SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Schräg

Happy Hour in der Unterwelt

davidson_untot03_150.jpgDen ersten Teil der Buchreihe um die Vampirkönigin Betsy, "Weiblich, ledig, untot", habe ich ja >bereits vorgestellt<. Der zweite Teil war ebenfalls klasse, allerdings hat die Handlung selbst mich nicht sosehr begeistert, es zog sich stellenweise ein wenig in die Länge. Nun endlich kam der dritte Teil in die Läden. Keiner meiner Läden hatte ihn, täglich klapperte ich sie ab, täglich nervte ich sie mit derselben Frage, ständig bekam ich dieselbe unbefriedigende Antwort, also ließ ich mir mal wieder vom Monopolisten im Internet helfen. Und durfte also endlich, endlich den dritten Band lesen. Was mich nicht wirklich zufriedenstellt, denn der vierte wird erst im April erscheinen :(

Betsy ist nun also schon seit einigen Monaten ein Vampir und wohnt mit ihrer Freundin, ihrem Gemahl (laut Tradition, Betsy wurde ja nicht gefragt, sondern einfach hintergangen) und ein paar Leuten in einem großen Anwesen. Die Blade Warriors sind besiegt, der Job im Schuhladen wurde gekündigt, das Scratch (eine Bar) schreibt rote Zahlen. Und dann erfährt Betsy auch noch, dass ihre Stiefmutter ein Kind erwartet! Und dass sie bereits eine lebende Halbschwester hat. Die eigentlich die Tochter des Teufels ist und bald die Weltherrschaft an sich reißen soll. Betsy will mehr darüber erfahren und begeht in ihrem Eifer einen riesigen Fehler. Ihre Freunde wenden sich ab, ihr König und Gemahl will nichts mehr von ihr wissen. Betsy ist ganz auf sich alleine gestellt. Wem soll sie von ihren Problemen erzählen? Und wer kann ihr helfen, den ganzen Schlamassel wieder geradezubügeln? Ach ja, und da ist ja noch die teuflische Halbschwester ...

Klasse, einfach klasse! Leider ist das Buch etwas arg dünn geraten: gerade einmal 220 Seiten. Und da die Kapitel oft nur drei bis fünf Seiten sind, gibt es auch sehr viele fast leere Seiten, sodass man eigentlich von 180 bis 200 Seiten Lesestoff ausgehen kann. Aber lieber etwas kürzer und knackiger als zu langgezogen, ich will mal nicht meckern ;-)

Allerdings ist der dritte Band wirklich ganz, ganz "harter Stoff". Während Betsy und ihre Freundin Jess ja schon DAS Zickengespann schlechthin sind, kommt nun die Überdosis. Denn die kleine Schwester stellt sie alle in den Schatten. So ganz in einem Zug ist das ohne Sodbrennen kaum zu verdauen, puh ...

Naja, aber was soll ich noch groß schreiben. Es ist bei einem Buch wie diesem klar, dass sich alles irgendwie wieder geradebiegt. Aber der Weg dahin ist einfach einzigartig zu lesen, und wer auf Vampire steht ... oder wer es gerne zickig mag ... oder einen Sinn für schrägen schwarzen Humor hat ... oder gerne Bücher mit ein wenig humorvoller Erotik (jau, das ist möglich) liest ... der sollte sich auch den dritten Band um Betsy Taylor nicht entgehen lassen!

SaschaSalamander 25.02.2008, 09.17 | (0/0) Kommentare | PL

Weiblich ledig untot

davidson_untot01_150.jpgWie schon erwähnt, ich wäre nie auf die Idee gekommen, ein Buch wie dieses zu lesen, wirklich nicht, denn allein beim Betrachten der Farben und des Motives auf dem Cover stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Dass ich es trotzdem las, lag dann an einer Rezension, die gleich zu Beginn das gleiche sagte und dann wider Erwarten völlig begeistert davon erzählte. Also gut, Leseprobe im Laden genommen und schon nach ein paar wenigen Zeilen gekauft ...

Betsy ist eine junge Sekretärin Ende 20, ihr Leben nicht allzu aufregend. Aber sie ist schick, liebt Designerschuhe, weiß immer, was gerade trendy ist, hat jede Menge Selbstbewusstsein und ebensoviel von dem, was die Umwelt zielgerecht in den Wahnsinn treibt. Dann eines Tages wird sie einfach so entlassen, trottet nach Hause und will ihre Katze Giselle von der anderen Straßenseite zurück ins Haus holen - als sie von einem Auto überfahren wird. Tödlicher Unfall. Umso erstaunlicher, dass sie im Leichenschauhaus wieder erwacht und feststellt, dass ihr eigentlich gar nichts fehlt. Ein bisschen blass um die Nase ist sie, ihr vom Bestatter aufgetragenes Make up passt nicht wirklich zum Teint, und die Schuhe sind billigste Supermarktware. Aber sie lebt!!! Obwohl, mit diesen Schuhen und dieser Frisur wäre sie lieber tot. Sie versucht sich an der Hochspannungsleitung zu brutzeln, vom Dach zu springen, sich zu ertränken, es hilft alles nichts. Sie bleibt eine Untote. Nicht einmal das Sonnenlicht kann ihr etwas anhaben, und der Gang in die Kirche samt Gespräch mit dem Pfarrer lässt sie nicht in Flammen aufgehen. Sogar für einen Vampir scheint sie Superkräfte zu haben!

