUSS für diese Liste. Obwohl ich gestehen muss, dass ich mich nicht zu ihren Fans zähle. Ihre Leistung ist herausragend, und ich kann nicht zählen, wieviele Filme ich schon gesehen, wieviele Hörbücher ich schon gehört habe. Sie kann, was sonst eher Männerdomäne ist: Ihre Stimme so variieren, dass sie mehrere Rollen spricht. Trotzdem habe ich etwas Schwierigkeiten mit ihr, was vielleicht eher an den Rolen liegt. Denn im DARKSIDE PARK und in der Reihe DAS TAL mag ich sie eigentlich sehr gerne. Wo sie mir nicht gefällt, das sind die derben Thriller, in denen sie vulgäre Schimpfworte von sich gibt. Sie hat eine Art, die Worte so zu schimpfen, dass sie mir sehr unangenehm im Ohr klingen. Gut, so soll es auch sein, aber ich mag das nicht. Mein persönliches Problem, seit einiger Zeit lese ich solche Bücher auch nicht mehr, höre mir die Hörbücher nicht mehr an ;-) Faszinierenderweise sehe ich vor mir immer die Dame aus Akte X vor mir, obwohl ich die Serie nie gesehen habe (wirklich nicht!).


LAURA MAIRE
Meine Favoritin unter den jungen Sprecherinnen. Als Schauspielerin kenne ich sie nicht, dafür habe ich inzwischen unzählige Hörbücher von ihr gehört. Manchmal höre ich ein Hörbuch, allein weil sie es spricht, und ich wurde bisher fast nie enttäuscht (wenn, dann vom Hörbuch, nicht von ihrer Sprecherleistung). Ohne die Stimme zu verstellen, gelingt es ihr dennoch, verschiedene Charaktere allein durch Sprachmelodie, Atmung und Variation lebendig werden zu lassen. Sie legt unglaublich viel Emotion und Tiefe in ihre Rollen, dass es eine Freude ist, ihr zuzuhören. Beim Hören ihrer Stimme versuche ich oft für mein eigenes Vorlesen zu lernen, wie ich auch ohne großen Stimmumfang dennoch Vielfalt in die Stimme legen kann.


BARBARA RATTHEY
Estelle Getty aus den Golden Girls, Oma aus den Dinos, Oma aus den Ducktales, Molly aus dem letzten Einhorn, und und und. Ihre Stimme ist jedem bekannt. Für mich aber ist und bleibt sie die erste Lady Bedfort mit dem Gesicht von Estelle Getty :-)


REGINA LEMNITZ
Ihre schauspielerische Leistung kenne ich nicht, auch wenn sie in vielen Filmen mitgewirkt hat. Für mich ist sie Whoopie Goldberg und Roseanne Barr, wenn auch ohne Gesicht. Ich liebe sie besonders als Sprecherin von Hörbüchern, denen ihre Stimme eine faszinierende Tiefe verleiht.


HANSI JOCHMANN
Was für die anderen Pigulla, ist für mich Hansi Jochmann, ich mag ihre Stimme, sie hat einen faszinierenden, erotischen Klang. Bekannt ist sie den meisten als Jodie Foster. Für mich ist sie einfach Hansi Jochmann, wenn auch ohne Gesicht.


NANA SPIER
Für die meisten ist sie Buffy, für manche Lucy Liu aus Ally McBeal. Seit ich >SIEBEN TAGE FÜR DIE EWIGKEIT< gehört habe, kann ich allerdings nicht mehr anders, als sie als Sprecherin von Liebesromanen im Ohr zu haben. Obwohl das nun nicht gerade ihr Haupgebiet ist, seltsam. Ein Gesicht habe ich nicht zu der Stimme.


SANDRA SCHWITTAU
Es gibt eine Rolle, an der sie immer erkannt wird und die man wohl sofort mit ihr assoziiert, obwohl sie abgesehen davon noch unzählige andere Rollen in ihrem Leben gesprochen hat. Sie ist Bart Simpson. Für mich allerdings hat sie beim Hören das Gesicht einer Schauspielerin aus DER HEXENCLUB.

SaschaSalamander 25.08.2012, 11.44| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Zerlegt

Fessle mich - Ratgeber für Fans von Shades of Grey

hoffmann_fesslemich_1.jpg>SHADES OF GREY< ist ein Phänomen, dem man sich als Leser kaum entziehen kann. Zumindest nicht, wenn man sich mit Freunden über Bücher austauscht, Zeitschriften liest und in Buchhandlungen stöbert. Meine Meinung zu diesem Buch will ich in dieser Rezension gar nicht näher ausführen, habe >hier< ja schon einiges angedeutet. Ich denke, bei den schriftstellerischen Fähigkeiten der Autorin darf man vermutlich mit einem One-Hit-Wonder rechnen, ich kann mich also getrost dem nächsten Buch widmen. Zum Beispiel FESSLE MICH von Arne Hoffmann. Von Arne habe ich kürzlich erst >HÖRIG UND AUSGELIEFERT< gelesen, vor etwa drei Jahren las ich den Ratgeber LUSTVOLLE UNTERWERFUNG, das sich dem Thema ebenfalls sehr aufgeschlossen und anfängergerecht widmet sowie einige weitere kürzeren Beiträge.

Im Vorwort bezieht sich Hoffmann auf die Aussagen verschiedener Autoren, Psychologen und geht kurz auf die Geschichte der Wahrnehmung des Sadomasochismus in Deutschland ein. Danach folgen 18 Kapitel, beginnend bei der Ergründung eigener Vorlieben und Phantasien hin zu verschiedenen Spieltechniken, Spielzeugen und wichtigen Vorbereitungen. Dann zum Ende hin verschiedene Dinge, die ihm noch wichtig sind zu erwähnen und die vor allem in SHADES OF GREY sträflich missachtet werden.

Wer SHADES OF GREY mag, der darf sich freuen, dass dieses Buch nicht abgewertet oder zerrissen wird. Hoffmann legt den Finger genau auf die wunden Punkte, geht dann aber konstruktiv und mit weiterführenden Tipps darauf ein. Wer die SHADES nicht mag, der darf gerne Gefallen daran finden, wie hier viele Szenen zerlegt werden und der Autor darauf hinweist, wie gefährlich die Umsetzung solcher Praktiken und Verhaltensweisen in der Realität wäre. Wer sich gar nicht für die SHADES interessiert, hm, der hat immerhin einen Ratgeber, zu dessen Verständnis das Buch von E.L. James nicht erforderlich ist, die kleinen Passagen können lediglich als Fallbeispiele gewertet werden.

