SaschaSalamander

Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Zitate

Mr Gum und der fettige Ingo

Erster Satz:
Dies ist die Geschichte von der Schlacht zu Bad Lamonisch an der Bibber bzw von den Essenszeit-Kriegen, als die sie auch bekannt wurde, bzw Ghostbuster III, als die sie nicht bekannt wurde.

Letzter Satz:
Ich hab diesen Affen noch nie leiden können.

Aus: Andy Stanton / David Tazzyman: Mr Gum und der fettige Ingo; Sauerländer 2012

SaschaSalamander 27.06.2012, 18.14 | (0/0) Kommentare | PL

Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum

Vor einer Million Million Jahren, bevor Dein Onkel geboren war, schwebte ein winziges Stück Käse inmitten des Weltraums, als plötzlich irgendwas wannsinnig wurde. Es machte einen Großen Knall und flog überallhin wie eine alte Dame beim Sommerschlussverkauf. Eine bis zwei Minuten lang roch alles nach Käse. Dann erschien plötzlich wegen naturwissenschaftlicher Chemikalien der Planet Erde, und als Nächstes begann auch schon ein Geschöpf im Meer zu wachsen. Ein graues mit Zähnen und Halsband. Bald fand es das langweilig, imer nur herumzuschwimmen, stieg aus dem Meer heraus, schüttelte sich gründlich trocken und begann, Pflanzen und Schmutz zu fressen. Eines Tages, niemand weiß warum, verwandelte es sich in ein wolliges Mammut und blieb im Eis stecken. Dann erschienen die Höhlenmenschen, Rom fiel bei einem Erdbeben um, Shakespeare erfand das Schreiben und den Fußball, alle starben an der Pest, ein Typ entdeckte Amerika unter einem Busch, und auf diese Weise sind wir jetzt alle in der modernen Gegenwart angelangt und laufen mit Computern vor der Nase rum.

Aus: Andy Stanton: Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum!, dtv Junior 2012

SaschaSalamander 26.06.2012, 15.13 | (0/0) Kommentare | PL

Fluch der Karibik 4

Sie: "Gibt es zu: Du liebst mich noch immer!"

Er: "Sagen wir es so: hättest Du eine Schwester und einen Hund -
ich würde mich für den Hund entscheiden"

Aus: Fluch der Karibik 4 - Fremde Gezeiten

SaschaSalamander 16.06.2012, 21.52 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Das Wichtigste für die Apokalypse

"Hätte ich gewusst, dass heute Apokalypse ist, hätte ich festes Schuhwerk angezogen"

aus: "Erstes Date" von David Füleki, aus der Anthologie "Großstadtaugen", Knaur 2011

SaschaSalamander 28.05.2012, 11.00 | (0/0) Kommentare | PL

Schattengesicht

wagner_schattengesicht_1_1.gifS. 8:
Man sieht den Hof, den Rasen, die Wäscherei und die angrenzenden Wirtschaftsgebäude. Darüber der Himmel wie ein aufgehängter Lappen. Kein ruhiges, gleichmäßiges Grau, sondern so ein Drecksgrau. So ein Waschmaschinenabwassergrau, wenn es aus dem Schlauch ins Waschbecken schießt.

S. 19:
Manche Wohnugnstüren fehlten, und die schwarzen Öffnungen schienen nach dem Licht zu schnappen. Sie strömten einen dumpfen, undefinierbaren Geruch aus.Ein böser Kindertraum von Schloss. Kein Laut darin. Nichts. Das Haus war von Anfang an so still gewesen, als läge es im Sterben. Doch der Tod hauste nur in den unteren Etagen. Wir wohnten oben.

S. 20:
Über die Wände zog sich eine Wolkenlandschaft aus Schimmel, die jetzt, im beginnenden Frühling, eine lebhafte, hellgrüne Färbung annahm. Im Winter, als es noch fror, hatte der Pilz grau und tot ausgesehen, doch nun schien er Kraft aus der ersten, vorsichtigen Wärme zu saugen, tastete sich vorwärts und entfaltete sich zu einem großflächigen Kunstwerk aus Gift.

S. 54 f:
Sie trug etwas Schwarzes, gründlich Zerrissenes mit lauter Riemen und Schnallen, und als sie lachte, bewegte sich der silberne Nagel in ihrer Oberlippe. Ihre langen, schwarzen Haare waren auf prachtvolle Art verlottert. Sie musste ewig gebraucht haben, bis sie so umwerfend verwahrlost aussah.

