SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Die Bestimmung 1-3

Nun habe ich alle drei Teile des Buches "Die Bestimmung" gelesen. Den ersten auch gesehen. Großartig rezensieren möchte ich die Titel nicht, aber gerne "meinen Senf" dazugeben und ein paar Gedanken loswerden. 

Eine >Vorabmeinung< zum ersten Band sowie eine >abschließende Meinung< habe ich bereits hier gepostet. Und was ich im ersten Band empfunden habe, kann ich für die Folgebände nur bekräftigen. Das Buch hat enormes Potential in der Ausgestaltung der Welt, in der dahinter liegenden Verschwörung, in der Ausarbeitung des Plots.


Aber: die Charaktere bleiben einfach zu plakativ. Alles wird erklärt, statt die Handlung für sich sprechen zu lassen. Und auch die Charaktere entwickeln sich nicht wirklich weiter, agieren einfach der Handlung entsprechend, um die Story voranzutreiben.

Vor allem die Romance zwischen Tris und Four wurde einfach nur noch lästig. Ständig kappeln sie sich, immer ist der eine sauer auf den anderen, dann wird verziehen, aber dann ist doch noch ein bohrender Stachel, das Vertrauen wird wieder zerstört, aber sie lieben sich doch, oh nein doch nicht, Alleingang, dann wieder Versöhnung. Gelegentlich schwankte ich zwischen "ich kriech ins Buch und wasch beiden ordentlich den Kopf" und "ich hör einfach auf, weil es nur noch nervt". 

Abgebrochen habe ich trotzdem nicht, dafür war mir die Geschichte an sich einfach zu gut. Ich wollte unbedingt wissen, wie es voranging. Im späteren Verlauf lernt der Leser die anderen (ehemaligen) Fraktionen immer besser kennen.

In mir kommt allerdings immer mehr der Verdacht auf, dass die Autorin sich außer über die Inhalte der Fraktionen und der großen Verschwörung dahinter nicht soviel Gedanken um die eigentliche Welt gemacht hat, wie es anfangs den Schein hatte. Dafür war alles zu plakativ. 

Verdammt schade. Das Buch lässt mich sehr zwiespältig zurück. Ich bin begeistert von der Idee, und es bleibt viel davon hängen, beschäftigt mich auch nach dem Lesen. Die Entwicklung der Geschichte führt über viele Stationen und ist sehr schön aufeinander aufgebaut. Aber ich bin froh, dass ich es endlich hinter mir habe, denn pubertäre Teenie-Streitereien wie "Du hättest mir das sagen müssen, aber ich sage Dir dafür auch nichts mehr" und "ich will Dich nicht lieben aber verzehre mich nach Dir" sind einfach enervierend. Hätte man die Geschichte um all die inneren Monologe voller überdramatisierter Emotionen gekürzt, und hätte man lieber die Handlung für sich sprechen lassen, hätte wohl ein Buch genügt, und DAS wäre der große Wurf geworden. 

SaschaSalamander 02.03.2015, 08.46

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