Ein paar Beispiele, was Hoffmann an dem Buch bemängelt: Anastasia darf mit niemandem über ihre Beziehung reden, doch gerade auf diesem Spielfeld ist es unglaublich wichtig, dass Anfänger sich über ihre Erfahrungen austauschen. Außerdem überfällt Grey sie mit einem riesigen Katalog an Forderungen, bei denen sie nur begrenzt Mitspracherecht hat und bei Widerspruch mit der Definition des Begriffes "submissiv" mundtot gemacht werden soll. Auch lässt sich die junge Frau auf ein Treffen ein, bei dem ihre Freunde zwar um ihren Aufenthalt und ihre Sorgen wissen, doch Absprachen für den Notfall wurden nicht getroffen. Grey ist ein Stalker, handelt häufig widerrechtlich und geht nicht auf den Widerstand seiner Freundin ein. Dies nur ein paar Beispiele, der Autor geht wesentlich intensiver ins Detail und beschreibt auch Dinge, die dem Leser im ersten Moment wohl gar nicht auffallen aber doch von großer Bedeutung für eine funktionierende Beziehung oder gar eine SM-Beziehung sind.

Arne Hoffmann beherrscht die Kunst, seinen Schreibstil der Botschaft des Buches anzupassen. So habe ich von ihm schon komplexe Texte gelesen, die man nur mit voller Aufmerksamkeit lesen kann, auch humorvolle Passagen, ebenso wie locker-flockige Unterhaltung oder eben wie hier Ratgeber, bei denen der Leser nicht vom Schreibstil abgelenkt werden soll, sondern sich einzig um den Inhalt kümmert. Für FESSLE MICH schreibt er betont leger, das Buch ist fast schon wie nebenbei zu lesen, es ist sehr leichtgängig und durch den eingestreuten Humor auch sehr unterhaltsam. Infotainment, wie man es auf Neudeutsch nennt, und das ist ihm durchweg gelungen. An einigen wenigen Stellen war er mir etwas zu flapsig, aber das kann man getrost ignorieren, da es sich (abgesehen vom Vorwort und dem ersten Kapitel) nicht häuft sondern gut verteilt ist. Dadurch nimmt er dem Thema jedoch auch eine gewisse Schärfe und macht dem neugierigen Leser klar, dass SM keine bierernste Angelegenheit ist sondern vor allem eines soll: Spaß machen und Lust bereiten. So wie dieses Buch.

Außerdem zeigt er klar, dass die Grenzen fließend sind. Was ist noch "normal", und wo beginnt "SM"? Und ist nicht vieles, was man als aufgeschlossener Mensch schon viele Jahre zu Hause gemacht hat, nicht sogar ein Teil davon, ohne dass man es ahnte?

Gelegentlich wünscht man sich wohl, dass er genauer auf verschiedene Themen einginge, hat das Gefühl "hier fehlt etwas" oder "da hätte er sich kürzer fassen können". Nun, ich denke, das liegt ganz klar daran, dass jeder eben eigene Interessen hat, und was für den einen zuviel Input ist, ist für den anderen noch viel zu wenig. Im Grunde könnte man über jedes der angeschnittenen Themen ein ganzes Buch füllen, bzw gibt es zu den einzelnen Themen ja bereits umfassende Ratgeber. Doch um zu wissen, welche Fachbücher man lesen muss, sollte man erst einmal die eigenen Vorlieben und Neigungen erkunden, und dabei hilft FESSLE MICH. In einer ausführlichen Literaturliste auf Deutsch und Englisch findet der Leser sehr viele weiteren Nachschlagewerke, wo er sich dann gerne detaillierter über die bevorzugten Phantasien und deren Umsetzung informieren kann. Auch Romane rund um dieses lustvolle Thema werden vorgeschlagen, sowohl Klassiker wie auch moderne Unterhaltung, softe Titel und härtere Kost.

Alles in allem ein Buch, das man Anfängern wirklich empfehlen kann, weil es einen guten Überblick über die vielen Facetten des BDSM bietet (es sind weit mehr als nur 50) und dabei so richtig Lust macht, es selbst einmal auszuprobieren. Also, keine falsche Scham, einfach lesen und dann ... wer weiß ;-)

Wertung: 9 von 10 männliche Sklaven

(von denen gibt es in der modernen Literatur nämlich zu wenig, deswegen packe ich mir einen in die Wertung)

SaschaSalamander 24.08.2012, 09.02| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Tip, Erotik, BDSM, Deutsch, Fachbuch,

Mein Gott, Wanda

herwig_wanda_1.jpgINHALT

Wanda hat ihren Teeladen verkauft und will nun von ihrem Ersparten den wohlverdienten Ruhestand genießen. Doch so ganz will das nicht gelingen. Immer wieder besucht sie ihren alten Laden, schließlich könnte der neue Inhaber ja ihre Hilfe brauchen. Ihr wird bald langweilig, und statt die Freizeit zu genießen fühlt sie sich leer und orientierungslos. Als ein Bekannter sie zu einer Australienreise einlädt, ist sie begeistert. Doch kurz vor der Abreise hat ihr Sohn einen Unfall und liegt mit Trümmerbruch im Krankenhaus. Mit Trümmerbruch kann man natürlich kein Fitness-Studio leiten, also soll Wanda einspringen. Schweren Herzens bringt sie das große Opfer, sagt die Reise ab und geht ins Studio. Dort sieht es schlimmer aus als erwartet: die Kunden zahlen nicht, die Geräte sind völlig veraltet, die Räumlichkeiten hässlich und ungepflegt. Kein Wunder, dass ihr Sohn kurz vor der Pleite steht. So wirklich Lust hat Wanda ja nicht, aber ziemlich schnell wird das Projekt zum Selbstläufer, bis sie und ihre Freundinnen dann voller Elan alles geben, aus der abgeranzten Muckibude ein attraktives Studio für Jung und Alt zu machen. Und dann ist da noch der Wettbewerb um das attraktivste Fitness-Studio, bei dem der Gewinner 20 000 Euro erhalten soll. Wie sollen Wanda und ihre Freunde das in dieser kurzen Zeit schaffen?


CHARAKTERE

Die Charaktere sind, wie auch alles andere im Buch, sehr klar und geradlinig definiert. Es ist einfach und nachvollziehbar geschrieben, wie Wanda anfangs widerwillig arbeitet, sich vom "klebrigen Band der Mutterliebe" gefangen fühlt und dann immer begeisterter in ihrer Aufgabe aufgeht. Auch ihre Freundinnen haben klare Rollen, die eine Lebefrau auf Männerjagd, die andere ein Putzteufel mit Backwahn und Ehemann. Hier und da erlebt man, wie einzelne Nebenfiguren ihre anfängliche Maske fallenlassen und aus einem freundlichen Menschen ein arroganter Kerl wird oder ein Macho, Rambo und Kinderschreck seine freundliche Seite zeigt. Es steckt eben mehr in den Menschen, als man auf den ersten Moment ahnt. Wirklich überraschend sind diese Wandel nicht, der Schreibstil und der Inhalt des Buches machen klar, dass hier alles ein Happy End finden wird und Konflikte sich wie von selbst in Luft auflösen. Die Charaktere könnten meine Nachbarn und Verwandten sein. Mir sind sie alle schnell ans Herz gewachsen. Auch die vielen Randfiguren konnte ich mir sehr gut einprägen, weil sie in wenigen Worten klar beschrieben wurden in ihren Eigenheiten.