Und schon gerät sie zwischen die Fronten. Die eine Partei der Blutsauger sieht in ihr eine Gefahr und will sie töten. Die anderen halten sie doch glatt für die neue Königin, die das Reich der Vampire wieder vereinen soll! Und dann begegnet sie auch noch dem Mann ihrer Träume, nur, dass er leider ein Vampir und ein riesiges arrogantes Arschloch ist. Mit einem derart knackigen Hintern und jeder Menge Stil. Sie hasst ihn. Er schenkt ihr Designerschuhe. Sie liebt ihn. Er hat einen Harem menschlicher Frauen zwecks Blutsaugerei um sich. Sie hasst ihn. Er hat eine sowas von männliche Ausstrahlung. Sie will ihn!

Und dann wären da noch die Lebenden. Etwa Betsys Eltern, die den Tod ihrer Tochter nicht wirklich verkraften können, ihr Weiterleben jedoch noch weniger. Die eklige Stiefmutter, die sich Betsys Schuhe unter den Nagel reißen will. Und ihre beste Freundin Jessica, die alles ihr Mögliche tut, die baldige Regentin zu unterstützen ...

Oh Mann, ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll und wie ich dieses Buch beschreiben soll ... ich denke, die Inhaltsangabe sagt eigentlich alles *hoff* ...

Betsy ist ein richtiges Weibsstück, eine Zicke, wie sie eben im Buche steht. Eine Frau, wie man ihr nur in "super süß und super sexy", "natürlich blond", "der Club der Teufelinnen" oder "Zoolander" (*hüstel*) begegnet. Und ich würde ZU gerne einmal die Autorin kennenlernen, denn um ein solches Buch zu schreiben, muss man wohl selbst in dieser Welt leben. Mitten im ernsthaftesten Gespräch, jemand hebt die Hand, und das Einzige, was ihr im Gedächtnis haften bleibt, sind nicht die Worte der Person, sondern die dabei sichtbar werdenden Fingernägel mit dem unpassend lindgrünen Nagellack. Wenn ein Straßenräuber ihre Handtasche verlangt, hält sie ihm erst einmal einen Vortrag über den Unterschied zwischen Hand- und Abendtasche. Wenn sie den ältesten Vampirfürsten treffen soll, dann trägt sie, um ihm ihre Abneigung zu zeigen, ein schickes Kostum, das in Farbe und Stil bereits ein ganzes Jahr aus der Mode ist. Um solche Bezüge herzustellen, nein, ich glaube nicht, dass ein "normaler" Mensch dazu in der Lage ist, dazu muss man wirklich jemand wie Betsy sein, sonst hätte man wohl eher andere Gedanken in solchen Momenten ...

Es nervt. Und es ist unglaublich komisch. Auf jeder Seite gibt es mehrere Stellen, an denen man als Leser erst einmal überrascht die Augen aufreißt und dann plötzlich zu Lachen beginnt, was Betsy nun wieder angestellt hat und was ihr diesmal wieder aufgefallen ist. Ihr Mitmenschen, äh, Mitvampire können einem wirklich leid tun! Aber unter der schicken Frisur und dem perfekten Make-Up sitzen auch ein helles Köpfchen und ein weiches Herz, deswegen muss man sie einfach trotzdem gern haben.

Genauso wie Betsy sind auch die anderen Figuren sehr lebendig (wie paradox in diesem Fall) geschildert, sodass man sie sich lebhaft (hach, ich mach das zu gern) vorstellen kann. Äußerlichkeiten wie Kleidung und Frisur dabei ebenso deutlich wie eigenheiten, Angewohnheiten, Macken und Vorzüge. Ständig ist man hin- und hergerissen zwischen Abneigung und Anziehung. Dieser Vampir Sinclair ist wirklich derart selbstgefällig, zugleich aber auch so fürsorglich, liebevoll und gewissenhaft, man möchte ihn gleichzeitig ohrfeigen und küssen. Teilweise schon ziemlich erotisch, wie es zwischen ihm und Betsy knistert, und erst die Szene im Swimmingpool, mmmmh, wirklich lecker, da bekommt jeder Leser, ob männlich oder weiblich, so richtig Appettit!