S. 109:
Ja, genau so sah das Dorf aus. Als ob die Häuser sich nach einer hastigen Flucht einzeln unter die Krüppelkiefern gehockt und beschlossen hätten, von nun an in dieser weit verstreuten Form zu verharren.

aus: Antje Wagner: Schattengesicht; Bloomsbury 2012

SaschaSalamander 24.04.2012, 21.01 | (0/0) Kommentare | PL

Wolfen

Nach Softerotik und Kinderbuch brauch ich jetzt an den Feiertagen auch ein bisschen was Deftiges, zuviel Süßes ist nicht gut für die Figur ;-)
Et voilá:

Zehn Sekunden später wurden ihre Kehlen aufgerissen. Zwanzig Sekunden später strömte der letzte Rest Leben aus ihren Körpern heraus. Dreißig Sekunden später wurden sie systematisch verzehrt.

aus: Whitley Strieber: Wolfen; Festa 2011, S. 11

SaschaSalamander 26.12.2011, 19.10 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Kühlfach betreten verboten

Ein paar Beispiele von Paschas Schnoddrigkeit gefällig? Hier ein paar Szenen, die mir besonders auffielen:

Pascha beschreibt die Kids, die er vor sich sieht:
Na super. Eine besserwisserische Zahnspange, ein frauenverstehender Knirps, ein knödeldicker Türke und ein feuermelderroter Waschlappen. War die 3c die Ausschussklasse der Sonderschule? (S. 10)

Etwas Schreckliches spielt sich vor den Augen der Kinder ab:
Man kann sogar sagen, er war starr vor Entsetzen. Wie das Kaninchen vor der Schlange oder der Bräutigam vor dem Traualtar. (S. 15)

Pascha macht sich über Martins Ernährung lustig:
Er mahlte in der Küche glückliche Kaffeebohnen aus nachhaltig bewirtschafteten, urwaldfreundlichen Bioplantagen für Birgits Espresso, während sein grüner Tee aus einem sozioökologisch vorbildlichen, biodiversifizierten basisdemokratisch-kooperativen Teegarten an den nebelreichen Hängen irgendeines kulturhistorisch bedeutsamen Himalajastaates im Dauerfilter zog. Bei soviel Political Correctness muss ich normalerweise ganz unökologisch kotzen [...] (S. 22 f)

Die Kids streiten sich, Pascha findet das kindisch:
"Wenn ihr eure kindischen Ich-hab-die-meiste-Scheiße-in-der-Windel-Spiele jetzt mal für einen Augenblick vergessen könntet, könnt ihr mir bei meinen Ermittlungen helfen", sagte ich streng.
"Scheiße sagt man nicht", rügte Edi.
"Lass ihn", flüsterte Jo ihr zu. "Der braucht das, um sich wichtig zu fühlen".
"Also selber kindisch", flüsterte Edi zurück. (S. 68)

Kinder und Frauen, Pascha findet beides lästig:
Zum Teufel, die Bonsais waren noch zickiger als eine Tussi, die zwei Tage nicht shoppen war. (S. 100)

Die Aussage des Mädchens entkräftet Paschas Argumente:
Mist, zu viel Verstand ist für Weiber nicht gut. (S. 101)

Martin reagiert nicht so, wie Pascha das möchte:
Ich hätte kotzen können, wenn ich noch hätte kotzen können.

Auch Geister erinnern sich an fleischliche Gelüste:
Vorzugsweise eine gut gebaute Schnecke wie Angelina Jolie, aber mit einem kleineren Mund. Die Jolie könnte ich nicht küssen, da hätte ich immer Schiss, dass sie mich quer frisst. (S. 112)

>Hier< geht es zur Rezension des Buches :-)

aus: Jutta Profijt: Kühlfach betreten verboten; dtv 2011

SaschaSalamander 24.12.2011, 09.00 | (0/0) Kommentare | PL

Troposphere

Das wirkliche Leben ist, regelmässig kein Geld und dann kein Essen mehr zu haben. Das wirkliche Leben ist, keine vernünftige Heizung zu haben. Das wirkliche Leben ist konkret. Gebt mir Bücher stattdessen, gebt mir die unsichtbaren Inhalte von Büchern, die Gedanken, die Ideen, die Bilder. Lasst mich ein Teil des Buches werden; ich würde alles dafür geben. Von "The End of Mr. Y" verflucht zu sein, das muss bedeuten, Teil des Buchs zu werden; ein intertextuelles Wesen: ein Buch-Cyborg oder, wenn man in Betracht zieht, dass Bücher nichts Kybernetisches sind, dann vielleicht ein Bibliorg. Dinge in Büchern können nicht schmutzig werden, aber das wirkliche Leben ist es, nun ja, am Ende ist es Staub. Selbst Bücher werden zu Staub, wie die zerbröselten Reste, die H.G. Wells´ Zeitreisender in dem Museum findet. Aber Gedanken sind sauber.