SPRACHE

Die Sprache in diesem Roman ist sehr schlicht gehalten, lässt sich perfekt lesen, während man gerade entspannt am Strand liegt, seinen Urlaub auf dem Sofa genießt oder - in solchen Momenten liebe ich diese Art Bücher besonders - am Wellnesstag zwischen Sauna, Sprudelbad und Gesichtsmaske ein bisschen Unterhaltung möchte. Manchmal, wenn der Alltag besonders stressig ist, braucht man einfach eine kleine Verschnaufpause und ein Buch, in dem alles glattläuft.


AUFBAU

Der Aufbau ist wie alles an diesem Buch geradlinig und schlicht, wartet mit keinen großen Überraschungen auf. Zuviel Action und Aufregung würde nur stören. Eine Art "Showdown" gibt es natürlich, als die Juroren des Wettbewerbes unangekündigt vor der Tür stehen und genau zuvor das größtmögliche Chaos eintrat. Natürlich steht auch immer die bange Frage im Raum, was der Sohn dazu sagen wird, wenn aus der Muckibude für harte Jungs plötzlich ein freundlicher Treffpunkt mit Tee, Kuchen und ein bisschen Fitness wurde? Hier und da gibt es kleine Konflikte, z.B. wenn ein Kunde penetrant unhöflich ist, wenn der Dackel des Nachbarn immer wieder im Garten sein Geschäft verrichtet. Aber alle Probleme lassen sich lösen, irgendeiner der jungen Kunden besitzt ein besonderes Talent, oder einer der Senioren hatte da früher den passenden Beruf. Vorhersehbar, und das im positiven Sinne: ich hatte sehr oft ein ganz breites Grinsen oder Strahlen im Gesicht, wenn sich wieder einmal alles zur Zufriedenheit aufklärte.


HUMOR

Ein stiller Humor, kein brüllendes Lachen, keine Schadenfreude, aber jede Menge Herz, Menschlichkeit und Charme. Es gelingt der Autorin geschickt, die Situationen so einzufangen, dass die absurden Momente herausgepickt werden und ein normaler Alltag plötzlich voller Witz steckt. Kleine Dialoge, treffende aber ungewöhnliche Metaphern, Menschen. Voller Herz und Wärme.

Sehr viel Humor findet sich im Fitness-Wahn, der aufs Korn genommen wird. Wie sollen Wanda und ihre Freundinnen im Laden bitte den Unterschied erkennen zwischen einer Sweathose, Funktionshose, Hose mit Climalite-Technologie, City-Sweatpants und einer stinknormalen Trainingshose? Und was könnte Wanda den Leuten in ihrem Studio bieten, wo das konkurrierende Planet Fitness mit Power, Action, Group-Groove, Water Warrios, Fusion-Yoga, Pilato-Burn, Power-Sculpt, Cardio-Lift und Triple Powerdingens aufwartet?


ROMANTIK

Romantik im klassischen Sinne kommt hier nicht vor. Aber es fließen natürlich Beziehungen, Liebschaften, Verliebtsein, Trennungen mit ein. Wanda, ihre Freundin, ihre Tochter, alle drei werden mehrfach vor die Frage gestellt, was sie wollen und was in ihrem Leben wichtig ist. Und was als so erstrebens- und liebenswert erschien, muss nicht immer das sein, was das Herz tatsächlich verlangt. Natürlich sind am Ende alle glücklich, doch bis dahin gibt es einiges zu erleben. Kein Herzschmerz, kein Schnulz, keine Schmetterlinge, aber ein Lächeln auf dem Gesicht.


GENERATIONSÜBERGREIFEND

Es ist köstlich zu lesen, wie Wanda und ihre Freundinnen den Club aufmöbeln und sich Jung und Alt dabei immer näher kommen. "Sixty is the new sexy", und getreu diesem Motto legen sich die Herrschaften so richtig ins Zeug. Die jungen Clubbesucher sind erstaunt, was Hajo, Marianne, Biggi und die anderen so alles zu bieten haben an Fachwissen und Ideen. Und niemand kann so überzeugend Leute "überreden" wie der junge, tätowierte Biker Axel und seine Kumpel. Nachdem die "Jungspunde" langsam auftauen und aus sich herausgehen, packen auch sie ordentlich zu, sie können malern und schleppen und Trainingskurse geben, dass es eine wahre Freude für den Leser ist. Es macht Spaß, wenn die Rentner zu ACDC und Bon Jovi ihre Streching-Übungen machen und dafür der junge "Rambo" dafür Rechtsbeistand vom "alten Hasen" bekommt. Matti kann super streichen, und dafür kann Marianne Hosen flicken.

Natürlich müssen sie alle erst einmal ihre ersten Berührungsängste überwinden, und es kommt immer wieder zu kleinen Problemen. Wie hätte Wanda auch ahnen sollen, dass sie nicht gleichzeitig den Punchbag und den Sandsack vermieten kann und nun zwei Männer darum streiten, wer das Ding benutzen darf? Facebook, Twitter und Co sind schrecklich, aber zum Glück gibt es den hilfreichen Nachbarn, und vielleicht könnte man ja doch ... Und es ist wirklich eine Schande, dass Wandas alter Kräuterteeladen plötzlich zu einer orientalischen neumodischen Teestube werden soll, in der sogar solche seltsamen Sachen wie "Matscha" verkauft werden. Obwohl - vielleicht, mal ein Tässchen probieren, ...

So sollte es sein, so gehört es sich. Schade, dass es in der Realität oft schwerer ist und es nicht so gut endet. Aber man darf doch davon träumen, dass es so sein könnte. Schließlich wäre es alles ganz einfach, Wanda zeigt es uns.


FAZIT

Das Buch liest sich schnell und unterhaltsam, zaubert ein Lächeln ins Gesicht und tut einfach gut, wenn man den Alltag einfach einmal hinter sich lassen möchte. Wanda und ihre Freunde schließt man sofort ins Herz. Ich wünschte mir, dieses ungewöhnliche Sportstudio wäre bei mir um die Ecke, damit könnte man wohl sogar mich Sportmuffel überzeugen ;-)

4,75 von 5 riesige Gartenzwerge

***************

Anmerkung: was das Cover mit dem Buch zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Dafür kann jedoch die Autorin nichts, Cover werden i.d.R. vom Verlag festgelegt. Und manchmal frage ich mich, was in den Köpfen von Covergestaltern vorgeht ...

