SaschaSalamander

Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Zerlegt

Synchronsprecher und ihre Rollen 5

>Hier< geht es zu Teil 1
>Hier< geht es zu Teil 2
>Hier< geht es zu Teil 3
>Hier< geht es zu Teil 4



F
RANZISKA PIGULLA
Ihre Stimme ist unverwechselbar, sie ist ein MUSS für diese Liste. Obwohl ich gestehen muss, dass ich mich nicht zu ihren Fans zähle. Ihre Leistung ist herausragend, und ich kann nicht zählen, wieviele Filme ich schon gesehen, wieviele Hörbücher ich schon gehört habe. Sie kann, was sonst eher Männerdomäne ist: Ihre Stimme so variieren, dass sie mehrere Rollen spricht. Trotzdem habe ich etwas Schwierigkeiten mit ihr, was vielleicht eher an den Rolen liegt. Denn im DARKSIDE PARK und in der Reihe DAS TAL mag ich sie eigentlich sehr gerne. Wo sie mir nicht gefällt, das sind die derben Thriller, in denen sie vulgäre Schimpfworte von sich gibt. Sie hat eine Art, die Worte so zu schimpfen, dass sie mir sehr unangenehm im Ohr klingen. Gut, so soll es auch sein, aber ich mag das nicht. Mein persönliches Problem, seit einiger Zeit lese ich solche Bücher auch nicht mehr, höre mir die Hörbücher nicht mehr an ;-) Faszinierenderweise sehe ich vor mir immer die Dame aus Akte X vor mir, obwohl ich die Serie nie gesehen habe (wirklich nicht!).


LAURA MAIRE
Meine Favoritin unter den jungen Sprecherinnen. Als Schauspielerin kenne ich sie nicht, dafür habe ich inzwischen unzählige Hörbücher von ihr gehört. Manchmal höre ich ein Hörbuch, allein weil sie es spricht, und ich wurde bisher fast nie enttäuscht (wenn, dann vom Hörbuch, nicht von ihrer Sprecherleistung). Ohne die Stimme zu verstellen, gelingt es ihr dennoch, verschiedene Charaktere allein durch Sprachmelodie, Atmung und Variation lebendig werden zu lassen. Sie legt unglaublich viel Emotion und Tiefe in ihre Rollen, dass es eine Freude ist, ihr zuzuhören. Beim Hören ihrer Stimme versuche ich oft für mein eigenes Vorlesen zu lernen, wie ich auch ohne großen Stimmumfang dennoch Vielfalt in die Stimme legen kann.


BARBARA RATTHEY
Estelle Getty aus den Golden Girls, Oma aus den Dinos, Oma aus den Ducktales, Molly aus dem letzten Einhorn, und und und. Ihre Stimme ist jedem bekannt. Für mich aber ist und bleibt sie die erste Lady Bedfort mit dem Gesicht von Estelle Getty :-)


REGINA LEMNITZ
Ihre schauspielerische Leistung kenne ich nicht, auch wenn sie in vielen Filmen mitgewirkt hat. Für mich ist sie Whoopie Goldberg und Roseanne Barr, wenn auch ohne Gesicht. Ich liebe sie besonders als Sprecherin von Hörbüchern, denen ihre Stimme eine faszinierende Tiefe verleiht.


HANSI JOCHMANN
Was für die anderen Pigulla, ist für mich Hansi Jochmann, ich mag ihre Stimme, sie hat einen faszinierenden, erotischen Klang. Bekannt ist sie den meisten als Jodie Foster. Für mich ist sie einfach Hansi Jochmann, wenn auch ohne Gesicht.


NANA SPIER
Für die meisten ist sie Buffy, für manche Lucy Liu aus Ally McBeal. Seit ich >SIEBEN TAGE FÜR DIE EWIGKEIT< gehört habe, kann ich allerdings nicht mehr anders, als sie als Sprecherin von Liebesromanen im Ohr zu haben. Obwohl das nun nicht gerade ihr Haupgebiet ist, seltsam. Ein Gesicht habe ich nicht zu der Stimme.


SANDRA SCHWITTAU
Es gibt eine Rolle, an der sie immer erkannt wird und die man wohl sofort mit ihr assoziiert, obwohl sie abgesehen davon noch unzählige andere Rollen in ihrem Leben gesprochen hat. Sie ist Bart Simpson. Für mich allerdings hat sie beim Hören das Gesicht einer Schauspielerin aus DER HEXENCLUB.

SaschaSalamander 25.08.2012, 11.44 | (0/0) Kommentare | PL

Synchronsprecher und ihre Rollen 4

>Hier< geht es zu Teil 1
>Hier< geht es zu Teil 2
>Hier< geht es zu Teil 3

R
UFUS BECK
Ich kam noch nie in die Situation, etwas von ihm zu hören und nicht zu wissen, wem die Stimme gehört. Er ist zwar Schauspieler, aber darin kenne ich ihn nicht. Und bei den Hörtiteln wusste ich immer, wer er ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass ich ihn eventuell gar nicht erkennen würde, falls er nicht beginnt mit der Stimme zu spielen. Denn er nimmt sich selbst als Sprecher sehr stark zurück. Seine Kunst ist es, selbst völlig zu verschwinden und dafür unzählige Charaktere zum Leben zu erwecken. Bild im Kopf: wie ich ihn von Fotos kenne.


