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Tag: Krim
Tannöd
Aber gut, ausnahmsweise mal das Pferd von hinten aufgezäumt. Ich möchte trotzdem nun schrittweise vorgehen. Erst einmal zum Roman selbst: die Autorin Andrea Maria Schenkel schrieb mit "Tannöd" ihren Erstling, und er schlug ein mit Bombenerfolg. Dabei bezieht sie sich auf einen real geschehenen Mord in >Hinterkaifeck< im Jahre 1922. Es gab schon eine andere literarische Aufarbeitung, doch der Vorwurf des Plagiats wurde dann abgewiesen. Nun gut, ich kenne das andere Werk nicht, aber ich denke, berühmte Momente der Geschichte oder bekannte Mordfälle wie Jack the Ripper wurden auch immer wieder neu bearbeitet, ohne dann jedoch abgeschrieben zu sein ...
Zur Handlung nur soviel: so wirklich beliebt waren die Bauern Danner auf dem Tannödhof nicht, mürrisch, geizig, hart. Trotzdem sind alle geschockt, als das Ehepaar, deren Tochter, Enkel und sogar die Magd auf brutale Weise getötet wurden, und niemand kann sich vorstellen, wer zu einer solch schrecklichen Tat fähig sein könnte.
Das Buch ist nicht als Roman geschrieben, sondern in Form einzelner Interviews. Beginnt ganz unverfänglich mit der Geschichte eines kleinen Mädchens, welches erzählt, wie seine beste Freundin nicht in der Schule war und auch nicht im Gottesdienst. Es wird erzählt, was kleine Mädchen eben so erzählen. Von gemeinsamen Freuden, von einem Streit, von ihrem Lieblingsessen und den gemeinsamen Spielen. Davon, wie die Tochter der Danners immer von ihrem Vater aus Amerika erzählte, und von dem Zauberer im Wald. Und so geht es weiter. Anfangs scheinbar unzusammenhängend, im Laufe der Zeit immer strukturierter und verständlicher sind die Berichte abgefasst. Nachbarn erzählen, der Lehrer, der Pfarrer, eine alte Bäuerin, sie alle haben ihren Teil beizutragen und tratschen munter über die Danners und deren unzüchtiges Leben. Immer mehr Details werden enthüllt, hier mal eine Andeutung, dort eine Mutmaßung, dort will niemand etwas gesehen haben, aber andere hätten behauptet, und so wird aus vielen verschwommenen Mosaiksteinchen ein immer deutlicheres Bild, welches sich dem Leser dann zwar enthüllt, aber dennoch viele Fragen offen lässt ...
Ich habe das Hörbuch gehört, ohne mir zuvor den Inhalt anzusehen. Keine Rezension, keine Inhaltsangabe, kein Klappentext. Nur das Wissen, dass dieses Buch wohl ein Riesenerfolg gewesen sein muss und nun sogar verfilmt wird. Umso erstaunter war ich dann über das, was sich mir bot. >Monica Bleibtreu< (gestorben 13.05.2009) war mir als Stimme bis dahin nicht bekannt, und ich war angetan von ihrer ausdrucksstarken Darstellung. Männer kenne ich als virtuose Künstler, die regelrechte Ein-Mann-Hörspiele hinbekommen, doch Frauen haben diese Stimmgewalt leider nicht, vor allem anatomisch bedingt (vermute ich). Doch Monica Bleibtreu gelingt, was ich von Frauen sonst nicht kenne: sie verkörpert verschiedene Personen. Ein naseweises Mädchen, eine alte Bäuerin, ein alter Pfarrer, die bigotte Haushälterin des Pfarrers, eine bauernschlaue alte Frau, der ruhige Lehrer, der Postbote, sie erschafft mit ihrer Stimme, ihrem Tonfall, ihrer Betonung, ihrer Sprachmelodie, ihrem Rhythmus, mit allem, was ihre Stimme hergibt, unzählige verschiedene Menschen. Ich sah sie bildlich vor mir, wie sie hibbelnd auf dem Stuhl saßen, wie sie ruhig in die Ferne blickten, die Finger ineinandergruben, hektisch sich umsahen, wie sie genüsslich erzählten und immer mehr ausschmückten oder aber sich in sich zogen und nicht wirklich etwas von dem Grauen erzählen wollten.