SaschaSalamander 23.08.2012, 09.35| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Humor, Frauen, Tip,

Prometheus

Am Wochenende habe ich PROMETHEUS mit meinem Mann und einer Freundin im Kino gesehen. Die Mehrheit (sie und ich) waren recht ernüchtert, er dagegen war begeistert und wird sich auch die Blue-Ray kaufen, sobald sie erhältlich ist. Eine ausführliche Rezension möchte ich nicht schreiben, da müsste ich jetzt erstmal gliedern, sortieren, kürzen, zusammentragen, das haben schon genügend andere getan. Eine sehr gute Rezension findet sich zum Beispiel >hier< im Blog der >Fünf Filmfreunde<. Ein paar meiner Gedanken möchte ich hier trotzdem kurz zusammentragen:

Grundsätzlich erstmal das Positive: der Film hat super unterhalten, er war ordentlich was fürs Auge, Alienfans haben jede Menge Stoff zum Diskutieren (manche finden ihn perfekt passend in die Reihe, andere sehen zu große Differenzen. Spannend, diese Diskussionen im Web), Nicht-Alien-Kenner können den Film auch ohne Kenntnis der erfolgreichen Reihe ansehen. Ich habe PROMETHEUS in 3D gesehen, und das hat sich wirklich gelohnt, allein einige der Landschaften, mächtigen Kreaturen und weitreichenden Räume waren den Kinoeintritt wert. Bereut habe ich den Film nicht, ich habe ihn gerne gesehen. Der Androide war sehr, sehr gut verkörpert und hat hat wettgemacht, was andere Schauspieler komplett vergeigt haben. Aber:

die Handlung ist stellenweise schon arg unlogisch. Klar gehört es dazu, dass Leute sich im Film dämlich verhalten, aber in einem Machwerk von Ridley Scott hätte ich erwartet, dass die Protagonisten ein bisschen Hirn haben. Mehr Hirn als jemand, der mit dem Finger "dutzidutzi" direkt vor der Nase eines bösartig wirkenden Aliens macht a la "ach ist das Tierchen süß". Mehr Hirn als jemand, der nach vorne flieht, wenn es seitlich ohne Probleme ginge. Mehr Hirn als jemand, der einfach auf einem wildfremden erstmals besuchten Planeten einfach seinen Helm vom Kopf reißt, weil hier Sauerstoff ist wie auf der Erde. Mehr Hirn als jemand, der den Infizierten nicht an Board lässt, alle anderen Expeditionsteilnehmer aber schon (weil die ja garantiert NICHT infiziert sind, das spürt man einfach).

Dazu die Charaktere, die entsprechend wenig Tiefe haben. Bis auf den Androiden, die Leiterin und zwei leitende Biologen weiß eigentlich niemand, warum man überhaupt auf diesem Planeten ist und was das Ziel der Reise sein soll. Auch dem Zuschauer sind einige der Rollen und Funktionen unklar, oder besser gesagt, sie erfüllen ihre Rollen nicht entsprechend sondern sind eben einfach da, um als Kanonenfutter zu fungieren. Man erfährt ihre Namen, aber die Charaktere werden nicht vertieft, haben keine wirkliche Beziehung zueinander, und ihr Schicksal rührt mich nicht. "Ah, schon wieder einer tot, na sowas, wen erwischt es wohl als nächstes? - Ui, hey, der lebt ja wieder - ach, jetzt ist er wieder tot. Komisch, dass keiner fragt, warum der zwischendurch wieder lebte. Egal, jetzt ist es ja eh vorbei, der steht nicht mehr auf". Und weiter an den Nachos geknabbert.

Die Dialoge fand ich stellenweise recht albern. So fragt der Kapitän: "Wo sind (Name) und (Name)?" - Antwort: "Sind sie nicht bei Euch?" Und ich dachte nur "klar sind sie bei mir. Ich wollte Euch nur foppen und mal gucken, ob Ihr wisst, wo die stecken, die Frage war nur Spaß um Euch mal zu testen". Solche Momente gab es häufiger.

Ähnlich auch bei den Szenen, die sich stellenweise beinahe zusammenhanglos aneinanderreihen. Da werden Andeutungen gemacht, die zu offensichtlich sind um als subtil zu gelten. Der Zuschauer wird mit der Nase darauf gestoßen. Konflikte werden begonnen, jedoch nie beendet. Mein Mann fand das ja ein Stilmittel, mit dem der Zuschauer zum Denken angeregt werden soll, und die seltsamen Dialoge oder unlogischen Momente einen stillen Humor. Unsere Freundin und ich dagegen fanden, dass die FilmCrew scheinbar selbst nicht so recht wusste, worauf sie eigentlich hinauswill. Eine Menge andeuten, vieles fragen, aber keine Antworten geben und dabei möglichst mystisch rüberkommen, die Fans werden es schon schlucken und dann umso begeisterter in den zweiten Teil gehen, der sicher bald folgen wird.

Die Handlung fand ich sehr vorhersehbar, gegruselt habe ich mich nicht, die Schockmomente waren auf die Sekunde genau wie erwartet, sodass man nicht erschrak. Die Themen des Films waren alle schonmal dagewesen, mit Innovation konnte der Film leider nicht punkten. Gut, man kann das Rad nicht neu erfinden, aber selbst ich, die im Sci-Fi Genre weniger ambitioniert bin, konnte alles ganz exakt vorhersagen und konnte in jeder Szene Parallelen zu anderen Filmen ziehen, die das woanders schonmal umgesetzt hatten, meistens sogar ausführlicher und besser.

Naja, wie gesagt, trotz all der Dinge, die mich störten, ich habe mich grandios unterhalten, wenigstens das konnte der Film sehr gut. Und danach haben wir noch ausführlich und lange diskutiert und viel gelacht, Meinungen ausgetauscht, verschiedene Szenen analysiert, da gab der Film sehr viel her. Man sollte, wenn man PROMETHEUS im Kino sieht, die Logik, die Handlung, den Charakteraufbau und solche Dinge vergessen. Sondern einfach die 3D Brille aufsetzen, die Bilder bestaunen, dem Soundtrack lauschen und sagen "yeah, tolle Bilder, echt toller Film". Es gab sehr viele beeindruckende Szenen, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden mit ihrer Optik. Und ich werde ihn, wenn er dann als Blu-Ray bei uns liegt, gerne noch einmal ansehen. Mit ein paar Gläschen Wodka Orange oder ein paar leckeren Bierchen aus der Region, und ich werde wieder viel Spaß mit dem Film haben :-)

(dies alles hier nur ein Bruchteil, die Diskussion ging um einiges tiefer, und es gäbe noch mehr, was ich bemängeln, aber auch positiv anmerken könnte. Dies allerdings waren die Hauptpunkte, die mir sofort ins Auge stachen)


SaschaSalamander 22.08.2012, 08.27| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Sci-Fi

Das Geheimnis von Ashton Place 01

Er würde nicht Schokoladenkuchen heißen,
wenn man ihm leicht widerstehen könnte.

aus: M Wood: Das Geheimnis von Ashton Place; Jumbo 2012

SaschaSalamander 21.08.2012, 15.08| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Zitate

Vollendet

shusterman_vollendet_1.jpegACHTUNG:

Diese Rezension ist Teil einer >Doppelrezension<. VOLLENDET hat sehr viele positive Bewertungen, und ich bin einer der wenigen harschen Kritiker. Aber dieses Buch verdient es, dass man darüber redet, es bietet sehr viel Stoff für Diskussionen. Deswegen also zwei Rezensionen, zwei Meinungen. Ich danke Anette vom Blog >KATZE MIT BUCH< für ihre Rezension.