STEFAN KAMINSKY
Bei ihm geht es mir wie bei Rufus Beck. Beide stehen für mich gleichwertig als grandiose Ein-Mann-Hörspiele nebeneinander. Wenn man Beck oder Kaminski als Sprecher ordert, braucht man keine weiteren Sprecher, die schaffen das alleine, 20 weitere Männer und Frauen zu ersetzen, beide sind Garant für ein grandioses Hörbuch, egal was es ist. Aber die Stimme hinter den Stimmen, puh, das ist schwer. Ich glaube, wenn er beim Bäcker neben mir stünde, hätte ich das Gefühl im Hinterkopf "kenn ich den irgendwoher?", aber ich könnte nicht sagen was und wieso. Bei Kaminski habe ich nicht einmal ein Bild im Kopf leider.


FRIEDRICH SCHÖNFELDER
Als den berühmten Schauspieler, der er ist, kenne ich ihn nicht. Dafür als Sprecher, meist übernimmt er in Filmen und Hörspielen die Funktion des Sprechers. Er hat auch eine grandiose Märchenonkel-Stimme! In >DAS GEHEIMNIS DES WEINBERGS< habe ich ihn erstmals bewusst namentlich wahrgenommen. Als Gesicht sehe ich ihn real vor mir.


HANS PAETSCH
Eigentlich ist ja ER der Märchenonkel der Nation. Wesentlich weicher als Schönfelder, trotzdem verwechselte ich beide. Inzwischen kann ich sie gut unterscheiden. 2002 ist Paetsch in einem stolzen Alter von 93 verstorben. Wenn es EINE Stimme gibt, mit der ich aufgewachsen bin, die ich (neben den ???) als die Stimme meiner Kindheit bezeichnen muss, dann ihn. Er ist die Stimme des Opas im Ohrensessel, um ihn herum viele Kinder auf dem Schoß, der Stuhllehne, auf dem Boden, sie hängen an seinen Lippen, und er spricht. Ich sehe sein reales Gesicht vor mir. >Der Märchenprinz<


WOLFGANZ VÖLZ
Ein berühmter Schauspieler. Aber auch hier, die Stimme ist mir bekannter als die Filme. Ich kann seine Sprecherrollen kaum zählen, aber für mich ist er Otto aus CPT FUTURE und KAPITÄN BLAUBÄR. Beim Hören habe ich sein reales Gesicht vor mir.


THOMAS FRITZSCH
Toller Schauspieler, den ich auch schon häufiger gesehen habe. Auch als Sprecher ist er mir im Ohr. Aber all seine Filme und Hörspielrollen aufzuzählen, würde zu lange dauern. Bei ihm habe ich sein reales Äußere vor Augen, dieses schelmische Funkeln im Blick sehe ich stets vor mir, und wenn er spricht, dann weiß ich, dass es von hintergründigem Humor gespickt ist.

SaschaSalamander 18.08.2012, 11.43 | (0/0) Kommentare | PL

Synchronsprecher und ihre Rollen 3

>Hier< geht es zu Teil 1
>Hier< geht es zu Teil 2
 

ROBERT MISSLER

Seine Rollen in Hörbüchern und Filmen kann man kaum noch zählen. Grobi, Piggeldy und Frederik, Rollen in King of Queens und Dr. House, Naruto, der Komiker Jeff Dunham, mehrere Rollen in Lady Bedfort, und und und. Trotzdem konnte ich ihn mir niemals einprägen. Als ich dann das Hörbuch FIETE ANDERS hörte, machte es plötzlich "Klick" in meinem Kopf. Seitdem erkenne ich die Stimme ohne Zögern wieder. Und interessanterweise hat er seitdem für mich mal sein reales Gesicht, mal das von Robert Sean Leonard aus Dr. House (und das, obwohl ich die Serie seit Jahren sehe und die Stimme davor nie zuordnen konnte).


MICHAEL PAN

Dass ich als Trekkie seine Stimme nie zuordnen konnte, ist ungewöhnlich, dabei ist er eigentlich bekannt als DATA. Doch einprägen konnte ich mir Name und Stimme im Zusammenhang erst seit OFFENBARUNG 23. Was ich extrem peinlich finde ist, dass ich ihn erst seit der Fortsetzung der Serie zuordnen kann. Trotzdem, sein Charakter in der Fortsetzung gefiel mir, so grottig sie auch sein mochte. Seitdem jedenfalls erkenne ich ihn auf Anhieb. Ein Gesicht zur Stimme habe ich trotz der Fotos und trotz Stark Trek dennoch nicht im Kopf.


DAVID NATHAN
Er ist Christian Bale und Johnny Depp. Wenn ich Johnny sehe, denke ich an seine Stimme. Wenn ich seine Stimme höre, denke ich allerdings nicht an Johnny. Sondern ich habe das reale Gesicht Davids vor mir. Mit ihm assoziiere ich vor allem Horror, weil er sehr viel für King und Lovecraft liest, besonders als Lovecraft-Sprecher finde ich ihn herausragend. Allerdings muss ich schmunzelnd immer daran denken, wie gut er sich auch macht als Sprecher von Bedienungsanleitungen, ob nun >mit seinem Vater Michael Pan< oder >seinem Kollegen Simon Jäger<. Außerdem ist er für mich die Stimme von T-Rex aus OFFENBARUNG 23.


SIMON JÄGER
Weil die beiden sehr oft zusammen auftreten und sehr oft in den gleichen Hörspielproduktionen anzutreffen sind, fiel es mir anfangs etwas schwer, sie zuzuordnen. Bei OFFENBARUNG 23 hat Nathan die Hauptrolle, Jäger ist nicht dabei. In JACK SLAUGHTER hat Jäger die Hauptrolle und Nathan den Begleiter. Herrjeh, da muss man doch durcheinanderkommen! Sobald beide gemeinsam in einem Hörspiel sind, verliere ich den Überblick. Wenn ich die Stimme allerdings gesondert im Hörbuch höre, habe ich kein Problem. Nathan klingt nach Lovecraft, und Jäger klingt nach Fitzek, ganz einfach. Leider habe ich bei Simon Jäger kein Bild im Kopf.