Anfangs war ich extrem verwirrt, weil ich gar nicht wusste, auf was das Buch nun abzielen soll. Und bis zum Ende wurde mir nicht klar, wem diese Personen nun antworten. Einem Reporter? Einem Schriftsteller? Einem Polizisten? Und was haben die Gebete zwischen den einzelnen Interviews zu bedeuten? Ich dachte, dass mir da etwas entgangen sei, aber bei späterem Stöbern im Web fand ich heraus, dass dies wohl Fragen sind, welche allgemein nicht geklärt wurden. Nun gut, es sind stilistische Mittel, und ein Autor muss sich nicht immer erklären. Die Gebete haben mich dann langsam recht genervt, aber sie gehörten dazu, und das "Herunterleiern", wie Monica Bleibtreu es so perfekt gemacht hat, hat sehr viel Stimmung in das Hörbuch gebracht, es verstärkte das Gefühl, welches für mich während des Hörens aufkam. Die Atmosphäre von heuchlerischen, auf sich bedachten, kleingeistigen, aber doch auf ihre Weise gerissenen Menschen, die sonntags in die Kirche gehen und ihre Gebete herunterleiern, die täglich ihre Litanei beten, die aber hinter ihren verschlossenen Türen ihre Ehefrau prügeln, die Kinder schlagen, die Tochter missbrauchen und böse über andere reden, welche sich in der Öffentlichkeit einen kleinen Fehler erlauben. Ich sah sie hinter ihren Gardinen hervorlugen, streng bedacht, den Schein zu wahren und mit dem Finger auf andere zu zeigen ...
besonders auffällig auch die Mundart. Es wurde sehr viel Dialekt eingebracht, es kamen alte Ausdrücke zur Sprache, die das Hörerlebnis sehr stimmungsvoll machten und perfekt in die Inszenierung passten.
Um wieder zum Anfang zurückzukommen: die Handlung an sich (oder besser der Inhalt dahinter, denn Handlung konnte man es nicht nennen) ließ mich recht kalt, und im Normalfall hätte ich ein solches Buch recht schnell wieder beiseite gelegt. Doch die Darstellung durch die Sprecherin, und auch die gekonnte Erzählweise mit all den kleinen Aha-Erlebnissen, wenn eine kurze Erwähnung vom Anfang nun plötzlich sich mit einem weiteren Puzzleteil zu einer weiteren Erkenntnis für den Leser zusammenfügt, das hat seinen ganz eigenen Reiz.
Wirkliche Spannung kommt nicht auf, und einen klaren Handlungsfaden darf man nicht erwarten. Man sollte sich wirklich völlig auf das Werk einlassen, ohne sich bestimmte Erwartungen oder Vorstellungen davon zu machen. Sondern es einfach wirken lassen.
Als Film würde ich mir das vermutlich nicht ansehen, dazu reizen mich das Thema und die Leute viel zu wenig. Ob es mir als Buch gefallen würde, weiß ich nicht, denn Monica Bleibtreu hat dem allem für mich schon einen sehr persönlichen Touch verliehen. Aber das Hörbuch - WOW! Ich kann verstehen, wenn viele das Buch langweilig finden, die Rezensionen im Web (die ich erst im Nachhinein angesehen habe) gehen ja sehr auseinander, und viele halten es für herausgeworfenes Geld. Kann ich verstehen. Aber ebenso verstehe ich all jene, welche das Buch begeistert als Meilenstein feiern und in den Himmel loben. Mich selbst findet man irgendwo dazwischen.
Mein Tipp: auf jeden Fall das Hörbuch in der Version mit Monica Bleibtreu hören!
SaschaSalamander 18.11.2009, 10.27 | (0/0) Kommentare | PL
Beides hervorragend
"Totengleich" von Tana French hält mich in seinem Bann, der erste Band war nett, aber der zweite hier fesselt mich richtig und begeistert mich, wie er immer mehr kleine Details preisgibt und man die jungen Leute aus Lexies Freundeskreis immer besser kennenlernt, das Haus in dem sie leben, ihre Gewohnheiten, ihre Verbindungen.
Und "die Hütte" ist wirklich ein sehr erstaunliches Buch, von dem man in den Medien seltsamerweise viel zu wenig hört. Gott in Gestalt einer japanischen Gärtnerin, einer dicken afrikanischen Mama und eines jungen südländischen Handwerkers. Das Buch lässt mich eine Wärme spüren, die ich schwer beschreiben kann, und jedes Wort dringt tief ins Innere. Ob gläubig oder nicht, es bewegt mich. Ich weiß nicht, ob es Antworten liefern wird, viele sind angetan von den Antworten, andere vermissen diese dagegen. Aber eines ist sicher: es ist eines der Bücher, die ich nie vergessen werde.