>Hier< geht es zur Doppelrezension :-)
>Hier< geht es zu Anettes Rezension :-)


AUTOR, BUCH


>Neal Shusterman< ist Autor von Jugendromanen, schreibt auch Drehbücher für Filme und Serien. VOLLENDET erschien als erster Teil einer mehrteiligen Reihe bereits 2007 in Amerika unter dem Titel UNWIND. Im deutschen Buch findet sich keinerlei Hinweis auf die Folgeromane. Ausnahmsweise bin ich darüber allerdings nicht verärgert, denn das Buch kann sehr gut für sich stehen und benötigt keine Fortsetzung.


INHALT

Connor, Risa und Lev sind drei grundverschiedene Jugendliche. Connor hat ständig Ärger am Hals. Risa lebt in einem Waisenhaus und ist talentierte Klaviersolistin. Lev lebt wohlbehütet in einer strenggläubigen Familie. Doch allen drei ist etwas gemeinsam: sie sollen umgewandelt werden. Das heißt: gemäß der Charta des Lebens, die nach dem Heartland-Krieg erlassen wurde, können ihre Eltern bzw Heimleiter bestimmen, dass sie als Organspender komplett verwertet werden. Denn schließlich sterben sie ja nicht - sie leben lediglich in vielen anderen Körpern weiter, so sagt man. Während Lev sein Leben lang als Zehntopfer auf diese Aufgabe vorbereitet wurde und nun mit Stolz seinen letzten Weg antritt, sind Connor und Risa natürlich gar nicht begeistert über die Art ihres geplanten Ablebens. Bei Connors Flucht kreuzen sich die Wege, die drei treffen aufeinander, ein wildes Szenario mit jeder Menge Action nimmt seinen Lauf.


CHARAKTERE

Die Charaktere werden nicht großartig vorgestellt, der Leser wird sofort in die Handlung geschmissen. Man kann es gutheißen, dass der Autor sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhält und gleich zum Wesentlichen kommt. Für mich selbst allerdings fehlt hier etwas, denn ich hätte schon gerne gewusst, welchen Ärger Connor seinen Eltern immer wieder machte, auf mich wirkt er im Buch nicht wesentlich schwieriger oder aufmüpfiger als jeder andere typische Jugendliche. Auch später wird nur wenig auf die Charaktere eingegangen. Besonders Lev, der im zweiten Band (noch nicht auf Deutsch erschienen) eine wichtige Rolle einnimmt, erlebt eine drastische Wandlung in seinem Denken und Handeln. Es ist zwar ersichtlich aus den Ereignissen, wird allerdings niemals erwähnt oder geschildert, es ist eben einfach so, plötzlich ist er anders. Charakterentwicklung ist etwas, worauf ich großen Wert lege, und das wurde hier bei allen Figuren leider unterschlagen. In einem Film wäre es okay, als Drehbuch wäre VOLLENDET hervorragend geeignet, in einem Buch wünsche ich mir allerdings intensiveren Einblick in die Köpfe der Hauptrollen.

Die Nebencharaktere (von denen es sehr viele gibt) werden lediglich am Rande gestreift, nehmen vom ersten Moment an sofort ihre Rolle als Good oder Bad Guy ein und sorgen nicht für Überraschungen. Sie sind sehr klar strukturiert.

Auch, wenn ich nicht mehr dem Alter der Zielgruppe entspreche - in vielen Jugendbüchern kann ich mich gut in die Figuren hineinversetzen, fiebere mit ihnen, kann mich mit ihnen identifizieren. Das war hier nicht der Fall. Durch den Schreibstil (mehr dazu im Absatz zur Sprache) und die wenigen Einblicke in die Köpfe der Charaktere fehlte mir der Bezug. Ich litt nicht mit ihnen, ihr Schicksal war mir relativ egal. Es ließ mich leider ziemlich kalt, wenn ihnen schreckliche Dinge widerfuhren, einzelne von ihnen sogar starben, umgewandelt wurden oder verschwanden.


AUFBAU

Das Buch ist in unzählige sehr kurze Kapitel unterteilt, gelegentlich sogar nur zwei oder drei Seiten, selten 10 oder mehr. Überschrift ist jeweils der Name der agierenden Person (die Handlung wird erzählt aus verschiedenen Perspektiven) oder aber der beschriebenen Einrichtung, des vorgestellten Ortes. Durch die vielen Sprünge hatte ich das Gefühl, immer wieder herausgerissen zu werden aus dem Lesefluss, zwar gab es Cliffhanger, aber was nützt der schönste Cliffhanger, wenn ich auf den zwei Seiten zuvor nicht die Chance hatte, mich ausreichend in die Figur hineinzuversetzen, um den spannenden Moment wirklich mitzuempfinden.

Die Geschichte an sich ist sehr geradlinig und direkt, sie führt von A nach B. Gelegentlich verlieren sich die drei Jugendlichen und gehen willentlich oder gezwungen getrennte Wege, doch natürlich wird am Ende alles wieder zusammengeführt. Fast ein Roadmovie, bei dem die Kids imemr wieder auf der Flucht vor dem Staat auf Helfer treffen, die sie verstecken, aber auch auf Menschen, die sie verraten.

Es gibt keine Nebenhandlung, auch mit Überraschungen, Konflikten und Twists ist der Autor sehr sparsam. Konflikte werden sehr schnell erklärt, ungewöhnliche Ereignisse werden sofort aufgelöst.


SPRACHE

Die Handlung wird in der Gegenwart erzählt, eine klare und nüchterne, sachliche Sprache führt dazu, dass der Leser sich von den Figuren und der Geschichte distanziert. Es wird weniger dazu animiert, mitzufiebern, als einfach und klar eine Story erzählt, der Leser ist weniger in den Köpfen der Protagonisten als vielmehr lediglich der Zuschauer eines actionreichen Filmes. An sich nicht schlecht, denn es lässt sich schnell und flüssig lesen, man hat es zügig in einem Rutsch abgeschlossen. Doch das, was Bücher für mich von Filmen abhebt, das was die Faszination Lesen im Vergleich zum Filmsehen ausmacht, das fehlt hier. Für Lesemuffel, die einen Film nach dem anderen sehen und mal zum Lesen animiert werden sollen, ist das also wirklich perfekt, aber für geübte Leseratten, die sich etwas mehr versprechen, ist die Sprache zu einfach gehalten und kratzt zusehr an der Oberfläche.

Es gibt sehr viele Begriffe in der Zukunft, die dem Leser vom ersten Moment an inflationär entgegengeworfen werden: Klatscher, Storchen, Umwandeln, Zehntopfer, Wandler, JuPos und viele mehr. Das ist eine nette Idee, durch die man sich im ersten Moment auch wirklich in eine andere Welt / Zeit versetzt fühlt, doch da sich der fiktionale Charakter inhaltlich und sprachlich auf diese Elemente beschränkt, wirkt es eher aufgepropft und gewollt als Teil eines großen komplexen Ganzen.