ULRICH PLEITGEN
Ein deutscher Schauspieler, den ich als Schauspieler jedoch nicht kenne. Für mich ist er jedoch immer Poe aus dem gleichnamigen Hörspiel, und das wird er wohl auch bleiben, da sich dies sehr tief eingegraben hat. Als Gesicht sehe ich erstaunlicherweise immer das Gesicht eines Bekannten vor mir, der sehr gut zu dieser Stimme passen würde.


KLAUS-DIETER KLEBSCH
Als Dr. House höre ich ihn ständig, trotzdem fiel mir die Zuordnung schwer. Für mich ist er immer >Professor Doom aus Jack Slaughter<. Je nachdem, was ich gerade höre, sehe ich entweder Hugh Laurie oder meine Vorstellung von Professor Doom vor mir.


DIETMAR WUNDER
Adam Sandler, Cuba Gooding Jr, Omar Epps aus Dr House. Trotzdem fällt es mir sehr schwer, ihn einzuordnen, und ich erkenne die Stimme, weiß aber oft nicht wohin damit. Dementsprechend habe ich auch kein Bild vor Augen. Trotzdem höre ich ihn in meinen Hörspielen (vor allem Lady Bedfort) immer wieder, und ich hoffe, dass ich ihn mir endlich irgendwann einprägen kann.


HELMUT KRAUSS
Wer mit Löwenzahn aufgewachsen ist, kennt ihn natürlich als den Nachbarn Herr Paschulke. Er spricht Marlon Brando, John Goodman, Mr Ed und viele andere, aber für mich ist und bleibt er Nachbar Paschulke, entsprechend mit seinem damaligen realen Gesicht. Allerdings erkenne ich ihn meistens nicht auf Anhieb, sondern ich brauche einen Moment.


ARNE ELSHOLTZ
Als Schauspieler kenne ich ihn nicht. Als Synchronstimme von Tom Hanks, Bill Murray und Jeff Goldblum dagegen ist er mir bekannt, wobei ich ihn meist mit Tom Hanks assoziiere. Ein Gesicht habe ich beim Hören nicht vor Augen, allerdings habe ich ihn bisher auch noch nicht wissentlich in Hörbüchern oder Hörspielen gehört. Was ich schade finde, er würde sich gut eignen, finde ich.

SaschaSalamander 11.08.2012, 11.43 | (0/0) Kommentare | PL

Synchronsprecher und ihre Rollen 2

>Hier< geht es zu Teil 1
 

MANFRED LEHMANN

Man hört ihn überall, aber in seinem Fall geht es mir vermutlich wie den meisten Hörern: für mich ist und bleibt er Bruce Willis. Was ihn sehr reduziert, denn er kann weit mehr als nur diese Actionkracher, z.B. auch Gerard Depardieu und viele weitere. Aber ich kann es nicht ändern, Manred Lehmann ist einfach >"Yippie-ya-yay, Schweinebacke"<. Außerdem habe ich bei seiner Stimme stets den Song SEANCE von E Nomine im Ohr. Bild: Bruce Willis


KEßLER MARTIN
Eigentlich kann man sie kaum verwechseln, trotzdem habe ich im ersten Moment immer Schwierigkeiten, ihn und Manfred Lehmann auseinanderzuhalten. Lehmann ist heller und weicher, Keßler kerniger und dunkler, trotzdem muss ich immer erst kurz nachdenken, bevor ich mir sicher bin. So kommt es, dass ich bei Keßler trotzdem Bruce Willis vor Augen habe, obwohl ich weiß, dass das nicht stimmt (schon schräg, wie unser Gehirn manchmal funktioniert *lol*)


PEER AUGUSTINSKY
Klimbim und auch sonst ein bekannter Schauspieler. Aber für mich ist er die Stimme von Robin Williams. Wobei ich ihn auch sehr gerne als Hörbuchsprecher höre. Dabei allerdings bevorzuge ich die humorvollen Rollen, mit Edgar Wallace von ihm kann ich nicht ganz so viel anfangen. Dafür aber liebe ich seine Rolle als Computer Sam in JONAS, DER LETZTE DETEKTIV. Bild im Kopf: sein reales Äußere.


KONRAD HALVER
Gelegentlich habe ich ihn früher gehört, konnte ihn nie zuordnen. Seit KOMMISSAR DOBRANSKI erkenne ich ihn sofort, für mich ist er der kernige Bulle aus dem Norden. Ich wünsche mir von ihm mehr Rollen, mehr Hörbücher, aber leider wurde ich noch nicht fündig. Bild im Kopf: so, wie ich mir Kommissar Dobranski vorstelle.


DETLEF BIERSTEDT
George Clooney, Jonathan Frakes, Bill Pullmann. Trotzdem kann ich ihn mir nicht einprägen. Als Sinclair-Fan müsste ich ihn als Cill Connolly im Ohr haben. Trotzdem weiß ich zwar, wenn ich ihn außerhalb höre, dass ich die Stimme kenne, kann ihn jedoch nicht zuordnen. Für ihn fehlt mir einfach ein Bild im Kopf, und ohne dieses Bild kann ich die Stimme nicht einordnen.


