SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Mord in Serie 30 - Bis in den Tod

Klappentext: Ein traumatisierter Ex-Soldat und eine verbitterte Prostituierte - ein Pulverfass, das hochzugehen droht. Sex, Drogen und Gewalt sind ihr Lebenselixier, das zum Spiel mit dem Feuer wird. Und als es zum ersten Toten kommt, gibt es für beide kein Zurück mehr.

Inhalt: Eddie erzählt seiner Therapeutin von den traumatischen Erlebnissen des Kriegs. Und es zieht ihn hin zu Cindy, die er von früher kennt. Er sucht sie und findet sie als Prostituierte kurz vor der tschechischen Grenze. Als sie von einem Freier bedroht wird, eilt er ihr zur Hilfe. Die beiden sehen und verstehen sich nach all den Jahren auf Anhieb: sie haben nichts mehr zu verlieren, und so starten beide einen grausamen Feldzug gegen unliebsame Freier.




Die neueste Folge von MORD IN SERIE hebt sich in vielen Punkten von den bisherigen Veröffentlichungen ab. So geht es hier nicht um einen Thriller, bei dem der Täter ausfindig gemacht werden muss. Es gibt auch keinen überraschenden Twist, keine Verschwörung, kein Ermittlerteam, keinen strahlenden Helden. Dafür gibt es ein Pärchen a la Bonnie und Clyde, das sich in einen immer wilder wirbelnden Strudel aus Sex, Drogen und Gewalt ziehen lässt. Die Frage für den Hörer ist, wie es enden wird. Ein Happy End scheint ausgeschlossen, doch bis zum Finale wird immer noch eins draufgesetzt, immer weiter bergab.

So gibt es zu Beginn erst einmal Flashbacks, dann ein erster eskalierender Streit, bald eine erste absichtlich herbeigeführte Gewaltszene. Die Folter wird ziemlich brutal dargestellt, man muss als Hörer so einiges miterleben, verzieht schmerzhaft das Gesicht, möchte sich das gar nicht so detailliert und plastisch vorstellen, wie es hier sehr realistisch präsentiert wird.

Inhaltlich ist es einfach, dieser Episode zu folgen, die Handlung ist recht geradlinig. Dafür aber sollte man gute Nerven mitbringen und es nicht gerade zum Abendessen hören, wenn man beides (Hörspiel und Essen) genießen möchte.

Die Soundeffekte unterstreichen die makaberen und knallharten Gewaltdarstellungen, die Musik fügt sich in die Partynächte und den wilden Drogenrausch, den das Pärchen durchlebt. Für den Hörer bleibt keine Minute zum Durchatmen, bevor es auch schon wieder weitergeht.

Oliver Kube als Eddie verkörpert den traumatisierten Soldaten sehr gut, ob nun verliebt in seine Cindy, im Flashback des Kriegs, im Rausch der Gewalt, er klingt überzeugend. Auch Greta Galisch de Palma macht ihre Sache als Cindy hervorragend. Ihre reizvolle Weiblichkeit gegenüber Eddie, aber auch die genervte Prostituierte, die immer wieder die gleiche Nummer abspult, als gelangweilte Zicke vor dem Zuhälter, als brutale Gangsterbraut, sie weiß mit all ihren vielen weiblichen Facetten perfekt zu spielen.

Nur an einer Stimme nahm ich wieder Anstoß: am Zuhälter Django. Wie beim letzten Mal stellte sich heraus, dass es Frank Fabry ist, den ich inzwischen als Sänger und Künstler sehr schätze, der mir als Sprecher in einem Hörspiel aber einfach zu künstlich und gestellt klingt. Mag sein, dass er als Zuhälter schmierig und etwas überzogen sprechen soll, trotzdem für mich etwas zuviel des Guten.

Insgesamt ist BIS IN DEN TOD eine außergewöhnliche Folge, die etwas vom Konzept der Reihe abweicht, dennoch gut dazu passt und sehr gut unterhält. Hart an der Grenze und stellenweise darüber hinaus, als Ausnahme innerhalb der Reihe wirklich gelungen ...

SaschaSalamander 29.01.2018, 08.50

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