Ein Beispiel für das Innenleben der Charaktere, auf das wenig eingegangen wird: "er schämte sich, doch er verspürte keinerlei Gewissensbisse". Das ist eine klare Beschreibung des Gefühls, doch dem Leser wird es zu knapp serviert. Gewissensbisse, Scham, das sind feste Begriffe, das ist erzählen statt zeigen, doch ich bin Fan von "Show, don´t tell", ich will es selbst erleben statt nur erzählt zu bekommen. Ich will lesen, wie ihm das Blut heiß in die Wangen schießt und er den Blick senkt. Aber wie er darauf wartet, dass sich der Magen zusammenkrampft und das Gewissen an ihm nagt, dies jedoch nicht passiert. So aber bleibt es für meinen Geschmack eine trockene Aneinanderreihung von Beschreibungen, wie er sich gerade fühlt.


THEMEN, UMSETZUNG

Die Themen des Buches sind wirklich gelungen, und immer wieder werden verschiedene Aspekte angeschnitten, die weitläufige Denkansätze bieten. Eine Szene gibt es, in der die Jugendlichen über Seele und Leben diskutieren, die ich sehr gelungen finde. Ansonsten allerdings werden die Themen eher nebenbei angeschnitten. Man kann nicht erwarten, dass der Autor Antworten hierauf gibt, das ist klar, doch all diese Dinge eher nur nebenbei zu streifen, das erweckt bei mir den Eindruck, als wolle da jemand möglichst intellektuell und philosophisch wirken, ohne jedoch einen tieferen Hintergrund zu bieten. Bauen wir Dinge ein wie Abtreibung, Kriminalität, Scheidung, Religiösen Wahn, Adoptionsrecht, Ehe zwischen Homosexuellen, Existenz von Seele, Organspende, die Schere Arm-Reich, ein bisschen Kritik am aktuellen Gesundheitssystem - und schwupps habe ich einen Bestseller, über den die Leute reden. Dazu vielleicht noch die Frage, ob Kriminalität angeboren ist oder in den Genen liegt, inwieweit das motorische Gedächtnis einen Teil der Seele beinhalten könnte und ob ein Mensch für die Verbrechen eines anderen bestraft werden kann, wenn dessen Seele bzw Körper ein Teil von ihm wurde.

Schade, schade, das verschenkte Potential dieses Buches ist enorm! Die Themen sind wichtig, und der Autor hat das Talent, fesselnd zu schreiben und Kids zu unterhalten. Er hätte sehr, sehr viel aus dieser Story machen können. Aber einfach nur alle Zutaten in einen Topf zu werfen macht leider keinen guten Eintopf, es braucht auch gute Gewürze und das "gewisse Etwas", sonst bleibt es einfach nur eine Mischung verschiedener Zutaten.

Was hier auch ein bisschen fehlt bei der Umsetzung, das ist die nähere Beschreibung der Zukunft. Wie beim Absatz Sprache schon angedeutet, ist die Welt eigentlich exakt die gleiche wie bei uns, wenn man von ein paar Gesetzen und Fachbegriffen absieht. Es scheint also eine Zukunft zu sein, die allzu weit nicht von unserer Gegenwart entfernt ist. Wie kommt es also, dass die Menschen ihr ethisches Verständnis so grundlegend verändert haben, dass Eltern bereit sind, ihre eigenen Kinder ab dem Alter von 13 quasi rückwirkend abtreiben zu lassen? Dass menschliches Leben so wenig wert ist, dass man lieber ein fremdes Körperteil transplantiert anstatt zu operieren und zu heilen? Es wird erklärt, aber die Gründe sind nicht schlüssig. Es erinnert mich an Salomos Urteil: "wenn beide das Baby wollen - dann werden wir es eben teilen" - das mag als alte Bibelgeschichte funktionieren, aber in VOLLENDET wurde das Baby quasi wirklich geteilt, um beiden Müttern etwas abzugeben, und es ist mir unbegreiflich, wie in wenigen Jahren von heute an auch nur ein einziger vernünftiger Mensch dieser Entscheidung zustimmen konnte. Ich hätte mit dieser Aussage leben können, wenn mehr Hintergründe geschildert worden wären, so jedoch ist es ein Buch, das viele Ideen verpulvert, ohne eine komplexe Geschichte dahinter zu bieten.


PERSÖNLICHE MEINUNG

Es tut mir leid, durchgehend so negativ über das Buch zu schreiben. Denn ich habe es sehr schnell und an sich auch angeregt gelesen. Die Gedanken dahinter, das hat mich sehr gereizt, ich habe mich auch nach der Lektüre intensiv mit dem Buch befasst, wie man dieser Rezension deutlich anmerkt. Und ich habe mich durchweg sehr gut unterhalten. Besonders für Lesemuffel halte ich es geeignet, ich kann mir vorstellen, dass es für Jugendliche eine gute Diskussionsgrundlage bietet, ohne ständig mit dem Zeigefinger zu wedeln. Die vielen positiven Rezensionen bei Amazon zeigen mir, dass das Buch bei der Zielgruppe wohl auch tatsächlich sehr gut ankommt. Nun, es ist wohl wirklich ein reiner Jugendroman, kein All-Ager, und allzu viel Tiefgang, Komplexität oder Hintergrund sollte man nicht erwarten. Ich finde allerdings, dass Jugendliche es verdient haben, mehr als nur oberflächliches Kratzen und rein straight handlungsorientierte Stories geboten zu bekommen.

Ich verstehe, warum so viele Leser positiv überrascht sind und das Buch lobend beschreiben. Und ich möchte auch niemandem den Lesespaß daran vergällen. Aber für mich selbst muss ich sagen, dass ich mir weit mehr von den Themen versprochen hatte. Das Buch ist für mich eine Ansammlung von verschenkten Möglichkeiten.


FAZIT

VOLLENDET ist ein dystopischer Jugendroman, der sich schnell und ohne Schwierigkeiten in einem Rutsch lesen lässt. Kurze Kapitel, eine einfache Sprache, in seiner einfach gestalteten Handlung auch sehr gut geeignet für Lesemuffel, die sich mit spannenden Themen auseinandersetzen möchten. Doch wer sich Tiefgang erhofft, wer mehr über die dargestellte Zukunft erfahren möchte, wer komplexe Charaktere liebt - wer findet, dass Bücher mehr sein sollten als actionreiche Drehbücher - der wird zwar gut unterhalten, ansonsten aber enttäuscht.

Wertung: 3 von 5 Haifisch-Tattoos

SaschaSalamander 21.08.2012, 09.20| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Dystopie, Jugend,

Doppelrezension - Vollendet

INHALT

Der 16-jährige Connor hat ständig Ärger. Risa lebt in einem überfüllten Waisenhaus.Lev ist das wohlbehütete Kind strenggläubiger Eltern. So unterschiedlich die drei auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie sind auf der Flucht. Vor einem Staat, in dem Eltern ihre Kinder im Alter von 13 bis 18 Jahren „umwandeln“ lassen können.

Die Umwandlung ist schmerzfrei. Jeder Teil des Körpers lebt als Organspende in einem anderen Organismus weiter. Aber … wenn jeder Teil von dir am Leben ist, nur eben in jemand anderem ... lebst du dann, oder bist du tot?