SaschaSalamander 17.11.2009, 21.32 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Gleich einer Toten
Gestern habe ich angefangen mit "Totengleich", dem zweiten Roman von Tana French, welche mit >"Grabesgrün"< schon einen rechten Bestseller gelandet hat. Schon Grabesgrün hatte mir ja weitgehend recht gut gefallen, und auf dieses bin ich nun erst recht gespannt. Was ich bisher hörte, klingt absolut mitreißend. Man erfährt mehr über die weibliche Protagonistin aus dem ersten Teil. War sie anfangs nur die Begleitperson für den männlichen Hauptchara, ist nun diesmal sie die Heldin des Buches. Man erfährt mehr über ihre Vergangenheit als Undercoveragentin. Und dann plötzlich der Schock: ihre damals von ihr und den Mitpolizisten erschaffene Figur wird getötet! Eine Frau, die exakt so aussieht wie sie. Mit all den Daten, Informationen etc ihrer fiktiven Figur, welche sie als Undercover verkörperte.
Mehr weiß ich nicht, weil ich Rezensionen und Inhaltsangaben gerne vermeide wenn möglich. Von daher kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, in welche Richtung die Geschichte nun gehen wird. Ob sie ihre alte Rolle nun noch einmal antreten wird? Oder ob sie deren bisher nicht existente aber nun ins Rennen geworfene Zwillingsschwester sein soll? Ob sie eine neue Figur erschafft? Wer hat sie getötet? Und vor allem: warum?
Na, in den nächsten Tagen werde ich es ja erfahren! ;-)
SaschaSalamander 16.11.2009, 15.07 | (0/0) Kommentare | PL
Spannender als erwartet
SaschaSalamander 11.11.2009, 17.30 | (0/0) Kommentare | PL
Grabesgrün
Rob und Cassie sind ein Ermittlerin in Dublin. Als ein Mädchen auf dem Opferstein einer Ausgrabungsstätte gefunden wird, zieht man sie beide sofort hinzu. Es gibt viele wilde Spekulationen über Opferrituale, Vergewaltigung, Serientäter oder vielleicht einen Gegner der Bürgerbewegung, welche der Vater des Kindes leitet. Doch Rob zieht eine Verbindung, welche anderen gar nicht in den Sinn kommt, und er behält seine Vermutung für sich. Damals verschwanden drei Kinder, es geschah ein schlimmes Verbrechen an genau diesem Ort, und nur Rob wurde lebend aufgefunden. Ohne Erinnerung, er weiß nicht, was damals geschehen war. Mühsam versucht er nun, sich schrittweise an damals zu erinnern, in der Hoffnung, dass er auf diese Weise mehr über das aktuelle Verbrechen erfährt ...
Doch, das Buch ist recht nett gemacht. Die Charakere sind mir mit der Zeit sehr sympathisch geworden. Haben ihre Schwächen, ihre Stärken, sind eben einfach menschlich. An meine Favoriten kommen sie nicht heran, aber das muss ja auch nicht sein. Mir fehlt einfach ein wenig das gewisse Etwas, das sie dann noch einen Tick anders macht als die anderen. Das, was sie von den normalen AlltagsAntiHelden unterscheidet, die in den normalen Krimis von Fitzek, Franz etc vorkommen.
Die Handlung schlängelt sich wie ein gemächlicher Fluß voran, ohne Hektik, ohne Stromschnellen, dafür aber beständig und gleichmäßig. Das Buch soll, wie ich hier und da gehört habe, wohl manchmal ein wenig zäh sein, im Hörbuch hatte ich dieses Gefühl niemals, da passte jede Szene, nichts war zuviel oder zuwenig, alles sehr gut abgestimmt. Ich mag es, wenn keine rasanten Actionszenen vorkommen, sondern das Buch realistisch bleibt.