(Aus: Scarlett Thomas, Troposhpere. rororo 2008, S. 179)

(Anmerkung: "The End of Mr. Y" ist das Buch, welches eine entscheidende Rolle im Buch TROPOSPHERE spielt. Das Buch gilt als verflucht: es heißt, wer es liest müsse sterben)

SaschaSalamander 24.11.2011, 18.18 | (0/0) Kommentare | PL

Fausto

dierssen_fausto_1.JPGEine Stelle aus Fausto, die inhaltlich nicht zu lang ist und veranschaulicht, wie der Humor des Buches gestrickt ist, möchte ich jedoch gerne kurz zitieren. Ich fand es so bildlich und konnte mich so gut in Joschel hineinversetzen, dass ich richtig mit ihm litt. Es ist schon tragisch, wenn die Mutter ihn plötzlich für hochbegabt hält! Bisher hatte sie sich ja wenig um ihn gekümmert, sie erzieht ihn eher antiautoritäter und ist der Ansicht, er solle sich um sich selbst kümmern. Als sie jedoch von seiner vermeintlichen Begabung erfährt, wird sie richtig fürsorglich und beginnt sogar für ihn zu kochen! Was dabei herauskommt, wenn eine Frau wie Hanne kocht? Voilá:

**************************************

In den nächsten zwei Wochen folgten:
Curryhirse mit angebranntem Wirsin, fleisch- und gewürzlose Linsenbolognese, ein bröseliger veganer Hirsepuffer, Fingerhirse, Kolbenhirse, Perlhirse und normale Hirse in den Farbvarianten rot und gelb, schwarz, weiß und bräunlich-unappetitlich, Kutki- nd Foniohirise gekocht, gedämpft, gesotten, als Ragout, als heißer Salat, mit lauwarmem Büffelkäse, mit kaltem Kichererbsenpüesto oder mit Couscouspürree verrührt und vermatscht. [...]

Im Internet stieß ich nach eingehender Recherche auf einer Vogelzüchterseite auf den Artikel "Tod durch Hirsekolben". [...]

Es hatte nichts geholfen, dass ich Hanne eine gebrauchte Ausgabe von Schmeckt nicht - gibt´s nicht von Tim Mälzer geschenkt hatte. Jemand musste es durch Schmeckt nicht - täglich ersetzt haben. [...]

"Aber Hülsenfrüchte sind gut für die Synpasen, weißt Du?"
Synpasen? Waren das nicht die Häuser, wo die Juden zum Beten hingingen? Echt unlogisch. Typisch Hanne.
"Für Dein Gehirn", erklärte Hanne. "Hülsenfrüchte sind gut für das Gehirn".
Das war es also!
Die bittere, eiweißreiche Wahrheit. [...]
Jetzt reichte es. Das Essen war keine Gabe der Liebe, sondern Treibstoff für einen Hochbegabten. "Das Essen ist nicht für mich, sondern für mein Gehirn?"
"Für die Synpasen." [...]
Ich schob den Teller weg und stand auf.
"Habe ich was Falsches gesagt? Wo gehst Du hin, Joschel?"
"Zu McDonald´s", sagte ich. "Synpapsen töten".
Unten im Hausflur schlug ich meine Stirn langsam gegen die verbeulten Briefkästen, wartete auf den Schmerz und stellte mir vor, wie eine Handvoll zitternde Synpasen den Geist aufgaben.

(aus: Oliver Dierssen: Fausto; Heyne 2011; S. 61 - 63)

SaschaSalamander 03.06.2011, 16.21 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Der Märchenerzähler Zitate

S. 18: Die blauen Stickgarn-Augen waren abgewetzt, als hätten sie schon zuviel gesehen. Sie blickten müde und ein wenig ängstlich.

S. 33: Zwei Tage, in denen sie ihn beobachtete, wie er schwieg.

S. 40: Seine Worte klangen anders. Jemand hatte Licht zwischen den Sätzen angezündet.

S. 54: Ihre Stimme war so kalt wie Eis, schmeckte aber nicht nach Vanille. Sie schmeckte nach Scheuerpulver und einer kittelgestreiften Lebensenttäuschung.

S. 55: Es begann aus den entsetzten blauen Augen zu regnen.

S. 72: Der Raureif im Garten war ein Mantel aus Zugvogelflaum.

S. 133: Die Luft im Garten war gar nicht mehr so blau wie sonst. Etwas Rötliches hatte sich hineingemischt. Bertil versuchte größer auszusehen - und er wird dabei kleiner, ohne es zu merken.

S. 210: Das weiße Rauschen au sdem Walkman hüllte sie beide ein wie eine dicke Decke aus Neuschnee, es faltete seine Flügel über ihnen zusammen und schloss die neugierigen Blicke aus.

S. 246: Die anderen redeten über Geschichte. Jahreszahlten surrten über ihren Köpfen durch die Luft wie merkwüdig gestaltlose Winterbienen.

S. 258: "Du hast Recht", sagte Abel im Flur. "Die Luft ist blau. Ich hätte nicht gedacht, dass das stimmt". Er lächelte. "Ja", sagte Anna, "gestern wäre ich beinahe darin ertrunken".

S. 284: Die Wellen glichen jetzt dunkelgrünem Honig. Es musste am Misstrauen liegen.

S. 328: Abel stand nicht mehr bei den Fahrradständern. Es war, als wäre auch er weggetaut, mit dem Schnee verschwunden.

S. 346: Sie fiel in die Umarmung wie in warmes Wasser, wie auf ein Sofa, wie in einen Sommertag, wie in die Tür eines Ortes, der Zuhause war.

S. 367: "Am Ende springe ich über so viele Schatten, dass ich keinen mehr habe, und was ist ein Mensch ohne Schatten?"

SaschaSalamander 09.04.2011, 11.41 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL

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