FRANK GLAUBRECHT
Pierce Brosnan, Kevin Costner, Al Pacino. Aber gut, ich bin nicht so der Filmfreak. Aber dass ich trotz seiner Hauptrolle als John Sinclair kein Bild im Kopf habe und ihn zwar erkenne, nicht jedoch zuordnen kann, ist eigentlich schon fast peinlich ;-)

SaschaSalamander 04.08.2012, 11.43 | (0/0) Kommentare | PL

Synchronsprecher und ihre Rollen 1

Ihr kennt das bestimmt: man hört eine Stimme, und schwupps hat man ein Bild vor Augen vom zugehörigen Schauspieler. Oder als Hörspielfan hat man sofort einen bestimmten Charakter im Kopf. Diese eine spezielle Rolle, obwohl er / sie so viel mehr gesprochen hat.

Es ist einfach seltsam, wenn man einen Film sieht und der Schauspieler plötzlich einen anderen Synchronsprecher hat, womöglich gar während einer Sendung (so geschehen damals während Star Trek mit Picard, oh was hatte ich Probleme, und noch heute verunsichert es mich, wenn ich eine der beiden Stimmen im TV höre). Und dann gibt es noch die Stimmen, die man kennt, die man ständig hört, aber man kommt einfach nicht drauf, kann es sich einfach nicht einprägen.

Ich werde hier einfach mal ein paar Sprecher aufzählen. Natürlich gibt es sehr viel mehr, die ebenso gut sind. Aber es sind eben die, die sich mir am stärksten eingeprägt haben bzw mit denen ich sehr häufig zu tun habe und die ich mir schwer merken kann.

Faszinierend finde ich, dass es im Bereich Hörspiel die immer gleichen Titel sind, die meine Rollenvorstellungen geprägt haben. Und das, obwohl ich wirklich SEHR viele Hörspiele als Kind gehört habe, nicht nur diese wenigen hier aufgezählten. Ich denke, das spricht für die Qualität der entsprechenden Serien ;-)

Wenn ich einen Sprecher mit einer bestimmten Rolle assoziiere, fühle ich mich dem Sprecher stärker verbunden, der Rolle stärker zugeneigt als ohne. Ich freue mich umso mehr, in in einer anderen Rolle zu hören. Es ist, als säße ich ihm Theater und beobachte einen guten Freund auf der Bühne. Fehlt mir diese Assoziation, dann ist das etwas schade, denn dadurch fehlt mir ein Stück Verbindung zu dem Sprecher. Trotzdem erkenne ich die Stimme, höre sie gerne. Und es hat den Vorteil, dass ich etwas unvoreingenommener an die neue Rolle herangehe, ohne ständig zu vergleichen.

Die Liste stellt übrigens keine Reihenfolge der Wertung dar, sondern ich habe sie kunterbunt durcheinander aufgeschrieben, wie sie mir gerade in den Sinn kamen. Zudem möchte ich betonen, dass die Zuordnung mit einer Rolle oder das Nichterkennen der Stimme keine qualitative Wertung darstellt. Ich denke, das sind eher Prozesse, die unabhängig davon sind, und ich finde es spannend, wie jeder einzelne eine Stimme wahrnimmt. Deswegen bin ich gespannt auf Eure Gedanken dazu ;-)

Natürlich bin ich neugierig - welche Stimmen verbindet Ihr mit welchen Rollen? Wer sind Eure Favoriten? Wen könnt Ihr Euch einfach nicht einprägen? Welches Bild habt Ihr im Kopf, wenn Ihr diese Stimme hört? Verwechselt Ihr ein paar Sprecher miteinander?

Bisher habe ich mit diesem Beitrag hier fünf Beiträge vorbereitet, die ich nach und nach am Samstag posten werde. Vielleicht ergänze ich sie noch, da mir sicher noch wichtige Sprecher einfallen werden ;-)


OLIVER ROHRBECK
Er spricht viele Hörbücher und ist auch sonst recht bekannt. Mit ihm bin ich aufgewachsen, und egal, was er liest, vor mir steht immer Justus Jonas. Was schade ist, denn er ist ein herausragender Sprecher, der mich auch in anderen Rollen bereits überzeugt hat. Mein Bild im Kopf: sein reales, wie ich es von Fotos kenne.


JENS WAWRCZECK
Er ist Peter Shaw aus den DREI FRAGEZEICHEN. Doch im Gegensatz zu Oliver Rohrbeck hat sich seine Stimme für mich nicht auf diese Rolle begrenzt. Auch ihn habe ich schon oft in Hörspielen und Hörbüchern gehört. Seine Stimme erkenne ich sofort, kann ihn sofort zuordnen, sehe ihn ihm aber nicht nur Peter. Wobei, seit ich den Song erst kürzlich hörte, komme ich nicht mehr davon los, ihn vor allem mit seiner Singstimme zu assoziieren: >WORTE NUR WORTE< und >LORD OF THE REEDY RIVER<. Bild im Kopf: das reale, das ich von Fotos und Videos kenne.


ANDREAS FRÖHLICH
Bob Andrews aus den DREI FRAGEZEICHEN. Ich erkenne ihn, aber ich gebe zu, dass ich erst ein wenig überlegen muss, seine Stimme ist für mich nicht ganz so markant wie die anderen beiden. Ich habe von ihm auch schon viele Hörbücher gehört, wo er mir als Sprecher sehr gut gefiel. Bild: real, wie ich ihn von Fotos kenne.