Prädikat: unbedingt lesen! Das Buch ist mal recht außergewöhnlich, lange nicht mehr so gelacht und mit den Charakteren mitgefühlt. Kein Buch nur für Frauen, sondern ein Buch für jeden, der genug schwarzen Humor hat, um soviel Weiblichkeit unbeschadet zu ertragen ;-)

SaschaSalamander 30.11.2007, 22.01 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Stewart genial wie immer

stewart_abenteuer01_cover150.jpgAch ja, ich war echt riesig begeistert, als ich den ersten Teil der "Aberwitzigen Abenteuer" von Paul Stewart in die Finger bekam. Seine Jugendfantasy um Twig, Quint und Rook haben mich schon vor zwei Jahren begeistert, und genüsslich verschlinge ich seine Bücher nicht eines nach dem anderen (habe noch einige vor mir), sondern nehme sie in Abständen und mit dem entsprechenden Respekt zu mir. Jau, Stewart hat es verdient, gewürdigt zu werden ... seine Phantasie ist einfach klasse!

Heike Makatsch war mir bisher nur vom Deutschen Film ein Begriff, und damit verbinde ich wenig Gutes. Umso positiver überrascht war ich, als mir ihre Stimme dagegen sehr gefällt. Doch, kann man hören, sehr schön ...

Bisher habe ich erst die Hälfte der ersten CD gehört, aber es ist schon richtig klasse. Mir sind Fergus, seine Mutter und seine Klassenkameraden schon richtig ans Herz gewachsen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht ...

SaschaSalamander 16.04.2007, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL

Die Rotkäppchen Verschwörung

Freitag ist Kinotag. Ab und zu. Kein Film, den ich mir ansehen würde, bei einer Einladung allerdings bin ich nicht besonders wählerisch *g* ... und so kam es, dass ich mir entgegen einiger Vorurteile "die Rotkäppchen-Verschwörung" ansah.

Über das eigentliche Märchen an sich muss ich nicht allzu viel erzählen, ihr kennt es. Ein naives kleines Mädchen, eine gebrechliche Großmutter, ein böser Wolf, ein heldenhafter Jäger. Gähn. Und dazu jede Menge Variationen sowie Interpretationen unterschiedlichster Natur. Welche Version auch immer man uns diesmal zeigen wird - sie wird auch nicht interessanter oder besser sein als die anderen, dachte ich. Erst recht, als ich die nicht gerade hübschen Figuren sah. Doch ich wurde positiv überrascht!

Statt die übliche Geschichte zu erzählen, wurde die Story einmal von hinten aufgerollt. Ein genervter Wolf, ein sich mit Karate verteidigendes Mädchen, eine recht rüstige Großmutter, ein axtschwingender Förster. Und ein Team von Polizisten und Ermittlern, das dem auf den Grund gehen will, denn sie vermuten einen Zusammenhang mit den geklauten Rezepten. Der Frosch befragt alle Beteiligten dazu, wie es denn zu dieser Situation kam. Und los geht es mit vier haarsträubenden, sich gegenseitig ergänzenden, völlig abgefahrenen und absolut märchenuntypischen Geschichten. Und so erzählen ein depressiver Teenager, ein verdeckter Reporter, eine Extremsportlerin und ein talentloser Schauspieler ihre Geschichte. Was in der ersten Geschichte noch völlig absurd erscheint (eine Lawine aus dem Nichts, ein Eichhörnchen mit Flashlight, eine im Himmel schwebende Großmutter, ein viel zu niedlicher Hase, usw), wird plötzlich absolut klar, und was so selbstverständlich erschien (ein knurrender Wolf, ein axtschwingender und schreiender Mann, eine gefesselte Großmutter) bekommt eine völlig neue Bedeutung in dem von den Verdächtigen erzählten Zusammenhang. Rotkäppchen, wie wir es bisher nun WIRKLICH noch nicht kannten ...

Der Film besteht aus fünf Teilen, und zwar den vier unterschiedlichen Variationen des Märchens und zum Abschluss die wilde Jagd nach dem Rezept-Dieb mit einem angemessenen Showdown. Ich mag es, rückwirkend einzelne Puzzleteile zu erhalten, Filme wie "11:14" oder "Memento" sind da mein Maßstab, und es ist selbstverständlich, dass ein Kinderfilm da nicht mithalten kann. Und bei Animationen denke ich vor allem an "Ice Age" oder "Shrek" und muss auch hier bei Rotkäppchen einige Abstriche machen.

Gerade die Animationen fand ich ziemlich traurig. Die Bewegungen recht hölzern, die Figuren ziemlich hässlich. Vielleicht ist es Geschmackssache, vielleicht wollten die Macher bewusst solche Effekte einsetzen, um das Märchen dadurch etwas zu verfremden. Wie dem auch sei, mir gefielen die Figuren ü-ber-haupt nicht.

Und während Rotkäppchen als erste ihre Geschichte erzählte, brachte ich höchstens ab und zu ein müdes Grinsen hervor. Hässliche Figuren, langweilige Songs im Pseudo-Disney-Stil, der x-te Aufguss eines inzwischen langweilig gewordenen Märchens. Verschont mich! Aber als dann der Wolf zu erzählen begann, konnte ich mir ein Lachen zwischendurch doch nicht verkneifen. Das Eichhörnchen, ein genialer Sidehook (vergleichbar Scrat aus "Ice Age" oder Hammy aus "Ab durch die Hecke"), war einfach zu komisch! Und als dann die Geschichten auch noch anfingen, sich gegenseitig in ihren absurden Wirrungen zu ergänzen, wurde ich etwas neugieriger auf den Fortgang. Je dichter die Story wurde, desto mehr ignorierte ich den grausigen Gesang und die hässlichen Animationen und konnte am Ende frei und offen so richtig herrlich lachen. Doch, die Ideen der Macher waren nicht übel, ...