Neal Shusterman: VOLLENDET, Sauerländer 2012;
Original: Unwind, Simon and Schuster 2007



KATZE MIT BUCH SAGT:



Die Geschichte hat mich in ihrer Umsetzung zwar an einigen Stellen angeekelt und vor den Kopf gestoßen, aber für mich hat der Autor hier ein Thema überspitzt und grotesk dargestellt, um Kritik an Gesellschaft und Religion eindringlich und nachhaltig zu vermitteln. Seine verwendeten Stilmittel haben die Aussagen noch unterstützt und sein distanzierter Schreibstil visualisiert, wie wenig der Mensch als Person wert ist. In "Vollendet" zählt nur die Hardware, nicht das Innere des Menschen, deshalb fand ich die Kälte und stellenweise Abgebrühtheit, mit der er einige Szenen schildert, nicht nur angemessen, sondern absolut notwendig.

Wertung: 5 von 5 Fischgräten
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SARA SALAMANDER SAGT:



Die Geschichte ist spannend zu lesen, die Grundidee ist hervorragend. Thematisch ist das Buch großartig. Doch in seiner Machart wirkt es lediglich wie eine Aneinanderreihung von verschiedenen Szenen, Themen und Momenten. Vordergründig spannend, dahinter fehlt jedoch das Konzept, das der Geschichte eine solide Basis verleiht und das Grundgerüst mit Fleisch und Leben füllt. Sprache und Umsetzung der Themen bleiben oberflächlich und distanziert, eine Beziehung zu den Charakteren kann der Leser dadurch nicht aufbauen. Es wurden sehr viele Möglichkeiten verschenkt. Unterhaltsam zu lesen, mehr leider nicht.

Wertung: 3 von 5 Haifisch-Tattoos
>Hier< geht es zur kompletten Rezension



SaschaSalamander 21.08.2012, 09.18| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Doppelrezension | Tags: Jugend, Dystopie,

Das Geheimnis von Ashton Place 01

Dachte, ich hör mal was, das nicht ganz so aktuell ist, das nicht von deutschen Autoren ist, bei dem ich einfach abschalte und mir keine Gedanken um Rezi mache. Aber das wird nicht gelingen, schon jetzt bin ich nach der ersten von drei CDs so begeistert, dass ich am liebsten sofort lostippen würde!

Die 15jährige Penny ist ausgebildete Kinderpflegerin, und sie wird eingestellt von Lord Ashton. Ihre drei Schützlinge entpuppen sich als Wolfskinder, drei Menschenkinder großgezogen vermutlich von Wölfen. Der Hausherr und seine Frau sind den Kindern abgeneigt, doch Penny setzt sich für sie ein und erzieht sie sogut als möglich.

Ich bin SO hingerissen! Die Protagonisten ist mir unglaublich sympathisch, im Grunde noch ein Kind und doch schon so reif (klar, damals waren die Verhältnisse anders als heute, da war man teils mit 15 schon erwachsen, bzw stand zumindest mitten im Leben). Und die drei Kinder, oooooh, ich will sie alle herzen und drücken, sie sind wirklich zum Fressen niedlich! Vielleicht ohne zivilisierte Manieren, aber sie haben mehr Herz und Wärme als die Menschen um sie herum. Die Erziehungsmethoden, der Umgang miteinander, die kleinen Erfolge, ich liebe dieses Buch schon jetzt! Und die Sprecherin kannte ich bis dato nicht, aber sie macht ihre Sache prima, es ist eine Freude ihr zuzuhören. Die Handlung, die Charaktere, die Erzählweise, die angenehme Stimme, ich möchte das Hörbuch momentan gar nicht beiseite legen!


SaschaSalamander 20.08.2012, 17.04| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Kinder

Der Junge, der Gedanken lesen konnte

boie_gedanken_1.jpgINHALT

Valentins Vater und seine restliche Familie blieben damals nach dem Tod seines Bruders Artjom in Kasachstan, nur er und seine Mutter kamen nach Deutschland. Und nun heißt es wieder umziehen, denn seine Mutter hat eine Stelle als Marktleiterin bekommen. In seinem neuen Zuhause muss er sich erst zurechtfinden, hat noch keine Freunde. Auf dem Weg in die Bücherei begegnet er Mesut, der in seiner Straße wohnt und der ihm nicht geheuer ist. Und auf dem Friedhof lernt er Herrn und Frau Schelinsky kennen, Herrn Schmidt, "Dicke Frau" und den Friedhofsgärtner Herr Bronnislav, eine gesellige Runde. Mit ihnen versteht er sich gut, er kommt nun immer öfter auf den Friedhof. Bald freundet er sich auch mit Mesut an, der ihn begleitet. Eines Tages erfährt Valentin von einem Verbrechen, und Herr Bronnislav könnte darin verwickelt sein, aber das will Valentin nicht glauben und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei ist ihm seine neuentdeckte Gabe, Gedanken lesen zu können, sehr hilfreich.


FANTASY (GEDANKENLESEN)

Obwohl Valentin Gedanken lesen kann, ist dies nicht der Kern des Buches, den Leser erwartet kein Fantasy. Der weise Herr Schmidt kommentiert es treffend, wenn er meint, er habe schon so viel gesehen und erlebt, warum also nicht auch einen Jungen, der Gedanken lesen kann? Außerdem ist Valentin gar nicht so begeistert, ihm wird übel dabei, und er fühlt sich wie ein Eindringling, wenn er die persönlichen Gefühle der anderen teilt, er vermeidet es nach Möglichkeit. Eigentlich hätte man diesen Aspekt komplett aus dem Buch weglassen können, es hätte nicht gefehlt. Trotzdem bietet es natürlich zusätzlichen Diskussionsstoff und ist eine nette Ergänzung zur eigentlichen Handlung.


KRIMI (VERBRECHEN)

Die Aufklärung des Verbrechens ist wichtig, aber nicht der Kern. Valentin vergleicht sein Vorgehen immer mit der Kinderbande, von der er schon viele Bücher gelesen hat. Das fand ich nett umgesetzt von der Autorin, nimmt es doch freundlich das Genre der Kinderdetektive ein bisschen aufs Korn, obwohl es ja selbst ein Jugendkrimi ist.


MULTIKULTI

Ganz nebenbei wird auch das Thema der Multikulti-Gesellschaft angesprochen. Valentin kommt aus dem Kasachstan, Mesut ist Türke, Bronnislav ist Pole (wie er niemals müde wird zu betonen, wenn Herr Schmidt wieder "Alter Schwede" von sich gibt). Es ist allen egal, woher sie kommen, und doch bringen sie alle ihre eigenen Geschichte mit. So besteht in Mesuts Familie z.B. die Frage, ob sie den Urlaub in der Türkei verbringen wollen oder doch auf Gran Canaria. Auch Mesut erinnert sich viel an seine alte Heimat und überlegt, wo er nun hingehört. Doch wie gesagt ist dies etwas, das nebenbei geschieht und auf diese Weise den jungen Hörern ganz entspannt aufzeigt, wie Menschen verschiedenster kultureller Hintergründe miteinander auskommen und ihren Alltag erleben.