SANTIAGO ZIESMER
Er ist Steve Urkel, SPONGEBOB und spricht in vielen Zeichentrickfilmen. Ich konnte ihn mir nie merken, er war trotz seiner markanten, auffälligen Stimme für mich einer von vielen. Doch nach gerade einmal zwei oder drei Folgen LADY BEDFORT konnte ich mir seine Stimme einprägen, für mich ist und bleibt er Inspektor Miller. Bild im Kopf: so, wie ich ihn von Fotos und Videos kenne.


JÜRGEN KLUCKERT
Seit dem Tod von Edgar Ott ist er Earl Sinclair und vor allem BENJAMIN BLÜMCHEN. Außerdem spricht er Mr. Crabs aus SPONGEBOB, übernimmt häufig Erzähler- oder Sprecherrollen in Hörspielen. Doch auch hier: erst durch LADY BEDFORT kann ich die Stimme zuordnen, für mich ist er Tim Denham. Bild im Kopf: so, wie ich mir Tim Denham vorstelle.


JÜRGEN THORMANN
Er ist Ian McKellen, Michael Caine, auch Grummel Griesgram aus REGINA REGENBOGEN. Doch für mich ist er die Stimme von Max Sydow. Wenn ich seine Stimme höre, dann sehe ich vor mir den Fremdenführer aus HINTER DEM HORIZONT und Leland Gaunt aus NEEDFUL THINGS. Bild im Kopf: langer Mantel, runde Brille, Hut.

SaschaSalamander 28.07.2012, 11.33 | (0/0) Kommentare | PL

Kritiken schreiben - ein Trainingsbuch

"Ja, das Schreiben von Kritiken ist lernbar. In Grenzen, mit wohlüberlegten Voraussetzungen und Zielen. Richtig: ein kontrollierbares Schreibtraining und eine begleitende Supervision schadet ebensowenig wie die Lektüre fremder Kritiken und Einblicke in die Geschichte der Kritik. Auch richtig: man lernt das Entscheidende erst im Enrstfall, durch Vergleiche mit anderen und am besten durch eigene Fehler. Und vielleicht am wichtigsten: Man lernt es nur dann, wenn man das Schreiben von Kritiken nicht nebenbei betreibt und die kritische Neugier nicht auf den Museumsbesuch oder ein Einführungsseminar beschränkt. Es ist eine Sache, die etwas mit Jahren und Jahrzehnten zu tun hat, mit dem ganzen Leben vielleicht, vielleicht ist es sogar eine Frage der Lebenseinstellung. Ganz sicher ist es eine bestimmte Art und Weise, wie man sich grundsätzlich in seiner Gegenwart bewegt" (S. 9)

"Die fortlaufenden Reflexionen lassen sich mit solchen Aufzeichnungen [Anm: er rät dazu, ein Journal zu führen] plötzlich von außen beobachten - und man selbst kann von sich denken "so denke ich also, so habe ich also gedacht", worüber man dann übrigens wieder nachdenken kann, um sich darüber wieder neue Notizen zu machen, usw. usw., man muss das gar nicht ausspinnen, um sich klar zu machen, wohin das führt: zum dauernden Notieren und Nachdenken über das Notierte.
Wer das macht, wird sich innerhalb von Wochen eine erste Routine des Boebachtens, Denkens und Notierens erarbeiten. [...] Für den Kritiker heißt das: Nichts wird man mehr lesen dürfen, ohne dass das Journal dabei ist. Kein Buch, keine Zeitung, kein Prospekt, kein Plakat am Straßenrand. Was immer man auch sieht, was auch immer interessant scheint, weil es gemacht ist - man sollte sich etwas dazu notieren." (S. 33f)

aus: Stephan Porombka: Kritiken schreiben - ein Trainingsbuch; UVK 2006

********************

Hm ... ja, ich finde mich definitiv darin wieder, fühle mich ertappt und kann es nachempfinden (erlebe mich allerdings auch als etwas freakig, wenn ich ständig im Alltag alles analysieren muss und gar nicht anders kann als ständig zu hinterfragen).

Ich frage mich, wie dieser Text auf einen gesunden, nicht-rezensierenden Menschen wirkt? ;-)

SaschaSalamander 30.06.2012, 17.12 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Die Arbeit des Kritikers - Hinter den Kulissen

WARUM DIESER BEITRAG

Diesen Beitrag schreibe ich, um auch ein wenig mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Rezensionsexemplare nichts anderes bedeuten als Gratislesen. Gerade jetzt, wo die Bücherblogs wie Pilze aus dem Boden sprießen, werden auch die Kritiker immer mehr. Es gibt sehr viele Perlen unter diesen neuen Blogs. Aber es gibt auch sehr viele schwarze Schafe. Leser, die Rezensionsexemplare anfordern und die Bücher ungelesen wieder bei Ebay verhökern, nachdem sie den Klappentext und ein "tolles Buch, muss man kaufen" oder "taugt nicht, ich mag das Genre eh nicht" bei Amazon getippt haben (habe ich tatsächlich so erlebt).

Ich habe keinen Grund mich zu rechtfertigen, denn ich fühle mich bei den Beschimpfungen, die man oft liest, in keinster Weise angesprochen. Aber ich sehe dennoch, dass die Arbeit des Kritikers ziemlich nebulös scheint. Welche Arbeit steckt hinter den geschriebenen Zeilen? Oder: wie kann Lesen überhaupt Arbeit sein?