Und wenn man von den unansehnlichen Kartoffelfrisuren, Pausbacken und Polygon-Beinen absieht, sind auch die Charaktere wirklich so richtig liebenswert. Denn eigentlich sind sie ja doch vom Leben frustriert, so ohne Job, ohne wirkliche Herausforderung, im Alltagstrott gefangen und immer auf der Suche nach Arbeit, Geld, Liebe, Rezepten und dem, was es im Leben hinter dem Märchenwald noch gibt. Und die Nebencharaktere sind immer wieder für einen Lacher gut. Ich bin sicher: fast jeder Zuschauer wird den schrulligen Ziegenbock anfangs grauenvoll finden und genervt aufstöhnen, wenn er schoooon wieder das Singen anfängt. Aber am Ende des Filmes kriegt man diese Melodie einfach nicht mehr aus dem Ohr ;-)

Und all die Anspielungen auf XXX, Mission Impossible, diverse Disney-Schmalzer und andere Filme werden begeisterten Cineasten bestimmt gefallen.

Nein, im Kino muss es wirklich nicht sein, das ist dieser Film nicht wert. Die DVD kaufen, naja, das mag jeder für sich entscheiden. Mir hätte es wohl genügt, ihn später aus der Videothek zu leihen. Zumindest ein gemütlicher, witziger Abend. Hässliche Animationen, platte Sprüche, aber jede Menge Fun und Action in einer völlig durchgeknallten Story - ein Film, den man zumindest mal ansehen kann, wenn man sich mal wieder so richtig unter Niveau amüsieren will, ...


SaschaSalamander 22.01.2007, 14.25 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Einfach köstliche Einleitung

sharpe_puppenmord_150.jpgDen Schwarm habe ich nun vorhin endlich beendet, hat mir sehr gut gefallen, und ich kann nachvollziehen, was die Leser sosehr daran begeistert. Jetzt höre ich gerade "Puppenmord". Dass es einen Film gibt, wusste ich, aber der interessierte mich nicht sehr, hab mich nie drum gekümmert. Weiß nicht einmal, ob das die Verfilmung dieses Buches ist. Aber nachdem ich über ein Buch gleichen Titels stieß und mir den Inhalt ansah, ... doch, das klingt witzig.

Und jetzt komme ich vor Lachen kaum zur Arbeit, einfach köstlich, genial, amüsant! Die Frustration des Ehepaares ist einfach zu herrlich! Schon jetzt fällt es mir schwer, es beiseitezulegen, dabei kam es noch nicht einmal zum "Mord" ... der Autor ist wirklich spitze, was die Beschreibung des frustrierenden Alltags der Eheleute Wilt betrifft. Realistisch, überspitzt, einfach klasse! Die Schulstunden als Vertretungslehrer, das kam mir so bekannt aus meinem eigenen Job vor! Und die verrückten Eskapaden der Ehefrau! Gerade musste ich sosehr lachen, dass mein Schatz aus dem Nebenzimmer kam und mich fragte, was los sei!

Mal sehen, wie es dieser Tage mit Rezis aussieht. Denn da ich privat gerade alle Hände voll zu tun habe, fehlt mir ein wenig die Zeit (und DIESMAL liegt es nicht an den Prioritäten, nope, sondern tatsächlich an der Zeit). Aber ich werde mir Mühe geben. Der Schwarm, die Wächter der Nacht, Puppenmord ... wäre schade, wenn ich das unter den Tisch fallen ließe ;-)

SaschaSalamander 05.09.2006, 14.13 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Eddie Dickens Trilogie

ardagh_eddie01_190.jpg

01 - Schlimmes Ende
02 - Furcht erregende Darbietungen
03 - Schlechte Nachrichten
04 - Unliebsame Überraschungen
05 - Abscheuliche Angewohnheiten