Nur das Ende ist ... hm, ich weiß nicht. Es bleibt realistisch, das gefällt mir. Aber ich bin dennoch unzufrieden, denn das, was die Essenz des Buches ausmachte, das, worauf der Leser die gesamte Zeit bangte, mehr als auf die Auflösung des eigentlichen Falles, das wurde dann unter den Tisch fallen gelassen. Es mag sein, dass dies in der Realität auch der Fall ist. Nicht immer geht alles gut aus, nicht immer gibt es für alles eine Lösung, aber wenn dies den Kern des Buches ausmachte, dann fehlt mir einfach etwas. Das Ende hat nich, wie bei anderen Büchern oft, das gesamte Buch verdorben (manchmal hat man das Gefühl "ach hätte ich es doch nicht gelesen"), nein, das nicht. Es hinterlässt nur einen bitteren Nachgeschmack und ein Gefühl von "ich hätte es aber gerne noch gewusst".
Aber ansonsten war das Buch wirklich sehr nett. Solide, könnte man sagen. Sehr gut aufgebaut, ein wenig wie aus dem Schulbuch für moderne Thriller. Eben glatt und geschmeidig, leserfreundlich und unterhaltsam, spannend, das, was man einen "Pageturner" nennt. Ich kann es guten Gewissens jedem empfehlen, der gute Krimis / Thriller zu schätzen weiß. Ein paar Abstriche am Ende, aber damit kommt man recht gut klar. Alles in allem ein Buch, das den Kauf meiner Ansicht nach lohnt.
SaschaSalamander 30.09.2009, 10.07 | (0/0) Kommentare | PL
Sozialarbeit mal anders
Ich habe eine Kollegin, mit der ich mich sehr oft über Bücher unterhalte, es ist spannend, wenn wir zufällig gerade das gleiche Buch lesen (letztens "Grabesgrün") oder einer von uns etwas liest, das der andere vor ein paar Tagen oder Wochen erst gelesen hat. Dieses hier, meint sie, wäre genau meine Kragenweite *vorfreu* ...
SaschaSalamander 29.09.2009, 18.23 | (0/0) Kommentare | PL
Grüne Gräber
Ein Detective im Morddezernat muss einen Fall aufklären. Er verrät niemandem, dass er damals bei einem sehr ähnlichen Fall (ein Zusammenhang?) eines der betroffenen Kinder war. Er kann sich nicht mehr erinnern, was damals geschah, aber vielleicht könnte seine Erinnerung zur Klärung des Falles beitragen. Trotzdem versucht er, niemanden erfahren zu lassen, dass er damals dieser Junge war ...
Ich habe mich noch nicht weiter informiert, woher Tana French kommt, ob es Erstlingswerke sind oder ihr erster internationaler Durchbruch. Sollte ich mal tun, denn bisher finde ich das Buch sehr schön, seit langem Mal wieder ein Krimi, der mich richtig mitreißt und auch bewegt ...
SaschaSalamander 25.09.2009, 16.27 | (0/0) Kommentare | PL
In seiner Hand
Abbie Deveraux erwacht, um sie herum Dunkelheit, Stille, eine Kapuze über dem Kopf, um den Hals eine Drahtschlinge. Ein fremder Mann besucht sich in unregelmäßigen Abständen, um ihr einen Eimer für ihre Verrichtung zu bringen und ihr minimale Mengen Flüssigkeit und Nahrung zu bringen, welche das reine Überleben sichern sollen. Bald wird er sie töten ... doch Abbie gelingt das Unmögliche: sie kann ihrem Peiniger entfliehen und bricht zusammen, kommt in einem Krankenhaus wieder zu sich. An die Tage vor ihrer Entführung kann sie sich nicht mehr erinnern.
Das Grauen ist für Abbie nicht vorbei, denn statt sich in die Ermittlungen zu stürzen, den Täter ausfindig zu machen und ihr Polizeischutz zu gewähren, beginnen die Poliziste und Ärzte ihr Fragen zu stellen. Denn ihre Geschichte ist zu unglaublich, und alles deutet darauf hin, dass sie die Entführung nur erfunden hat. Weil niemand ihr helfen will, stürzt sch Abbie nun selbst in Nachforschungen. Was ist geschehen? Warum reagieren ihre Freunde so seltsam auf ihr Erscheinen? Wer war die Frau, die von heute auf morgen ihren Freund verlassen und ihre Arbeit niedergelegt hat, um ein völlig neuer Mensch zu werden?
Ich habe das Buch so rasch als möglich beendet, etwa zwei Tage habe ich dafür gebraucht, für meinen derzeitig eher geringen Konsum wirklich erstaunlich schnell. Es ließ mich nicht mehr los, und entgegen meines sonst immer beachgteten Vorsatzes, abends keine Krimis zu lesen, konnte ich vor dem Schlafen nicht aufhören damit. Ein Pageturner erster Güte.
