SaschaSalamander

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Der Märchenerzähler

michaelis_maerchen_1.jpgMann, dieses Buch hat lange gebraucht, bis es mich erreichte! Ich habe es schon lange vor Erscheinen gesehen als Leseexemplar gesehen und überlegt, ob ich es nehme oder lieber ein anderes. Nun, ich nahm es damals nicht, denn so toll das Cover aussah, so nett es beim Reinlesen schien, der Klappentext klang nach durchschnittlichem All-Age, wie er momentan regelrecht verramscht wird. Dann sah ich das Buch überall in den Läden liegen, in verschiedenen Listen auftauchen, das Cover schien überall zu prangen. Rezensionen wie gesagt lese ich ungern, weil die zum Spoilern neigen.

Aber es gibt einige wenige Schreiberlinge, die ich kenne und denen ich vertraue in dieser Hinsicht. Und dort begegnete es mir nun auch immer häufiger. Und alle sagten "kann ich nicht sagen, sonst verrate ich zuviel". Mensch, sowas macht mich fuchsig, ich will doch nicht die Katze im Sack! Aber wehe, mir verrät jemand zuviel!

Dann mich ausführlich im Laden beraten lassen und endlich entschieden, dass ich es nun lesen werde. Alle anderen Bücher liegen nun wartend daneben, ich will endlich dieses hier lesen. Will endlich wissen, warum alle so begeistert sind, und ob das nur ein billiger Hype ist, oder ob es mich wirklich bewegen wird und diese Aufruhr auch wert ist.

Oettinger-Verlag. Davon kenne ich eigentlich nur Gutes, viele meiner Lieblings - Kinderbücher sind von dort. Kann mich nicht erinnern, dass mir da eines untergekommen wäre, mit dem ich nichts anfangen konnte. Und das Cover ist auch toll gemacht, es ist wunderschön.

Sogar der Trailer gefällt mir sehr gut, was wirklich ungewöhnlich ist. Denn Trailer finde ich - meine persönliche Meinung! - eher als sinnlos. Ich sehe sie mir zwar immer wieder an, schüttle dann aber irritiert den Kopf und frage mich, was das jetzt mit dem Buch zu tun hatte. Aber dieser hier machte mich wirklich neugierig!

Hier und da habe ich Dinge gelesen wie "bittersüß" oder "traurig und doch schön" oder "Kloß im Hals". Diese Worte bei diesem Buch lassen mich ein bestimmtes Thema vermuten (oder ein anderes. Naja, jedenfalls eine Richtung). Mal sehen, ob ich richtig liege. Falls ja, dürfte ziemlich harte Kost auf mich zukommen, die mit Märchen so gar nichts zu tun hat, falls ich richtig liege. Falls meine Gedanken richtig sind, dann denke ich sofort an einige anderen Bücher (ich glaube, eines davon sogar ebenfalls Oettinger), die mich alle sehr bewegt haben und noch immer zu meinen Lieblingsbüchern zählen ...

Auch, wenn ich noch nicht angefangen habe mit Lesen, eines fiel mir bereits beim Durchblättern auf: Parataxen. Ich glaube, aus Versehen habe ich irgendwo ein Komma gefunden, aber die Autorin schreibt sehr knapp. Was jedoch nicht schlecht sein muss, sondern ein ganz eigener Stil sein kann. Auf den ersten Blick und das erste Überfliegen jedenfalls wirkt es sehr angenehm, und das Schlichte kann ein dramatisches Thema umso intensiver machen (ich denke an Mangas, die mit ihren kindlichen Zeichnungen erst recht tragisch wirken, etwa "barfuss durch Hiroshima" oder "Adolf", bei denen ich literweise Tränen geweint habe). Schlichtheit bedeutet auch "kindlich", "einfach", "unschuldig", "direkt". Ohne Umwege.

Mensch, ich interpretiere und denke, noch bevor ich gelesen habe. Wie lange habe ich nun mit mir gehadert? Ich glaube, Dezemer dürfte es sein, seit ich immer wieder sage "lese ich - lese ich nicht - lese ich - lese ich nicht" ...  ich hoffe sehr, dass das Buch diesen emotionalen Aufwand schon lange vor der Lektüre wert ist ;-)

SaschaSalamander 05.04.2011, 18.30

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