Dies sind die Titel der Eddie-Dickens Trilogie von Philip Ardagh. Und wer will schon behaupten, eine Trilogie müsse zwangsläufig drei Teile haben? Auch sonst hält sich Philip Ardagh nicht unbedingt an das, was man als Leser gewohnt ist. Aber vorerst ein paar Worte zu den Inhalten der einzelnen Bände:

ardagh_eddie02_190.jpgEddies Eltern sind krank: sie riechen nach alten Wärmflaschen und sind an den Rändern gelb und wellig. Und da die Krankheit höchst epidermisch (also ansteckend, wie sie sagen) ist, soll ihr Sohn Eddie (den seine Mutter Simon nennt, wenn sie seinen Namen vergessen hat, und den der Vater Jonathan nennt, wenn er den Namen sowie den Namen, welchen seine Mutter ihm gibt, vergessen hat) zu dem Wahnsinnigen Onkel Jack und dessen Frau, der Noch Wahnsinnigeren Tante Maude. Und da stehen sie auch schon vor der Tür, ihn abzuholen. Eddie steigt in die Kutsche und erlebt ein unglaubliches Abenteuer auf der Fahrt nach "Schlimmes Ende", wie sich das Haus des Onkel und der Tante nennt und wo er bis zum Schluß des Buches auch niemals ankommen wird. Denn die beiden Verwandten tragen ihren Namen nicht zu Unrecht. Aber worin sich der Wahnsinn der beiden kauzigen Alten äußerst, ob Eddies Eltern geheilt werden, was es mit Malcolm oder Sally dem ausgestopften Wiesel auf sich hat und wer die Laberliese ist und wieso Eddie plötzlich in einem Waisenhaus endet - das erfährt nur, wer das Buch liest ;-)

Im zweiten Band findet Eddie im Garten seines wahnsinnigen Onkels Jack, wo er nun mit seinen Eltern lebt (wie es dazu kam, ist eine laaaange Geschichte und wird in Teil 1 erzählt), einen Sarg. Und daraus erhebt sich - nein, nicht etwa ein Zombie, sondern der "Groo-hoooße Zuchini", Eskamoteur, Eskapologe und Entfesselungskünstler. Und kurz darauf landet ein Heißluftballon im Garten. Außerdem wären da noch die ausgebrochene Gefangenen im Hochmoor, aber das wäre jetzt alles etwas zu kompliziert zu erklären ...

Weil der W.O. Jack schon lange keine "schlechten Nachrichten" (so der Titel seiner ihm eigenen Zeitung aus den Vereinigten Staaten) erhielt, soll Eddie nach Amerika, um abzuklären, was dort vor sich geht. Wie üblich versinkt Eddie im Chaos zwischen all den wahnsinnigen Erwachsenen, behält als Einziger einen kühlen Kopf, aber am Ende führt es doch alles zu nichts ...

Im Vierten Teil stößt der britische Eddie auf dem schottischen Landhaus seiner N.W.T. Maude auf gehörigen Widerstand, als er das Anwesen verkaufen soll. Aber kein Thema - auch hier geht wieder alles drunter und drüber!

Der fünfte Teil ist erst im August diesen Jahres erscheinen, sodass ich ihn noch nicht gelesen habe. Aber er ist bestimmt genauso großartig wie seine Vorgänger!

ardagh_eddie03_190.jpgWas mir als erstes einfällt, wenn ich an Eddie Dickens denke? Genial! Großartig! Einzigartig! Britisch! Zum Lachen! Viel zu unbekannt! Ein kleines Meisterwerk! Nicht nur für Kinder! Voller versteckter und offener Anspielungen! Wortwitz auf höchstem Niveau (hier ein spezieller Dank an den Übersetzer Harry Rowohlt).

Ich wundere mich, warum die Eddie-Dickens Trilogie hierzulande noch immer so unbekannt ist. Oder, zumindest: warum ich bisher noch nichts von ihr gehört habe? Denn mit dem einzig vernünftigen Charakter Eddie, seinen wahnsinnigen Verwandten, den liebenswerten Eltern, aber auch dem ausgestopften (und dennoch gemeingeefährlichen!) Wiesel Malcolm (oder heißt es jetzt Sally?) und der ausgestopften Kuh Margerie (die der Tante als Wohnmobil dient) schuf Philip Ardagh Helden, wie sie die Literatur leider viel zu selten sieht. Aber ihre Einzigartigkeit ist es wohl, die sie zu etwas Besonderem macht. Keiner, der auch nur eine rational logische Handlung ausführt, wenn man von dem hilflosen Eddie einmal absieht. Einer verrückter als der andere.

Der staubtrockene und gleichzeitig völlig absurde Humor erinnert stark an Monty Python, der Wortwitz und die schrägen Ideen lassen das Herz eines Lemony-Snicket Fans (wie mir *g*) um ein Vielfaches höher schlagen, und Eddie Dickens trägt seinen Nachnamen wohl zu Recht. Denn bei sovielen Waisenkindern und allerlei Elend muss man ja zwangsläufig auch ein paar Parallelen zu dem alten Charles ziehen. Was sich der Autor in einem Nebensatz auch nicht verkneifen kann, als der W.O. Eddie von seinen Vorfahren und Brüdern erzählt. Auch sonst gibt es massig Anspielungen auf andere Bücher, manchmal mit einem Hinweis des Autors "voila, seht mal, dieses Buch hier meine ich" versehen, manchmal für findige Leser zwischen den Zeilen versteckt und nicht unbedingt leicht zu finden. Mein persönliches Highlight natürlich die Erwähnung eines Gefangenen, der für den Diebstahl eines Laib Brotes eine weit, weit höhere Strafe erhalten hat ...