TOD UND STERBEN

Was den Großteil des Buches ausmacht, ohne sich dabei unangenehm in den Vordergrund zu drängen, das ist das Thema Tod und Sterben. Hier gehen alle verantwortungsvoll und bewusst damit um, aber ohne Tammtamm, ohne Angst. Sterben wird als ein Teil des Lebens betrachtet. Natürlich stellt sich auch die Frage, warum junge Menschen sterben müssen und ob das gerecht ist. Durch die entspannte Grundhaltung der erwachsenen Protagonisten ist das Buch sehr informativ und interessant für Kinder zu lesen. Die Freunde treffen sich auf dem Friedhof, weil sie kein Geld für einen Schrebergarten hatten, also beschlossen sie ihr Grab schon zu Lebzeiten zu kaufen und dieses kleine Fleckchen vorab zu nutzen. Sie möchten ihre "Nachbarn" kennenlernen, sie genießen das Leben und akzeptieren den Tod, freuen sich an der Natur, den wiederkehrenden Besuchern, bringen sogar Würstchen und Salat mit, sitzen auf Klappstühlen. Ob dies eine lebensbejahende Einstellung ist oder verwerfliche Störung der Totenruhe, das ist ein ständiger Streitpunkt zwischen dem Antagonisten (Verwalter des Friedhofs) und Familie Schelinsky. Kindern und Jugendlichen wird dadurch gelehrt, dass der Tod nichts Beängstigendes ist. Man soll das Leben genießen und Feiern, darf sich vor dem Tod aber nicht verschließen.

Da jedoch sein Bruder noch als Jugendlicher starb, hat unser Junge nun mit vielen Fragen zu kämpfen. Er trägt das Gefühl in sich, dass Artjom der bessere von ihnen war und er nun schlechter ist, seinen Bruder niemals ersetzen kann. Er fühlt sich schuldig, weil er kurz vor dem Unfall einen Streit mit ihm hatte, ohne den es vielleicht nie passiert wäre. Und sein Handeln richtet er stets danach, was sein großer Bruder getan hätte, denn der war klug und mutig. Während die Familie nicht mit ihm über diese Probleme reden kann und will, findet er in den Freunden auf dem Friedhof und in Mesut nun endlich Menschen, die ihm weiterhelfen. Besonders der alte Herr Schmidt gibt ihm Kraft und hilft ihm, sich von der Vergangenheit zu lösen und nun endlich vorwärts zu leben.

Und all das - ohne Zeigefinger, ohne umständliche Erklärung, sondern zwischen den Zeilen, verpackt in einen gemütlichen Krimi mit sympathischen Charakteren und zwei gewitzten jugendlichen Identifikationsfiguren.


CHARAKTERE

Zu den Charakteren habe ich im Abschnitt Genre ja eben bereits einiges erzählt. Sie wachsen dem Leser sofort ans Herz. Jugendlichen, weil sie sich in den beiden Jungs wiederfinden und von den Erwachsenen verstanden fühlen. Und den erwachsenen Lesern, weil die Kids wirklich sehr realitisch und kindlich - gewitzt dargestellt sind und die Erwachsenen mit ihrer aufgeschlossenen, lebensbejahenden Art gefallen. Jeder von ihnen trägt sein Päckchen mit sich, viele kleine Geschichten verbergen sich hinter den einzelnen Lebensläufen.

Schön zu beobachten ist auch, wie Valentin sich im Laufe der Handlung verändert: seine Einstellung zum verstorbenen Bruder überdenkt, sich mit dem anfangs von ihm gefürchteten Mesut anfreundet und wie er lernt mit seiner Gabe des Gedankenlesens umzugehen. Mit Valentin, Mesut, Schelinsky, Schmidt (samt Hund Jiffles) und Bronnislav hat Kirsten Boie Charaktere geschaffen, die mir seit dem Lesen vor einigen Tagen noch immer durch den Kopf gehen. Ich habe sie liebgewonnen, als wären es gute Freunde, und nur ungern habe ich mich am Ende von ihnen getrennt.


SPRECHER

Can Acikgöz ist ein sehr junger Sprecher, Jahrgang 2000. Er gewann 2012 den Lesewettbewerb des Deutschen Buchhandels und bekam nun die Möglichkeit, dieses Hörbuch zu sprechen. Und ich war wirklich begeistert! Mag sein, dass er erst 12 ist, dass er kein professioneller Sprecher ist, aber dafür macht er seine Sache wirklich großartig. Und ich finde es eine wirklich mutige und vor allem begrüßenswerte Idee, dass der Verlag keinen professionellen Sprecher engangiert hat sondern eben Can. Dadurch ist die CD den Kindern näher, als würde ein jugendlicher oder gar erwachsener Sprecher den Text einlesen.

Ja, hier und da macht er kleine Fehler, und natürlich hört man, dass er sich Mühe gibt (bei einem professionellen Sprecher klingt es locker und selbstverständlich). Aber gerade das macht es auch überaus sympathisch, ich habe ihm sehr gerne zugehört. Ich habe etwa eine Drittel CD gebraucht, um mich an seine Betonung zu gewöhnen (da er eben noch sehr bewusst liest, betont er genau und oft etwas zuviel, sodass die Sprachmelodie sehr ungewohnt ist im ersten Moment), und danach war ich wie gesagt ziemlich begeistert über das, was er da an Leistung abgeliefert hat. Seine Aussprache ist wirklich sehr gut und ohne weitere Beanstandungen, ein klar verständliches Hochdeutsch ohne große Ausrutscher. Sein Sprachtempo ist optimal, die Stimme klingt angenehm im Ohr und hat einen recht guten Wiedererkennungswert.

Was ich besonders anmerken möchte ist sein Talent, verschiedene Sprechweisen, Dialekte und Sprachmuster zu imitieren. Jeder Charakter hatte eine eigene Stimme, eine eigene Melodie, einen ganz eigenen Akzent. WOW! Das ist etwas, das selbst unter den geübten Sprechern nicht alle beherrschen, und Can scheint da wirklich eine natürliche Begabung dafür zu haben. Mesut mit seinem "ey Alder" ebenso wie die verwirrte "Dicke Frau" oder Bronnislav mit seinem polnischem Akzent, der bedächtige alte Herr Schmidt, sie alle bekommen ihre eigene Note verpasst, das Hören war für mich ein richtiger Genuss.


FAZIT

Ein herausragendes Kinderbuch, das wirklich allen Anforderungen von Pädagogik und Unterhaltung gerecht wird. Ich bin ja immer sehr kritisch in der Vergabe meiner Punkte, aber ich wüsste wirklich nicht, wo ich hier etwas abziehen sollte. Im Gegenteil, gerne lege ich noch ein bisschen drauf, als kleinen Bonus für Can, der hier wirklich eine bemerkenswerte Leistung erbracht hat. Can, super gemacht, ich hoffe auf weitere Kinder- und bald auch Jugendhörbücher von Dir!

Wertung: 12 von 10 Golddollar


SaschaSalamander 20.08.2012, 16.37| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Kinder, Jugend, Krimi, Tip, Deutsch,

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