SaschaSalamander

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Gruselkabinett 10 - Die Rückkehr der Blutbestie

Klappentext: Die Blutbestie ist tot! Ihr Körper wird im Museum ausgestellt und soll die große Touristenattraktion von Holsworthy werden. Der Wissenschaftler O Mara hat jedoch gänzlich andere Pläne und bringt das leblose Monster gewaltsam an sich. Für die Rückkehr Steve Durys muss Blut fließen. Viel Blut. Bald legt sich Angst über das kleine Städtchen. Werden Dave Donovan und Alice Flack das anscheinend unverwundbare Ungeheuer vernichten können?


Die achte Folge der Reihe Gespenster-Krimi, >DIE BLUTBESTIE<, hatte mich ziemlich begeistert. Nach der Vorlage von A F Morland hat Markus Duschek das Skript bearbeitet und dabei wieder einen Oldschool-Grusel vom Feinsten erschaffen. Die 70 Minuten Hörspiel vergingen wie im Flug, und ich konnte es gar nicht fassen, als die Hatz nach dem Ungeheuer schon zu Ende war! 

Der Aufbau ist klassisch und wie zu erwarten: eine Pressesitzung, die menschliche Hybris wird deutlich aufgezeigt. Man hatte die Bestie (vermeintlich) vernichtet, doch nun soll es ausgestellt werden als Mahnmahl der Stadt. Natürlich lässt das Unheil nicht auf sich warten, und bald wird fröhlich losgemetzelt. Die Hatz beginnt, das Monster wird besiegt, und alle sind glücklich, falls sie nicht zuvor auf brutale Weise sterben mussten. Eben ein Klassiker, wie er bei guter Umsetzung immer wieder funktioniert. Und die Umsetzung ist in diesem Fall mehr als hervorragend! 

Presse und Werbung zu Beginn, da denkt man an typische Titel wie Robocop, Jurassic Park, Splice, Transcendence und viele anderen Titel vor allem aus dem Bereich wissenschaftlicher Sci-Fi / Dystopien. Und wenn ein Film (oder hier Hörspiel) schon so beginnt, dann ist klar, dass alles im Desaster enden wird und das geplante Projekt gründlich in die Hose geht. Daher habe ich mich köstlich amüsiert, als in der ersten Szene die großen Pläne geschmiedet wurden und sich die Spannung bereits aufbaut in der Frage "na, wie wird es wohl dieses Mal schiefgehen". 

Im Museum macht Julia Fölster in der Rolle der Prudence ihrem Namen alle Unehre, als sie und ihr Freund das Monster besichtigen. Die Spannung wird in dieser Szene gesteigert, auch hier wieder mit absolut klassischen Mitteln: das junge Paar, Sex liegt in der Luft, einer hat ein ungutes Gefühl und ignoriert es, und dann sind da noch die glühenden Augen der Bestie, die so gar nicht tot wirkt. Der Hörer ahnt: "gleich geht es los". 

Tja, und dann geht es tatsächlich so richtig los. Wieder in Anlehnung an Frankenstein, Re-Animator und andere eklige Gruselfilme mit jeder Menge Blut im Hobby-Labor. Die Kulisse ist vom Allerfeinsten, vor allem die Operation ist so eklig anzuhören, dass es ein wahrer Genuss ist. Man hört richtig das Schmatzen, Gurgeln, Glitschen, wenn das Gehirn bearbeitet wird, wenn der Wissenschaftler sägt und transplantiert und sein grausiges Werk vollzieht. Selten, dass ich so klare Bilder vor Augen haben wie in dieser Folge, wo es äußerst detailliert zur Sache geht. 

Was dabei besonders gefällt: es gibt zwar Action und gegen Ende natürlich einen Showdown. Aber dennoch ist DIE RÜCKKEHR DER BLUTBESTIE dieses Mal weniger laut und hektisch als der Vorgänger (was für mich positiv ist). Da gleichzeitig ebenso viel Wert auf Effekte und Atmosphäre gelegt wurde, fand ich die Fortsetzung sogar einen Tick besser als den ersten Teil. 

Man trifft auch einige Charaktere / Sprecher aus Folge acht wieder: So ist Merete Brettschneider erneut als Alice zuhören, Mark Bremer ermittelt wieder als Dave Donovan. Und was wäre die Blutbestie ohne Martin Sabel als Hauptrolle ;-)

Die Sprecherliste ist wie bei Contendo üblich recht lang, das Hörspiel ist gespickt mit unterschiedlichen Charakteren in kleineren und größeren Rollen. Dieses Mal treffen wir unter anderem auf Daniel Welbat, Wolf Frass, Gerrit Klein, Bernd Stephan, Joachim Tennstadt, Kerstin Draeger, Robert Missler und einige weitere, die das Skript zum Leben erwecken, sodass man sich mitten im Kino wähnt. 

Für mich definitiv eine der besten Folgen. Retro im Setting, in der Handlung und im (positiven) Trash-Faktor, aber hochmodern mit Profi-Sprechern, optimalem Sound und realistischen Effekten. Was für ein Genuss!

SaschaSalamander 04.11.2016, 09.11

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