SaschaSalamander

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Bücher lesen und sich merken

Ich finde den Vorgang des Lesens sehr faszinierend. Weil jeder seine eigene Methode hat und jeder es anders angeht. Ein anderer liest langsam und genau, ein anderer rasant und ungenau. Und doch stelle ich fest, dass dies nichts damit zu tun hat, wie man sich Dinge einprägt. So habe ich festgestellt, dass ich kleine Details oft nicht weiß, nicht einmal während des Lesens. Aber dass der Kerninhalt und wichtige Dinge mir noch Jahre später im Gedächtnis sind. Und trotzdem, wenn ich ein Lesezeichen im Buch verschlagen habe, dann kann ich die Stelle nur mit sehr großer Mühe wiederfinden, weil ich einfach nicht weiß, ob ich etwas bereits gelesen habe oder nicht?!?

Vor ein paar Wochen habe ich ein Buch über effektives Lesen zu mir genommen, da ging es nicht um Speedreading, sondern um das rasche Auswerten eines Buches, und da war auch genau dieses Phänomen beschrieben: dass man sich den Inhalt eines Buches einprägt, wenngleich man nicht einmal wirklich sagen kann, ob man es überhaupt gelesen hat. Das hat mich dann doch sehr erstaunt ...

Und dann fällt mir noch auf, dass ich mir Namen der Autoren merken kann. Ich weiß heute noch, wie der Kinderbuchautor von anno irgendwann hieß, oder jeden einzelnen Roman. Die Namen meiner Menschen im Umfeld kann ich mir ebenfalls sehr gut merken. Doch wenn ich eine Rezension schreibe, dann klicke ich meist auf eine Beschreibung im Web oder lese den Klappentext des Buches, weil ich nicht einmal mehr den Namen des Protagonisten weiß im Anschluß!

Schon verrückt ... und ich habe mir vorgenommen, Bücher manchmal etwas genussvoller zu lesen. Was allerdings dazu führt, dass ich für einzelne Bücher schon mal mehrere Wochen brauche *seufz*.

Wie ist das bei Euch? Wie effektiv lest Ihr Bücher? Geniest Ihr sie, oder verschlingt Ihr sie? Könnt Ihr Euch später an Namen, Details, Inhalte, Autoren erinnern? Findet Ihr auch ohne Lesezeichen Euren letzten Leseabbruch?

SaschaSalamander 14.11.2009, 16.25

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Karin

Ich gebe es zu: Ich bin eine Genussleserin! Selbst, wenn das bedeutet, dass ich dann eben länger für ein Buch brauche. Dafür meine ich, mehr (allerdings nicht alle, sondern eher bestimmte, z. B. markante Szenen) Details aufzunehmen, inklusive der Stimmung des jeweiligen Buches und bestimmte Aspekte der Thematik und des Inhalts.

Bei Namen hört dieses Details merken allerdings offenbar bei mir auf. Namen muss ich nach längerer Zeit auch wieder nachschlagen, insbesondere, wenn in einem Buch viele Charaktere mitgespielt haben.
Ich merke mir vielmehr, WIE sie sind bzw. bei der Lektüre rübergekommen sind. Ob ich mich beispielsweise mit ihnen habe identifizieren oder sie habe verstehen können, oder aber, ob mir der eine oder andere Charakter aus meinem Empfinden heraus fremd erschienen ist.

Auch bei manchen Aspekten der Handlung kann es vorkommen, dass ich meine Erinnerung später erst erneut auffrischen muss, damit es mir wieder einfällt.
Ich erinnere mich langfristig eher daran, wie das Buch auf mich gewirkt hat, was (auch: welche Gedankengänge etc.) es in mir ausgelöst hat, und welchen Eindruck ich davon hatte.

Speedreading wäre überhaupt nichts für mich. Einmal habe ich es aus reiner Neugierde ausprobiert und dabei festgestellt, dass mir dabei der meiste Inhalt durch die Lappen ging.
Ich konzentriere mich dann so sehr darauf, schnell zu lesen, dass ich kaum noch etwas aufnehme. Und wenn, dann nur oberflächlich.

Um einen Text - gleich welcher Art - richtig aufnehmen zu können, muss ich mich wirklich darauf einlassen. Dazu brauche ich Zeit - die ich mir auch nehme.

LG Karin

vom 14.11.2009, 18.28

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