Dieser Beitrag soll also zeigen, welche Arbeit hinter einer ausführlichen Rezension steckt. Er soll angehende Rezensenten motivieren, ihre Arbeit ernst zu nehmen und mehr zu schreiben als nur eine Lesermeinung. Und er soll Lesern meiner Kritiken zeigen, was "hinter den Kulissen" passiert :-)


LESERMEINUNG

Landläufig spricht man von einer "Rezension" oder eine "Kritik", wenn jemand seine Meinung über ein Buch schreibt. Für mich selbst unterscheide ich allerdings sehr wohl zwischen einer Lesermeinung, Kundenmeinung oder einer Rezension / Kritik. Im Blog habe ich nur die Rubrik "Rezension", trotzdem befinden sich dort sowohl  Lesermeinungen wie auch ausführliche Rezensionen. Allzu knappe Lesermeinungen kommen in die Rubrik "Aktuelles".

Wenn ich ein Buch privat lese, entscheide ich meist recht früh, ob es eine Lesermeinung oder eine Rezension wird. Für eine Lesermeinung lese ich einfach gemütlich, lasse mich unterhalten, und am Ende fasse ich meine Gedanken in Worte. Zeitaufwand: Lesegenuss und anschließend je nach Länge des Beitrages 5 bis 20 Minuten Schreiben. Keinerlei Aufwand, unsortierte Gedanken fließen vom Hirn in die Tastatur. Einem Verlag oder Autor würde ich diese Lesermeinung keinesfalls als Rezension in die Hand drücken, da wesentliche Elemente einer ausführlichen Kritik fehlen. Für den Leser bietet es dennoch einen groben Überblick, und ich bin meine Gedanken losgeworden, kann mich nun befreit dem nächsten Medium widmen.


KRITIK / REZENSION

Wenn ich das Buch lese und von Beginn an merke, dass da sehr viele Gedanken in mir hochkommen, dann hole ich sofort den Notizzettel. Manchmal tippe ich nach dem Lesen dann einfach meine Notizen und Gedanken, das ist dann die etwas ausführlichere Lesermeinung. Und manchmal entscheide ich mich auch für eine Rezension / Kritik, auch ohne Kontakt zu Verlag oder Autor, sondern weil ich das Bedürfnis danach habe mich intensiver mit dem Titel auseinanderzusetzen.

Wenn ich aber ein Rezensionsexemplar erhalte, gehe ich mit einem für mich anderen Anspruch an das Werk heran. Ich denke, jeder Kritiker hat seinen eigenen Stil, sein eigenes Vorgehen, daher kann ich nicht für andere sprechen. Aber ich möchte einfach einmal beschreiben, wie es aussieht, wenn ich vorhabe, ein Buch ausführlich zu bewerten.

Es ist auch klar, dass die Arbeit an einem Hörbuch anders verläuft als an einem Roman, für einen Jugendroman anders als für eine Biographie, ein Fachbuch oder einen Manga. Was ich hier also schildere, ist eine Verallgemeinerung, die sich nicht auf jeden Titel übertragen lässt aber doch einen guten Überblick bietet über all das, was hinter einer ausführlichen Rezension steckt.


NUR EIN HOBBY

Rezensieren ist für mich nicht nur ein Hobby. Es ist eine Leidenschaft. Ich liebe es, das Buch auseinanderzunehmen, zu zerpflücken und schon während des Lesens auf die Details zu achten. Und ich merke, dass diese Einstellung mich nicht nur beim Lesen begleitet, sondern auch im Alltag. Wenn ich einen Film sehe, wenn ich einen Werbetrailer laufen sehe, wenn ich einen Zeitungsartikel lese, immer habe ich im Hinterkopf "mit welchen Mitteln arbeiten die, wie wollen die ihr Ziel erreichen, warum tun die das, wie kommt das bei den Leuten an". Und selbst, wenn ich nicht rezensiere, habe ich ständig eine Checkliste im Kopf. Ich bin einfach verdammt neugierig, und schon in der Schule bin ich den Lehrern mit meinen abertausend Fragen auf den Keks gegangen ;-)

(Und ich möchte betonen: es ist ein HOBBY. Kein Studium liegt zugrunde, und mir ist klar, dass ich noch eine Menge falsch mache, dass mein Vorgehen das eines Laien ist. Trotzdem bemühe ich mich um korrektes Arbeiten, auch wenn ich viel falsch mache und "echte" Kritiker vermutlich nur das Gesicht verziehen ob meiner Texte. Egal, mir bereitet es Freude  zu schreiben, und ich bin stets um Vorankommen bemüht)


VOR DEM LESEN

Vor dem Lesen informiere ich mich über den Autor, dessen bisheriges Werk, über das Genre, den Verlag und andere Rahmenbedingungen. Dies mag nicht unbedingt in die Rezension einfließen, ist mir jedoch wichtig für das Verständnis des Titels. Um ein Buch zu rezensieren, möchte ich den Kontext verstehen, in dem es geschrieben wurde. Denn ein Buch steht niemals alleine, es ist das Ergebnis eines gesellschaftlichen und literarischen Kontexts.


WÄHREND DES LESENS

Wenn ich ein Rezensionsexemplar lese, habe ich immer Stift und Zettel parat, egal ob unterwegs in der Straßenbahn, in der Mittagspause auf Arbeit, zu Hause am Schreibtisch oder abends im Bett. Je nachdem, was das Buch für mich an Gedanken abwirft, mache ich mir Notizen, manchmal nur alle 10 bis 20 Seiten, manchmal fast auf jeder Seite. Ich notiere Zitate, halte meine Gedanken während des Lesens fest. Markiere mir Seitenzahlen, die ich später eventuell brauchen könnte. Während des Lesens und Notierens stelle ich mir die Frage, was das Buch erreichen möchte, welchem Zweck es dient, welche Zielgruppe es anspricht und ob dies gelungen ist. Ich lese das Buch nicht nur aus Genuss (was natürlich trotzdem ein angenehmer Nebeneffekt ist, aber nicht immer ist das möglich), sondern ich lese es auf einer Metaebene und hinterfrage den Satzbau, die Kapiteleinteilung, die Erzählstruktur, die Wortwahl, die Charakterentwicklung und was mir in diesem Moment alles als erachtenswert erscheint.