ardagh_eddie04_190.jpgDie Bücher sind versehen mit Zeichnungen, die wunderbar zu den schrägen Geschichten und Hauptfiguren passen, da macht das Lesen für Kinder (die sowieso nicht alle Anspielungen dieses Buches verstünden) und auch Erwachsene (die sich ebenso wie Kinder an den witzigen Momenten des Buches erfreuen können) gleich doppelt Spaß! Und die Hörbücher werden vorgetragen vom Übersetzer Harry Rowohl persönlich. Mit seiner tiefen Bass-Stimme verleiht er allen Figuren Leben und bringt die Zuhörer durch gekonnte Betonung zum Lachen. Da fällt es schwer, sich zwischen Buch und Vortrag zu entscheiden!

Wer es gerne skurril mag, wer das Lachen nicht verlernt hat und wer mal wieder ein richtig geniales Kinderbuch lesen mag, der sollte die Eddie Dickens Trilogie auf jeden Fall zur Hand nehmen! Es gibt Bücher, die sind einfach etwas Besonderes!

SaschaSalamander 04.09.2006, 09.47 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Beschämt höre ich einen Literaturkrimi

fforde_janeeyre_150.jpgIch habe mich spontan für "Der Fall Jane Eyre" von Jasper Fforde entschieden. Ein abgedrehter Krimi, der Literatur Fiktion gekonnt verwebt, wenn ich das dem Klappentext und der Info bei Amazon richtig entnehme. Das ist doch exakt das Richtige für mich!

Allerdings muss ich gestehen, dass mich die ersten Kapitel ein wenig verwirrt zurücklassen. Nicht schlecht gemacht, ich werde es weiterhören. Aber leider ist genau dieser Teil der Literatur derjenige, mit dem ich nicht so ganz klarkomme. Und auch die ungewöhnlichen Hintergründe (das zaristische Russland kämpft seit einigen hundert Jahren gegen England, der Dodo soll aufgrund zuvieler Tiere von der roten Liste gestrichen werden, etc) verwirren mich etwas. Die Geschichte wird aufgrund einer Zeitmaschine recht durcheinandergewürfelt. Da ich in Geschichte noch nie eine große Leuchte war, bin ich ein wenig verwirrt und muss stellenweise überlegen, wo denn nun die Änderungen vorgenommen wurden *errötet*. Und da ich bis vor dem Roman nicht wusste, wer "Jane Eyre" ist und wer oder was "Martin Chuzzlewit" ist, habe ich wohl noch so einiges vor mir. Aber macht nix, ich sehe den Roman dann mal wohl nicht als Unterhaltung, sondern als Lehrbuch *seufz*

(doch, ich gebe zu, ich bin etwas beschämt. Aber andererseits - man kann nicht alle berühmten Werke berühmter Autoren gelesen haben, und aufgrund persönlicher Vorlieben werden mir Werke von Autoren wie Brontè oder Austen oder Flaubert oder ähnliche wohl verschlossen bleiben. Entweder, Werke wie "der Fall Jane Eyre" bringen mir den einen oder anderen Autoren dann doch näher, oder ich habe zumindest wieder ein wenig dazugelernt über Hauptfiguren, Werke, etc. Aber dass ich Chuzzlewit nicht kannte, das beschämt mich, da ich diesen Autor eigen gerne lese *seufz*)

SaschaSalamander 25.07.2006, 10.07 | (0/0) Kommentare | PL

Gehaltlos aber spaßig zu lesen

Nein, eine Rezension werde ich über "das Lehrerhasserbuch" nicht schreiben. Das ist es mir wirklich nicht wert. Aber einige Anmerkungen kann ich mir doch nicht verkneifen. Ich finde das Buch sehr interessant zu lesen. Vor allem, weil es mir Spaß macht, einzelne Argumente zu zerpflücken, zu widerlegen und vor allem ihre Rhetorik (so man sie so nennen mag, aber dafür halte ich sie für zu wenig subtil und geschliffen) auseinanderzunehmen.

Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass sie immer wieder Dinge bekrittelt, die eigentlich dem System "Schule" zuzuschreiben sind. Lehrer sind lediglich ausführende Organe. Und viele Lehrer finden das, was sie tun müssen, auch nicht in Ordnung (Rechtschreibung nicht bis zur dritten Klasse ankritteln, Bewertungen statt Noten, Lehrplan, etc). Aber man hat keine Wahl, wenn man den Job behalten will. Und ich bin sicher, auch Frau Unverzagt aka Kühn würde entsprechend reagieren an Stelle der Lehrer. Dass sie dennoch die Lehrer beschimpft, anstatt das System als solches zu hinterfragen, finde ich extrem kurzsichtig. Sündenbock. Intellektuelle erwachsene Menschen sollten über so etwas profanes wie einen "Sündenbock" erhaben und fähig zur tatsächlichen Diskussion sein ...