Wobei ich mich zugegeben frage, weshalb. Die Charaktere sind nicht allzu tief, und ich habe nicht das Gefühl, Abbie wirklich kennengelernt zu haben. Zu verschwommen sind mir auch ihr Exfreund, ihre Freundinnen, ihre Kollegen. Sie sind mir nicht wirklich ans Herz gewachsen, sondern plätscherten eher so dahin.
Das erste Drittel des Buches ist hochspannend, das zweite Drittel sehr gut zu lesen, und gegen Ende ist es vor allem die Frage nach Abbies Vergangenheit, die mich weiterlesen ließ. Es zog sich inhaltlich sehr lange hin, blieb dabei aber für mich dennoch spannend. Kann sie dem neuen Mann in ihrem Leben trauen? Was wollte ihre Mitbewohnerin mit dem Katzenzubehör in der Wohnung? Warum hat der Täter gerade sie ausgewählt?
Das Ende ist leider zu kurz geraten. Das Buch stellt sehr viele Fragen, und nur ein winziger Bruchteil hiervon wird beantwortet. Ich mag offene Enden, doch dieses hier lässt nicht wie sonst üblich die Zukunft offen, sondern die Vergangenheit. Und um genau diese ging es, die Vergangenheit ist der Grund, weshalb der Leser bis zum Ende angespannt die Seiten blätterte. Ich fühlte mich wie vor den Kopf gestoßen, fühlte mich um viele Erklärungen betrogen, die die Autoren mir noch schulden. Ein Epilog wäre angebracht gewesen ...
Ich bin hin- und hergerissen. Das Buch hat mich begeistert, doch wieder einmal hat das Ende einen schalen Nachgeschmack hinterlassen, ... es braucht kein Meisterwerk, um mich zu unterhalten, keine großartigen Charaktere, keine perfekte Sprache. Aber wenigstens das Ende muss stimmig sein ...
Zwischen vielen Thrillern ist dies also ein weiterer. Kein herausragender, aber trotzdem einer, den ich gerne weiterempfehle für die Zeit zwischen den wirklich guten Werken. Es kann nicht immer nur Champagner sein ;-)
SaschaSalamander 20.05.2009, 19.56 | (0/0) Kommentare | PL
Bin gespannt
ich fange jetzt an mit "Obsession" von Simon Beckett. Und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen! Die ersten beiden Bücher fand ich klasse, das letzte, "Leichenblässe" hat mich dagegen recht kalt gelassen. Das vermeintlich aktuellste ist nun allerdings keine Fortsetzung, sondern ein altes Buch von früher, bevor er diesen Durchbruch hatte. Neu verlegt, groß vermarktet, und ich kann es kaum erwarten!
SaschaSalamander 19.05.2009, 19.22 | (0/0) Kommentare | PL
Ein Krimi zwischendurch
Derzeit lese ich "in seiner Hand" von Nicci French, ein Krimi zwischendurch mal wieder. Eine junge Frau wird entführt, das Buch beginnt mit ihrem Martyrium, sie kann jedoch fliehen, und hier beginnt ihre eigentliche Geschichte. Denn sie kann sich nach einer Kopfverletzung nicht mehr an die letzten Tage erinnern, und von ihrer Gefangenschaft gibt es sogut wie keine Beweise. Statt dessen heißt es auf einmal, sie sei labil, stehe unter Druck und habe ihr Leben vor ihrer Gefangenname komplett umkrempeln wollen. Bildet sie sich alles nur ein, oder wartet draußen noch immer der Fremde und lauert auf sein Opfer? Wer soll ihr helfen wenn niemand ihr glaubt?
Es ist kein Meisterwerk, aber das hatte ich nicht erwartet, und deswegen finde ich es jetzt recht klasse und bin absolut positiv überrascht. Wirklich spannend zu lesen, und beim Klappentext dachte ich nur, dass es mal wieder ein Fall ist, wo man der Frau nicht glaubt. Aber nun bekomme ich als Leser selbst meine Zweifel und kann es wirklich nicht erwarten! Den letzten Satz lese ich dieses Mal nicht, weil ich befürchte, er könnte spoilern. Sondern ich will gemeinsam mit der Hauptfigur Abbie ergründen, was vor ihrer Entführung passierte, ... die Autorin macht es wirklich spannend!
SaschaSalamander 19.05.2009, 13.04 | (0/0) Kommentare | PL
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