Das Lesen kann unter Umständen auf diese Weise dreimal so lange dauern wie beim normalen Lesegenuss, weil ich zwischendurch etwas im Web recherchiere, weil ich zurückblättere und eine Szene nochmals lese, weil ich Notizen mache, weil ich pausiere und wirken lasse.


DIE MEINUNG ENTSTEHT

Bevor ich die Rezension beginne, sortiere ich als erstes meine Notizen. Sonst besteht die Gefahr, dass ich zwei oder drei Tage später gar nicht mehr weiß, was diese Stichpunkte bedeuten. Ich schreibe all diese Gedankenfetzen lesbar am Computer untereinander. Danach sortiere ich sie thematisch, z.B. für die Inhaltsangabe, die Charakterbeschreibung, den Aufbau, den Sprachstil. An diesem Punkt entscheidet sich, welche Merkmale des Buches ich hervorheben möchte und was ich in der Rezension alles beschreiben werde, auf welche Elemente ich mich konzentriere.

Nicht in allen Fällen, aber wenn es für das Thema des Buches sinnvoll ist (gerade bei Sachbüchern, Biographien oder auch Romanen um bestimmte wissenschaftliche, religiöse oder andere brisante Themen), recherchiere ich dann im Internet. Wie haben andere Autoren dieses Thema aufgegriffen? Gab es das Thema schon einmal? Wo endet die Realität und beginnt die Fiktion? Falls das Thema es nicht hergibt, lasse ich diesen Punkt auch komplett aus. Falls das Thema dies jedoch ermöglicht und ich tiefer in das Buch eintauchen möchte, kann dies mehrere Stunden beanspruchen.

Wie ein Autor nicht alle recherchierten Elemente in seinem Buch unterbringen kann und viele wertvollen Informationen den Leser niemals erreichen, so geht es auch dem Rezensenten. Der Leser erhält die Essenz der Arbeit, obwohl es sicher noch sehr viel mehr zu erzählen gäbe. Zu trennen, was nun an die Öffentlichkeit soll und was ich zurückbehalte, ist nicht immer leicht, allzu gerne würde man all seine Ergebnisse präsentieren.


FEINARBEIT

Meine Meinung über das Buch ist also gefällt, ich weiß was ich loben, was ich kritisieren möchte. Danach lese ich mir gerne einige Rezensionen anderer Kritiker durch, deren Meinung ich schätze. Was haben sie hervorgehoben, was haben sie kritisiert? Meine Meinung wird dadurch nicht mehr beeinflusst, allerdings kann es sein, dass ich auf einzelne Punkte anderer Rezensenten eingehe: wenn ich ein Buch gelungen fand und sehe, dass viele es für etwas kritisieren, das ich im Gegenteil sogar gut fand, gehe ich auf diesen Punkt verstärkt ein, um meine Darstellung dadurch zu untermauern.

Es kommt in der Tat auch manchmal vor, dass das, was ich aus dem Buch erarbeitet habe, meiner persönlichen Meinung widerspricht. Es hat mir nicht gefallen, hat mich nicht angesprochen, dennoch ist es handwerklich hervorragend umgesetzt, vermittelt eine klare und gute Botschaft. Dann wäre es unfair, das Buch abzuwerten. Ich schildere meine Eindrücke also sachlich, ohne meine persönlichen Gedanken einzubringen, lobe die Umsetzung. Wenn mir das Buch gefiel, obwohl es deutliche Schwächen hat, wird es eine eher persönliche Rezension, in der ich meine Eindrücke schildere und begründe, warum einzelne Kritikpunkte für mich nicht weiter ins Gewicht fallen. Optimal ist, wenn meine Meinung und meine Wertung übereinstimmen, dann wird die Rezension sehr emotional, und ich hoffe meine Begeisterung auf den Leser zu übertragen.

Es gibt Ausnahmefälle, in denen es zu Problemen kommt. Dann halte ich Rücksprache mit dem Verlag oder dem Autor. So ist es möglich, dass ich feststelle "nö, überhaupt nicht meine Welt, will ich nicht schreiben". Oder ich entdecke sehr viele Kritikpunkte an dem Buch. Bevor ich es zerreiße, möchte ich den Grund für diese Mängel verstehen und frage nach, oft lag es an einem Missverständnis meinerseits oder an der Unkenntnis der Umstände des Buches (was trotz der Vorabrecherche immer wieder passieren kann). Manchmal lässt sich die Unstimmigkeit nicht beheben, dann wird es eben eine negative Rezension, das ist in Ordnung und gerecht. Zum Glück fällt diese Situation eher selten an, aber wenn, dann ist es manchmal zeitaufwändig und konfliktreich. Dazu kommt, dass es leicht ist, ein Buch einfach mal so zu zerreißen. Wenn man aber in persönlichem Kontakt mit dem Autor steht, sagt man es ihm quasi ins Gesicht - das ist nicht mehr so leicht, das erfordert Selbstbewusstsein, aber auch Fingerspitzengefühl und Kommunikation. Nix mit Anonymität des Internet ;-)


REZENSION

Die Notizen sind nun in Reinform, die Recherche ist abgeschlossen, die Meinung steht. Das Schreiben selbst ist dann nicht mehr allzu viel Arbeit und ist schnell erledigt, ich muss nur noch die Stichpunkte zu verständlichen Sätzen zusammenfassen. Zugegeben, da ich alleine arbeite, fehlt mir oft das Lektorat, eigenen Texten gegenüber ist man blind, und so schleichen sich doch gelegentlich Tippfehler, fehlende Worte oder verdrehte Sätze in meine Rezensionen ein. In manchen Fällen habe ich in Webportalen oder in Communities einen Lektor zur Seite, wofür ich sehr dankbar bin.