Sie betont häufig das "heute". Um wohl auch darauf hinzuweisen, dass es damals nicht so war. Wenn man sie den heutigen Schulalltag beschreiben hört, könnte man meinen, damals sei es anders gewesen. Damals hätten die Schüler Lust am Lernen, Freude an der Schule, Respekt vor dem Lehrer usw gehabt. Wenn sie dies tatsächlich glaubt, dann empfehle ich ihr die Schriften der alten Römer, welche über die damaligen Jugendlichen und deren Sittenverfall klagen. Auch damals kämpfte bereits die Front Lehrer - Schüler gegeneinander ... und damals wie heute haben einige vieles gelernt und andere sogut wie nichts ...

Ich habe einige Male Eindruck, dass sie die schulischen Probleme alleine den Lehrern zuschieben möchte. Sie beschreibt zwar immer wieder, was sie alles für ihre Kinder tut (was eigentlich Job der Lehrerin wäre), betont aber immer wieder, wieviel Arbeit die Eltern auf die Lehrer abwälzen. Sie scheint meiner Ansicht nach zu den Eltern zu gehören, welche die pädagogische Verantwortung komplett in die Hände der Lehrer legen. So beschreibt sie, dass die Lehrerin ihrer Tochter einen Brief nach Hause schrieb, in welchen Bereichen der engl. Sprache die Kleine ihre Probleme hätte und was verstärkt gelernt werden sollte. Zudem der Vermerk, evtl Nachhilfe in Angriff zu nehmen oder einige von ihr empfohlenen Bücher zu kaufen. Daraufhin antwortete sie mit einem Schreiben an die Lehrerin, welche Schwierigkeiten die Tochter zu Hause habe, und dass die Lehrerin mit ihr in der Schule bitte den Müll hinuntertragen, einen gepflegten Umgangston erlernen, etc solle. Mit anderen Worten: "Mischen sie sich nicht in meine Angelegenheiten, ich mische mich auch nicht in ihre, tun sie mal schön, wofür sie bezahlt werden". Für sie scheint Schule zu bedeuteten, dass die Kinder von 8 bis 13 Uhr lernen, und außer Hausaufgaben hat sich die Sache damit erledigt ... wofür werden die Lehrer sonst so übermäßig bezahlt ... dass eine Lehrerin leider keine 30 Mal Einzelunterricht für jeden Einzelnen machen kann, übersieht sie dabei ...

Sie neigt auch dazu, sich einige Dinge zu drehen, wie es ihr gefällt. "Wer kein Haar in der Suppe findet, der schüttelt so lange mit dem Kopf, bis eines hineinfällt". Obiges Beispiel etwa. Hätte die Lehrerin keinen Brief geschrieben, so hätte sie bestimmt gewettert, dass sich die Lehrer nicht individuell um die Kinder kümmern, sondern alle in einen Topf werfen. Auch die Geschichte vom Regenbogenfisch, die sich sehr schön interpretieren lässt, deutet sie negativ als Gleichmachung aller, niemand darf sich hervortun, wer "besser" ist wird niedergedrückt und so grau werden wie alle anderen. Solche Argumente bringt sie oft an. Natürlich ist es immer eine Sache der Interpretation, aber sie neigt extrem häufig (sozusagen immer) dazu, alles ins Schlechte zu ziehen ..

Sie stellt Kinder als lernwillige, liebe Engelchen dar, die jederzeit lernen würden, wenn sie nur die Chance hätten. Kinder sind neugierig und aufnahmebereit, Lehrer verderben all dies. Dass es zwischen all diesen liebenswerten Engelchen auch Rotzgören gibt, die vor nichts und niemandem Respekt haben, keine Erziehung genossen haben und selbst den härtesten Pädagogen an den Rand des Nervenzusammenbruches führen können, und wie schwer es ist, einem nicht-deutsch-sprechenden Kind etwas zu vermitteln, und wiesehr Gruppendynamik gerade in großen Klassen wirkt, davon wird kein Wort erwähnt. Schließlich sind Kinder von Natur aus brave Engel ...

Sie spricht stellenweise tatsächlich wichtige Dinge an, die der Verbesserung bedürfen. Mit ihrem Umgangston leider verbaut sie es sich und findet vermutlich nur Gefallen bei denen, welche Stammtischdiskussionen bevorzugen. Denn trotz all ihrer Fremdwörter und intelligenten Zitate diverser Philosophen und Gelehrten ist der Text leider nicht haltbar oder gar verwertbar. All diese Lehrer, die sie beschreibt - ich habe noch keinen einzigen solchen erlebt. Mag sein, dass es vereinzelt solche traurigen Exemplare gibt, aber Ausnahmen gibt es überall ... ebensowenig, wie sie wünscht, dass ihre Kinder gleichgemacht und über einen Kamm geschoren werden, sollte sie dies auch den Lehrern gegenüber tun. Aber innere Widersprüche in Handeln und Tun habe ich in diesem Buch leider schon einige entdecken können ...

Ich würde gerne einmal direkt und privat mit dieser Frau reden, wäre bestimmt interessant, ...