NACHARBEIT

Nach dem Schreiben geht es weiter: Die Rezension muss online gestellt werden. Je nachdem, was mit dem Verlag oder Autor vereinbart wurde, entweder nur in meinem Blog oder aber auch auf verschiedenen Plattformen, allen voran natürlich der große Onlinehändler (was ich nicht toll finde, was aber leider die Nr 1 in Sachen Verkauf und Werbung ist). Eventuell muss der Text auch in einem Forum, einem Portal, einer Community eingestellt werden, wo eine spezielle Zielgruppe angesprochen werden soll. Je nachdem, wie die entsprechende Seite aufgebaut ist, kann dies mehr oder weniger aufwändig sein, manchmal ist es lediglich Copy and Paste, manchmal eine umständliche Fitzelarbeit.

Der Verlag und / oder der Autor sollen weiterhin informiert werden, wann und wo die Rezension erscheinen wird. Und wenn ich das letzte Mail an meine Kontaktpersonen gesendet habe, dann kann ich mich zurücklehnen und endlich sagen "geschafft".


ZUM ABSCHLUSS

Wenn es so viel Arbeit macht - und wenn ich außer dem Rezensionsexemplar (und wenn ich privat rezensiere, nicht einmal das) nichts dafür erhalte - warum mache ich mir diesen Aufwand? Ganz einfach: ich halte wenig davon, ein Buch einfach nur zu konsumieren. Dann könnte ich mich ebensogut vor den Fernseher setzen, mein Hirn abschalten und eine Sendung nach der anderen reinpfeifen. Wenn ich lese, dann will ich damit etwas erreichen: Ich liebe Bücher. Aber ich liebe es auch, mich mit deren Inhalten zu befassen. Ich will sie nicht nur konsumieren, sondern ich will sie erleben, erfahren, erspüren, analysieren, verstehen, begreifen, vergleichen, will hinter die Worte blicken.

Ja, es ist ein Hobby. Ja, ich liebe diese Arbeit und gehe darin auf. Dennoch ist es Arbeit. Es mag viele schwarze Schafe geben, und der Ruf des Kritikers war noch niemals besonders angesehen (wie sagte schon Goethe: "Schlagt ihn tot, den Hund! Er ist ein Rezensent!"). Aber vielleicht konnte ich hier wenigstens einmal zeigen, dass es neben schwarzen Schafen, bösartigen Giftmischern und unfairen Neidern auch Kritiker gibt, die auch Arbeit in das Endergebnis investieren ...

SaschaSalamander 30.06.2012, 07.51 | (0/0) Kommentare | PL

Schlagt ihn tot, den Hund

Dieser Beitrag kann nur mit einem Gäste-Passwort gelesen werden!

SaschaSalamander 24.06.2012, 14.08 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Kurzgeschichte vs Roman

Immer wieder lese ich in Rezensionen "eigentlich mag ich Kurzgeschichten ja nicht so", und auch im Freundeskreis oder unter Bekannten, wenn über Bücher und Geschichten diskutiert wird, habe ich den Eindruck, dass Kurzgeschichten gar nicht so gerne gelesen werden. Verstehe ich nicht. Absolut nicht. Ich liebe Kurzgeschichten. Klar, mir geht nichts über einen herrlich dicken Schmöker. Aber was Kleines zwischendurch ist auch toll, ich könnte unzählige Gründe nennen, warum ich Kurzgeschichten liebe und gerade sie für eine besondere Kunstform des Schreibens erachte.

Mögt Ihr Kurzgeschichten? Warum? Warum nicht?

SaschaSalamander 08.06.2012, 15.29 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Frage an Kishon-Fans

Kishon habe ich im Laufe der Jahre fast alle Bücher gelesen. Das Problem: es ist verdammt schwer, einzelne Kurzgeschichten wiederzufinden, in welchem der Bücher steckt die Story, und wie hieß sie? Und genau dafür bräuchte ich Eure Hilfe:

Es gibt eine Geschichte, in der ein Autor ein Kinderbuch schreiben will. Weil es gerade modern ist, will er das Thema nehmen, indem irgendein Tier sein Zuhause verlässt, in irgendeinem Fahrzeug irgendwohinfährt und irgendetwas erlebt. Ich weiß es nicht mehr genau, aber es ging darum, dass es die Geschichte schon gab, also hat er lediglich die Gattung des Tieres ausgetauscht, das Fahrzeug ausgetauscht, bis er irgendwann am Ende ein Tier und ein Fahrzeug hatte, das noch kein Autor geschrieben hatte, sodass er es dann endlich als neues Buch veröffentlichen konnte.

Ich finde die Geschichte sehr bezeichnend, denn genau mit diesem Problem kämpft der Buchmarkt. Kishon hat das super karikiert, aber ich weiß nicht mehr, wie die Geschichte hieß und in welchem Buch ich sie fand. Für jeden klitzekleinen Hinweis bin ich dankbar :-)

SaschaSalamander 07.06.2012, 09.55 | (0/0) Kommentare | PL

Einträge ges.: 3848
ø pro Tag: 0,6
Kommentare: 2801
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 6906
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3