SaschaSalamander 06.06.2006, 14.04 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Unvoreingenommenheit ist nicht immer leicht

Als nächtes nehme ich mir das "Lehrerhasserbuch" vor. Eines gefällt mir gar nicht: ich habe meine Meinung bereits, bevor ich das Buch gelesen habe, denn allein Titel, Aufmachung, Klappentext und erste Blicke auf einzelne Absätze wirken mir sehr ... nun ja, ich kann das Buch bisher nicht wirklich ernstnehmen. Allein der Untertitel "eine Mutter rechnet ab" lässt mich an "Stop! Oder meine Mami schießt!" denken. Deswegen verstehe ich auch nicht, weshalb viele sich so über dieses Buch ärgern. Es müssen wohl wirklich schlimme Anschuldigungen sein, die sie da hervorbringt, und vielleicht trifft sie sogar ab und an ins Schwarze, denn warum sonst sollten sich so viele über ihre Behauptungen ärgern?

Ist dieses Buch reine Provokation in dem Bestreben, ein paar Menschen aufzurütteln und dadurch vielleicht sogar tatsächlich etwas zu bewirken? Will sich die Autorin einfach nur einmal Dampf machen und in einem Rundumschlag für ihre Katharsis sorgen? Hat sich das Berufsbild des Lehrers seit meiner Schulzeit vor etwa 10 bis 20 Jahren sosehr geändert, dass ein solches Buch notwendig geworden ist, um auch den Letzten wachzurütteln? Oder ist dieses Buch einfach nur der Versuch, mittels Presserummel eine Menge Geld zu machen?

Na, ich werde sehen. Und ich werde mir große Mühe geben, unvoreingenommen an dieses Buch heranzugehen ...

SaschaSalamander 01.06.2006, 19.04 | (4/3) Kommentare (RSS) | PL

Eric

CoverEigentlich dachten die Zauberer der Unsichtbaren Universität ja, ihr nichtsnutzer Kollege Rincewind sei tot. Aber dem ist nicht so, er geistert in einer Art Zwischenwelt. Und wie sein ihm übliches Pech und das grausame Schicksal es wollen, wird er von einem 13jährigen, pickligen Dämonologen, Eric, beschworen. Jetzt soll er ihm die obligatorischen drei Wünsche erfüllen: die Weltherrschaft, die schönste Frau aller Zeiten und das ewige Leben. Wenn´s weiter nichts ist *schulterzuck*. Nur leider war Rincewind schon als Zauberer nicht allzu begabt, von solch komplizierten Wünschen ganz zu schweigen. Aber irgendwie klappt es trotzdem. Eric und Rincewind geraten bei der Erfüllung der Wünsche von einer Katastrophe in die nächste, und das Chaos ist wie bei Pratchett üblich natürlich vorprogrammiert ...

Leider viel zu kurz. Eigentlich mag ich die Scheibenweltromane um Rincewinde ja weniger, aber dieser war einfach nur genial! Viele Anspielungen auf unterschiedliche Versionen der Hölle (Sartre, etc), unzählige literarische Werke wie die Ilias. Und Faust natürlich sowieso. Die Dämonen der Hölle versuchen natürlich alles, Eric in ihre Gewalt zu bekommen, aber das ist gar nicht so einfach. Denn die Hölle, das sind nicht die anderen, das sind auch nicht Pferdefuß und körperliche Qualen, sondern die Hölle, das ist Bürokratie. Und davon gibt es in der Hölle nicht zu knapp ...

Die Bilder des Zeichners der genialen Titelbilder, Josh Kirby, liebe ich sehr. Und in diesem Buch gibt es nicht nur ein Titelbild, sondern sogar 12 doppelseitige Zeichnungen!

Wie gesagt: Genial, absolut genial! Der einzige Nachteil ist lediglich, dass das Buch sehr kurz ist. Gerade einmal 151 Seiten. Und die Version, die ich aus der Bücherei hatte, ist zudem recht seltsam gebunden. Zwei Bilder sind vertauscht (betreffs Zusammenhang Buch und Bild), einige Seiten sind wegen einer schlechten Bindung herausgerissen (trotz Cover), und es schien nicht an der schlechten Behandlung durch die Leser zu liegen. Nach Ende des Buches auf Seite 151 kommen nochmal vier Seiten Text, beziffert mit Seite 51 ff. Ähnlich den entsprechenden Seiten des Buches, aber leicht anders. Sollte es ein Bonus sein, wäre es nett, darauf hinzuweisen, so wirkt es lediglich wie ein Fehler in der Bindung, und genau das war es vermutlich auch.

Wer es sich kaufen möchte, sollte ziemlich genau darauf achten, welche Version er kauft. Aber zu kaufen lohnt es sich ansonsten auf jeden Fall. Ich werde es meiner Pratchettsammlung demnächst hinzufügen.

SaschaSalamander 31.05.2006, 12.30 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Einträge ges.: 3848
ø pro Tag: 0,6
Kommentare: 2804
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 6953
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3